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Würzburg
Kommunalwahl 2020: Diese Unterfranken wollen Rathäuser und Landratsämter erobern
Wer hört auf? Wer tritt wieder an? Wo könnte es spannend werden. Vier Monate vor der Kommunalwahl lichtet sich das Kandidaten-Feld. Ein Überblick für Unterfranken.
Die meisten Kandidaten für die Kommunalwahl im März stehen längst in den Startlöchern, auch wenn die Plakate noch nicht hängen. Das Bild entstand 2014 in Würzburg
Foto: Norbert Schwarzott | Die meisten Kandidaten für die Kommunalwahl im März stehen längst in den Startlöchern, auch wenn die Plakate noch nicht hängen. Das Bild entstand 2014 in Würzburg
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Keine vier Monate mehr, dann wählen die Bayern ihre Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte. In den meisten Kommunen finden am Sonntag, 15. März, zudem Landrats- und (Ober-)Bürgermeisterwahlen statt.  Viele Kandidaten in Unterfranken stehen längst in den Startlöchern. Allerdings können noch bis zum 23. Januar Wahlvorschläge eingereicht werden. Auffällig ist, dass für die Spitzenpositionen in der Region nur wenige Frauen antreten. Immerhin, der dienstälteste Landrat in Unterfranken ist eine Frau: Tamara Bischof von den Freien Wählern bewirbt sich in Kitzingen um eine vierte Amtszeit als Landkreis-Chefin.    

Christian Schuchardt möchte in Würzburg Oberbürgermeister bleiben.
Foto: Daniel Peter | Christian Schuchardt möchte in Würzburg Oberbürgermeister bleiben.

Stadt Würzburg

In Würzburg peilt Oberbürgermeister Christian Schuchardt (50, CDU) eine zweite Amtszeit an. Nominiert von CSU, FDP und Bürgerforum, gilt der Titelverteidiger als Favorit. Aussichtsreichste Konkurrenten sind Martin Heilig (44, Grüne) und die frühere Europaabgeordnete Kerstin Westphal (57, SPD). Daneben bewerben sich Volker Omert (56, FWG), Sebastian Roth (39, Linke), Dagmar Dewald (54, ÖDP) sowie der TV-bekannte Kriminalbiologe Mark Benecke (49, Die Partei) um den Spitzenjob im Rathaus.

Würzburg-Landrat Eberhard Nuß tritt bei der Wahl im März nicht mehr an.
Foto: Silvia Gralla | Würzburg-Landrat Eberhard Nuß tritt bei der Wahl im März nicht mehr an.

Landkreis Würzburg

Um die Nachfolge von Eberhard Nuß (66, CSU), der seit 2008 Landrat ist, bewerben sich seine bisherigen Stellvertreter Karen Heußner (58, Grüne) und Christine Haupt-Kreutzer (50, SPD). Favorit aber ist Thomas Eberth (44, CSU), der Bürgermeister der Kreisgemeinde Kürnach. Außerdem gehen Felix von Zobel (26, UWG-FW) sowie die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos (56, Linke) ins Rennen.   

In Ochsenfurt wird Bürgermeister Peter Juks (55, UWG), seit sechs Jahren im Amt, von seiner Stellvertreterin Rosa Behon (56, CSU) sowie von Joachim Eck (55, SPD) herausgefordert.

Spannend dürfte es in Höchberg werden: Peter Stichler (68, SPD) tritt nach 26 Jahren als Bürgermeister der Würzburger Vorort-Gemeinde nicht mehr an. Um die Nachfolge kämpfen Sarah Braunreuther (39, CSU), Sven Winzenhörlein (43, Grüne) und der parteilose Alexander Knahn (44). 

Tamara Bischof ist die dienstälteste Landrätin in Unterfranken. Sie will es bleiben.
Foto: Michael Mößlein | Tamara Bischof ist die dienstälteste Landrätin in Unterfranken. Sie will es bleiben.

