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Würzburg
"Eltern stehen auf": War die Demo am Rosenmontag ein Faschingszug?
Partymusik, Hüte, Verkleidungen - war die Demonstration in Würzburg doch eher ein nicht genehmigtes traditionelles Faschingstreiben? So bewerten es Polizei und Stadt.
Keine Motivwägen, aber bunt: Demonstration der Gruppe 'Eltern stehen auf' am Rosenmontag in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Keine Motivwägen, aber bunt: Demonstration der Gruppe "Eltern stehen auf" am Rosenmontag in Würzburg.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:43 Uhr

Wegen der Corona-Pandemie fiel der Fasching in diesem Jahr weitgehend aus: keine Prunksitzungen in vollem Saal, keine Faschingszüge in vollen Straßen. Trotz des Infektionsrisikos erlaubt sind hingegen Demonstrationen. Das Recht auf Versammlungsfreiheit nutzte am Rosenmontag die Gruppe "Eltern stehen auf", die in Würzburg regelmäßig gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Sie meldete eine Demonstration mit dem Titel "Rosenmontags-Demo-Umzug" an und bewarb sie im Vorfeld als "Faschingszug".

Fotoserie

Die Stadt Würzburg genehmigte die Demonstration - untersagte aber einen Faschingszug oder eine ähnlich geartete Ersatzveranstaltung. Man habe der Versammlungsleitung mitgeteilt, dass die Demonstration in ihrer Gesamwirkung nicht an traditionelles Faschingstreiben erinnern dürfe, hieß es aus dem Rathaus. Motivwägen, Alkoholkonsum, Kamellen-Würfe sowie "Faschings- und Schunkelmusik" seien verboten worden. "Eine Kostümierung der Teilnehmer konnte leider nicht untersagt werden."

Tatsächlich waren am Montagnachmittag dann zwar zahlreiche Demo-Teilnehmer verkleidet, Motivwägen im klassischen Sinne gab es jedoch nicht. Auf einem mitgeführten bunt dekorierter Lautsprecherwagen war die Aufschrift "Maskiert Ausgeschmiert" zu lesen. Statt Faschingsmusik war umgedichtete Schlagermusik zu hören. Einzelne "Helau"-Rufe wurden von den Organisatoren unterbunden.

Polizei: "Im Rahmen der Auflagen"

Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt zog in ihrer Pressemitteilung am Montagabend eine "positive" Bilanz" der Versammlung. Bis auf eine temporäre Blockade der Alten Mainbrücke durch Gegendemonstranten habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Polizei-Sprecher Andy Laacke räumt auf Nachfrage ein, dass die Demonstration für die Bevölkerung zwar den Eindruck eines Faschingszugs habe erwecken können. Aber: "Der Aufzug hat sich im Rahmen der Auflagen bewegt und der Schwerpunkt lag auf den Kundgebungen." Man werde deshalb keine weitere Schritte gegen Versammlungsleiter einleiten.

Die Stadt Würzburg räumt in einer Mitteilung an die Redaktion ein, dass der Gesamteindruck zwar "befremdlich" gewirkt haben könne, jedoch vom Versammlungsrecht gedeckt gewesen sei. Die erteilten Auflagen hätten eine "klare Abgrenzung" vom traditionellen Würzburger Faschingszug zum Ziel gehabt. "Dies ist auch durch ein großes Polizeiaufgebot gut gelungen und aus unserer Sicht im Sinne der konsequenten Pandemie-Bekämpfung."

 
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Kommentare
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  • rainer.mahler@web.de
    ooooh, da haben sich die Untertanen nicht an die Vorgaben der Herrschenden gehalten!!!

    Diese bösen, bösen Untertanen haben sich tatsächlich getraut, an Fasching auch noch Faschingskostüme zu tragen und zudem noch ihre Meinung zu sagen.

    Im Mittelalter hätte man sie dafür vermutlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Gott sei Dank, dass wir in weinger brutalen Zeiten leben ...
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  • klafie
    es werden in der coronazeit halt nicht nur hier ausnahmen gemacht, auch in vielen anderen fällen, z.b.: müllerdrogerie darf öffnen, nebenan kaufhof nicht, obwohl der müller doch viele gleiche waren anbietet wie der kaufhof und andere geschäfte. kaffees ua. müssen schließen, in der nachbarschaft vom domcafe ist aber ein pralinenladen offen, wo die leute lustig einkaufen können. gleiches recht für alle! entweder alle oder keiner !
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  • kujuhi
    Ignorieren, keine Gegendemos, keine Berichte oder Bilder in den Medien. So lange wir denen die Bühne bieten, ihren Schwachsinn zu verbreiten werden sie tun. Und so lange können sich auch die braunen Mitläufer dahinter verstecken!
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  • waterhead
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Dass die gesamte Gruppe rechtsextrem ist, ist nicht bewiesen.
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  • tabima
    Warum wird solchen Menschen eigentlich durch die Mainpost eine solche Bühne geboten? Ein kurzer Bericht würde reichen, aber nein es kommen noch unzählige Bilder hinzu. Somit können diese Ignoranten ihre Aktion als vollen Erfolg bezeichnen......
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  • Doedi.wue
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  • 4650246
    Wo Narren in einer Gruppe unterwegs sind, ist das wohl ein Faschingsumzug. Egal ob ein Fahrzeug dabei ist, sie verkleidet sind oder ob überhaupt Faschingszeit ist.
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  • saaleufer
    Lächerlich, jeder normale Mensch hat mitbekommen gestern, wie die in Faschingsmanier uns alle verhöhnt haben. Polizei läßt sich auf der Nase rumtanzen
    Die bösen sind jetzt die Gegendemonstranten
    Hohlnasen haben das Land gestürmt und jeder schaut zu
    Und die Maskenbefreiung, da frag ich mich, welche Ärzte haben die ausgestellt. Namen wären angebracht, zu veröffentlichen
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Die Stadt Würzburg zieht wieder mal den Schwanz ein und hält sich da diskret raus! Das ist echt zum Mäuse melken! Die Verantwortlichen der Stadt drehen sich wie das Fähnchen im Wind!
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