Wegen der Corona-Pandemie fiel der Fasching in diesem Jahr weitgehend aus: keine Prunksitzungen in vollem Saal, keine Faschingszüge in vollen Straßen. Trotz des Infektionsrisikos erlaubt sind hingegen Demonstrationen. Das Recht auf Versammlungsfreiheit nutzte am Rosenmontag die Gruppe "Eltern stehen auf", die in Würzburg regelmäßig gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Sie meldete eine Demonstration mit dem Titel "Rosenmontags-Demo-Umzug" an und bewarb sie im Vorfeld als "Faschingszug".
Die Stadt Würzburg genehmigte die Demonstration - untersagte aber einen Faschingszug oder eine ähnlich geartete Ersatzveranstaltung. Man habe der Versammlungsleitung mitgeteilt, dass die Demonstration in ihrer Gesamwirkung nicht an traditionelles Faschingstreiben erinnern dürfe, hieß es aus dem Rathaus. Motivwägen, Alkoholkonsum, Kamellen-Würfe sowie "Faschings- und Schunkelmusik" seien verboten worden. "Eine Kostümierung der Teilnehmer konnte leider nicht untersagt werden."
Tatsächlich waren am Montagnachmittag dann zwar zahlreiche Demo-Teilnehmer verkleidet, Motivwägen im klassischen Sinne gab es jedoch nicht. Auf einem mitgeführten bunt dekorierter Lautsprecherwagen war die Aufschrift "Maskiert Ausgeschmiert" zu lesen. Statt Faschingsmusik war umgedichtete Schlagermusik zu hören. Einzelne "Helau"-Rufe wurden von den Organisatoren unterbunden.
Polizei: "Im Rahmen der Auflagen"
Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt zog in ihrer Pressemitteilung am Montagabend eine "positive" Bilanz" der Versammlung. Bis auf eine temporäre Blockade der Alten Mainbrücke durch Gegendemonstranten habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Polizei-Sprecher Andy Laacke räumt auf Nachfrage ein, dass die Demonstration für die Bevölkerung zwar den Eindruck eines Faschingszugs habe erwecken können. Aber: "Der Aufzug hat sich im Rahmen der Auflagen bewegt und der Schwerpunkt lag auf den Kundgebungen." Man werde deshalb keine weitere Schritte gegen Versammlungsleiter einleiten.
Die Stadt Würzburg räumt in einer Mitteilung an die Redaktion ein, dass der Gesamteindruck zwar "befremdlich" gewirkt haben könne, jedoch vom Versammlungsrecht gedeckt gewesen sei. Die erteilten Auflagen hätten eine "klare Abgrenzung" vom traditionellen Würzburger Faschingszug zum Ziel gehabt. "Dies ist auch durch ein großes Polizeiaufgebot gut gelungen und aus unserer Sicht im Sinne der konsequenten Pandemie-Bekämpfung."
Diese bösen, bösen Untertanen haben sich tatsächlich getraut, an Fasching auch noch Faschingskostüme zu tragen und zudem noch ihre Meinung zu sagen.
Im Mittelalter hätte man sie dafür vermutlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Gott sei Dank, dass wir in weinger brutalen Zeiten leben ...
Die bösen sind jetzt die Gegendemonstranten
Hohlnasen haben das Land gestürmt und jeder schaut zu
Und die Maskenbefreiung, da frag ich mich, welche Ärzte haben die ausgestellt. Namen wären angebracht, zu veröffentlichen