Landkreis Kitzingen

Seit Oktober 2000 steht Tamara Bischof (56, FW) an der Spitze des Landkreises Kitzingen. In die Wahl am 15. März geht sie als große Favoritin. Nach 20 Jahren ohne eigenen Kandidaten schickt die CSU diesmal Dachdeckermeister Timo Markert (42) ins Rennen.  Weitere Bewerber gibt es bislang nicht.

In der Großen Kreisstadt Kitzingen scheidet Oberbürgermeister Siegfried Müller (64, UsW) nach zwei Amtszeiten auf eigenen Wunsch aus. Fünf Kandidaten wollen ihm nachfolgen: Uwe Pfeiffle (55, FW-FWB), Manfred Paul (61, SPD), Andrea Schmidt (56, Grüne), Bianca Tröger (47, ÖDP) und Bürgermeister Stefan Güntner (38, CSU), den Beobachter in Kitzingen als Favoriten sehen.   

In Volkach hört Peter Kornell (58, FW) nach anfänglichem Zögern doch auf.  18 Jahre war er Bürgermeister an der Mainschleife. Auch hier wollen fünf Kandidaten das Erbe antreten: Udo Gebert (37, FW), Heiko Bäuerlein (46, CSU), Mathias Krönert (49, FDP), Andrea Rauch (36, Grüne) und der parteilose Jürgen Wagenhäuser (56) , den die SPD aufgestellt hat. 

Spannung verspricht die Wahl in Dettelbach, wo Christine Konrad (53, FW), die acht Jahre regierte, nicht mehr antritt. Um die Nachfolge bewerben sich Marcel Hannweber (33, CSU), Matthias Bielek (37, FW) und der parteilose Joachim Beck (56), nominiert von der SPD.

Main-Spessart-Landrat Thomas Schiebel verzichtet auf eine Wiederwahl.
Foto: Colin Fischer | Main-Spessart-Landrat Thomas Schiebel verzichtet auf eine Wiederwahl.

Landkreis Main-Spessart

Landrat Thomas Schiebel (61, FW) hört nach zwölf Amtsjahren auf. Das Rennen um seine Nachfolge gilt als offen. Mit dabei sind die aktuelle Vize-Landrätin Sabine Sitter (43, CSU), Christoph Vogel (48, FW), Pamela Nembach (43, SPD), Christian Baier (60, Grüne) und Hubert Fröhlich (52, FDP). 

In Karlstadt beendet Paul Kruck (64, FW) nach zwölf Jahren seine Amtszeit als Bürgermeister. Als Nachfolger wollen Armin Beck (51, Grüne), Michael Hombach (40, CSU), Benedikt Kaufmann (35, FW) und Stefan Rümmer (40, SPD) auf den Chefsessel im Rathaus.

Der Sieg von Mario Paul (44) bei der Bürgermeisterwahl 2014 in Lohr war eine Überraschung. Jetzt tritt der Parteilose erneut für SPD und Grüne an. Letztere haben Paul an die Spitze ihrer Stadtratsliste gestellt. Herausforder sind Dirk Rieb (43, CSU) und Michael Kessel (45, Bürgerverein).

Zwölf Jahre war Helga Schmidt-Neder (62, FW) Rathauschefin in Marktheidenfeld. Jetzt hört sie auf. Ins Rennen um die Nachfolge gehen am 15. März Thomas Stamm (58, CSU) und Holger Seidel (48, FW). 

Oberbürgermeister Sebastian Remelé geht als Titelverteidiger in Schweinfurt ins Rennen.
Foto: Martina Müller | Oberbürgermeister Sebastian Remelé geht als Titelverteidiger in Schweinfurt ins Rennen.

Schweinfurt

Sebastian Remelé (50, CSU) ist seit zehn Jahren Oberbürgermeister von Schweinfurt. Trotzdem, so  sagen Insider, sei ein erneuter Wahlsieg kein Selbstläufer. Herausforderer sind die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Marietta Eder (42) und Holger Laschka (53, Grüne). 

Schweinfurt-Landrat Florian Töpper stellt sich der Wiederwahl.
Foto: Martina Müller | Schweinfurt-Landrat Florian Töpper stellt sich der Wiederwahl.

Landkreis Schweinfurt

Ähnlich wie in der Stadt Schweinfurt rechnet man auch im Landkreis eher mit einem knappen Ergebnis. Amtsinhaber Florian Töpper (40, SPD) muss den 2013 überraschend gewonnenen Landratsposten gegen Lothar Zachmann (51, CSU), Bürgermeister der Kreisgemeinde  Dingolshausen, verteidigen.

In Werneck wird nach zehn Jahren ein Nachfolger für Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl (63, CSU) gesucht. Bewerber sind Sebastian Hauck (36, CSU), Johannes Weiß (31, Grüne) und Stephan Schäflein 54, FW). 

Thomas Bold will Landrat von Bad Kissingen bleiben.
Foto: Isolde Krapf | Thomas Bold will Landrat von Bad Kissingen bleiben.

Landkreis Bad Kissingen

Landrat Thomas Bold (58, CSU), seit 2002 im Amt, geht als hoher Favorit in die Wahl. Mit der Bundestagsabgeordneten und früheren Frankfurter Dezernentin Manuela Rottmann (47, Grüne) trifft er aber auf eine prominente Herausforderin. Außerdem bewirbt sich Thomas Menz (47, SPD). 

In der Großen Kreisstadt Bad Kissingen hatte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (61, SPD) zunächst signalisiert, er trete nach zehn Jahren im Amt noch einmal an, dann aber entschied er sich plötzlich doch anders. Um seine Nachfolge buhlen bislang Gerhard Schneider (58, CSU) und Dirk Vogel (42, SPD).

In Bad Brückenau verabschiedet sich Brigitte Meyerdierks (65, CSU) nach zehn Jahren in den Ruhestand. Als ihr Nachfolger möchte Jochen Vogel (46, CSU), der aktuelle Bürgermeister der Nachbargemeinde Motten den Arbeitsplatz wechseln. Weitere Mitbewerber sind Jan Marberg (31, SPD) und Dirk Stumpe (45, PWG).

In Hammelburg gilt Amtsinhaber Armin Warmuth (52, CSU) als Favorit für eine zweite Amtszeit. Herausgefordert wird er von Norbert Schaub (47, SPD).

Thomas Habermann kandidiert 2020 erneut als Landrat in Rhön-Grabfeld.
Foto: Stefan Kritzer | Thomas Habermann kandidiert 2020 erneut als Landrat in Rhön-Grabfeld.

Landkreis Rhön-Grabfeld

Thomas Habermann (62, CSU) ist seit 2003 Landrat in Rhön-Grabfeld. Als klarer Favorit geht er auch diesmal ins Rennen. Allerdings hat auch er einen prominenten Herausforderer: Karl Graf Stauffenberg (48, FDP), ein Enkel des Hitler-Attentäters, will es wissen. Weitere Kandidaten sind Thorsten Raschert (47, SPD) und Yatin Shah (41, Grüne).

In Bad Neustadt endet nach 24 Jahren die Ära Bruno Altrichter (65, FW). Nachfolger wollen Christiane Hanshans (52, CSU) und Michael Werner (30, FW) werden. 

In Mellrichstadt zieht sich Bürgermeister Eberhard Streit  (61, Unabhängige Wähler)  nach 14 Amtsjahren zurück. Bewerber für seine Nachfolge sind Michael Kraus (39, FW), Wolfgang Stahl (55, SPD) und Frank Vetter (45, CSU). 

In Bad Königshofen bewirbt sich Bürgermeister Thomas Helbling (53, CSU) um eine dritte Amtszeit. Herausgefordert wird er von Frank Helmerich (42, Team 2020).

Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider tritt bei der Wahl im März wieder an.
Foto: Martin Schweiger | Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider tritt bei der Wahl im März wieder an.

Landkreis Haßberge

Landrat Wilhelm Schneider (61, CSU) peilt eine zweite Amtszeit an. Mitbewerber Wolfgang Brühl (51, SPD) geben Beobachter nur geringe Chancen. Eigentlich wollte auch Oliver Kunkel (52, Grüne) antreten, doch der machte noch vor der Nominierungsversammlung einen Rückzieher.  

Günther Werner (59, Wählergemeinschaft) will sechs weitere Jahre Bürgermeister von Haßfurt bleiben. Konkurrenten sind Volker Ortloff (48, CSU) und Stephan Schneider (46, SPD).

Kandidiert in Miltenberg erneut: Landrat Jens Marco Scherf.
Foto: Michael Czygan | Kandidiert in Miltenberg erneut: Landrat Jens Marco Scherf.

Landkreis Miltenberg

Landrat Jens Marco Scherf (45, Grüne), der Überraschungssieger von 2014, geht diesmal als Favorit ins Rennen. Freie Wähler und SPD verzichten bewusst auf Gegenkandidaten, weil sie mit Scherfs Amtsführung zufrieden sind. Einziger Herausforder ist aktuell der parteilose Armin Bohnhoff (59). Nominiert wurde der Logistik-Professor von der CSU. 

In Miltenberg muss Bürgermeister Helmut Demel (66, Liberale Miltenberger) nach einer Amtszeit aus Altersgründen abtreten. Um die Nachfolge bewerben sich bis dato Cornelius Faust (55, Liberale Miltenberger), Sabine Stellrecht-Schmidt (48, Grüne) und Sabine Balleier (46, SPD).

Nach 20 Jahren als Oberbürgermeister von Aschaffenburg verabschiedet sich Klaus Herzog in den Ruhestand.
Foto: Joachim Lorenz | Nach 20 Jahren als Oberbürgermeister von Aschaffenburg verabschiedet sich Klaus Herzog in den Ruhestand.

Stadt Aschaffenburg

Oberbürgermeister Klaus Herzog (68, SPD), der seit 2000 an der Spitze der Stadt stand, darf aus Altersgründen nicht mehr antreten. Um die Nachfolge buhlen Herzogs bisherige Stellvertreter Jessica Euler (53, CSU) und Jürgen Herzing (59, SPD). Außenseiterchancen, zumindest die mögliche Stichwahl zu erreichen, hat Stefan Wagener (48, Grüne). Mit ins Rennen geht Peter Kolb (62, FDP).  

Ulrich Reuter, der Landrat von Aschaffenburg, kandidiert nicht mehr.
Foto: Markus Rill | Ulrich Reuter, der Landrat von Aschaffenburg, kandidiert nicht mehr.

Landkreis Aschaffenburg

Im Landkreis Aschaffenburg verzichtet Ulrich Reuter (57, CSU) nach 18 Jahren als Landrat auf eine erneute Kandidatur, er möchte Präsident des bayerischen Sparkassenverbands werden. Als aussichtsreichster Bewerber für die Nachfolge gilt Alexander Legler (42, CSU), der Bürgermeister von Alzenau. Aber auch dem parteilosen Gewerkschafter Özcan Pancarci (50), den SPD und Grüne ins Rennen schicken, werden Chancen eingeräumt. Weitere Bewerber sind Maili Wagner (42, Freie Wähler) und Max Bruder (30, FDP).

Mit Informationen aus den Lokalredaktionen.

 
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    Gut, dass die 2. stärkste Partei Bayerns, die Grünen, fast überall gute Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt haben. Zu hoffen bleibt, dass auch in den Kommunen ein grüner frischer Wind den schwarzen Muff austreibt.
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  • r. s.
    hoffendlich geht grün unter
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    „Sprücheklopfer arcus“ hat wieder zugeschlagen!!!!
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