Er blickt ernst, trinkt einen Schluck seines Kaffees. Ja, seine Eltern seien in der FDP gewesen, politisch wurde am Esstisch viel diskutiert. "Klar, dass es da auch Differenzen und Diskussionen gab." Die seien aber weniger geworden, inzwischen seien die Eltern nicht mehr in der Partei, erzählt Patrick Friedl bei einem Treffen mit dieser Redaktion in einem Café im Frauenland. "Aber aus eigenem Antrieb heraus" - das ist ihm noch wichtig zu sagen.
Lockenkopf auf dem Fahrrad unterwegs
Der in Rothenburg ob der Tauber geborene Grünen-Politiker mit dem Lockenkopf und der Brille ist stadtbekannt, meistens wird er auf seinem Fahrrad gesichtet. Ob man in der heutigen Zeit noch in den Urlaub fliegen darf? Das müsse jeder für sich selbst entscheiden, sagt er pragmatisch. Er selber fliege nicht, "ich bin in meinem Leben nur ein einziges Mal als Fünfjähriger nach Kanada geflogen".
Seit der Landtagswahl in Bayern 2018 ist Friedl als direkt gewählter Abgeordneter im Bayerischen Landtag und innerhalb seiner Fraktion Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung. Wasser und Klima schützen, Natur und Wälder bewahren, Städte begrünen sowie Radwege und die Elektromobilität ausbauen - das sind die Themenfelder des studierten Juristen und ausgebildeten Lebensberaters. Auch 2023 tritt er als Spitzendkandidat seiner Partei an. Ob auch dieses mal mit Direktmandat? Er hofft es zumindest, verrät er bei einem Infostand am Rande des Grünen-Fahrradfestes am Würzburger Dom.
Dürre und Hochwasser-Katastrophe
"Seit der letzten Landtagswahl haben wir viel an Erfahrung dazu gewonnen", schildert er. Dürre, die Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal 2021 und Klimaextreme, "auch in Würzburg haben wir durchschnittlich zehn bis zwölf Hitzetage mehr". Die Notwendigkeit von Vorsorge habe nochmals an Bedeutung zugenommen, so der 53-Jährige. Klimawandel sei nicht mehr abstrakt, sondern konkret spürbar: "Die Extremwetterlagen treffen uns ganz persönlich und ich glaube, dass jeder spürt, dass dies etwas mit uns macht."
Dass man politisch nicht so weit ist, wie man im Klimaschutz sein könnte, "da bin ich nicht als Grüner frustriert, sondern als Mensch unserer Gesellschaft, natürlich auch als politisch denkender Mensch". Schnell stoße man leider in der Politik an die Grenzen der Kommunikation. Es müsse eine Bereitschaft geben, wirkliche Veränderungen und Eingriffe auszuhalten, fordert Friedl. Exemplarisch nennt der Abgeordnete dabei die Wärmewende und die Diskussionen um das Heizungsgesetz.
Mehr inhaltliche Auseinandersetzung zu Klima-Themen
Der Landtagskandidat wünscht sich eine sachliche inhaltliche Auseinandersetzung, um Energiewende zu gestalten, Klimaschutz zu bewirken und klimaneutral zu werden, "das haben wir alle gemeinsam unterzeichnet und dazu sind wir auch vom Bundesverfassungsgericht verpflichtet - zum Schutz der zukünftigen Generationen".
Er habe keine Probleme mit einem politischen Diskurs und kontroverser Auseinandersetzung, aber - und dabei wird die Stimme des sonst eher ruhigen und besonnenen Grünen-Abgeordneten etwas lauter: "Im Kern habe ich ein Problem damit, wenn politische Konkurrenten so tun, als könnte man die klimapolitischen Veränderungen einfach irgendwie schaffen, ohne dafür einen echten politischen Rahmen zu setzen."
Wenn starke inhaltliche Angriffe und persönliche Attacken dazukämen "und mit inhaltlichen Halbwahrheiten oder Nicht-Wahrheiten gearbeitet wird" - dann laufe etwas schief, sagt der 53-Jährige und spielt auf die Demonstration in Erding an, die sich gegen das Heizungsgesetz der Bundesregierung richtete. Da sei für ihn klar: "Es geht um das Ringen von politischer Macht, aber nicht um eine sachliche Auseinandersetzung."
Thema Wasser omnipräsent
Friedl fordert von der bayerischen Staatsregierung eine konsequente Unterstützung der Kommunen beim Klimaschutz. Kommunen müssten beispielsweise ihre Wasserwirtschaftsämter stärken, "die vor 15 Jahren um ein Drittel reduziert worden sind". In Würzburg gebe es zum Beispiel kein eigenes Amt mehr, nur eine Zweigstelle, "das führt dazu, dass Aufgaben nicht mehr bewältigbar sind".
Friedl nennt als Beispiel das Verfahren um die Erweiterung des Wasserschutzgebietes Zeller Quellen, das sich derzeit verzögert. Er sieht den bayerischen Weg zum Wasserschutz gescheitert, die Maßnahmen würden insgesamt zu klein gehalten. "Das reicht nicht, um in Zukunft die Ressource Wasser in Unterfranken zu schützen." Hinsichtlich der Bergtheimer Mulde fordert der Politiker ein einheitliches System für eine digitale Erfassung der Wasserentnahme.
Hitze in der Innenstadt
Was das Thema innerstädtischer Hitze angeht, ist Friedls Sorge groß: Die Innenorte würden durch Hitzewellen extrem aufgeheizt. "Das Leben in der Stadt wird belastender." Auch der Handel habe darunter zu leiden. Eine Begrünung der Innenstadt, um für Aufenthaltsqualität zu sorgen, ist erklärtes Ziel. Auch wenn dies "mal kleinere Millionenprojekte" sein können.
Sein Herzensprojekt aber ist ein Zentrum für angewandte Klimaforschung für Bayern, dessen Sitz er in Würzburg sieht. Mit Partnern vor Ort wie zum Beispiel der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und der Arbeitsgruppe Klimatologie am Institut für Geographie und Geologie habe man für Forschung und Lehre beste Voraussetzungen.
Wir müssen schon bald fremde Himmelskörper besiedeln, meint der Astrophysiker Stephen Hawking. Schon in 100 Jahren könne die Menschheit nicht mehr auf der Erde leben.
06.05.2017,
Er ist der bekannteste Forscher der Welt - und er macht sich große Sorgen um unseren Planeten. Klimawandel, Asteroideneinschläge, Epidemien und Bevölkerungswachstum könnten die Erde demnach unbewohnbar machen, warnt Stephen Hawking."
Ohne Gott geht es in die Dunkelheit, wenn Politiker den allmächtigen Gott ausblenden, können wir die Krisen unserer Zeit nicht lösen - das ist das Dilemma unserer Zeit! (Gilt für alle Parteien und ich bin nicht katholisch)
Lieber Gruß, Martin Dobat
Vielleicht ist es doch nicht so dumm, Menschen mit einer gewissen Perspektive politische Führung anzuvertrauen.
> Klimaschutz geht nur durch Überzeugen
Das ist bzw. wäre der Idealfall.
> nicht mit Verboten
Wegen Unvernunft - leider viel zu häufig bzw. manchmal - doch.
> und Bestrafung.
Was meinen Sie damit? Was haben Sie da im Hinterkopf?
Der Natur ist unser Verhalten "total egal". Sie denkt nicht, sie lenkt nicht. Sie macht einfach. "Dank" Physik & Co. Und genau deshalb sollte es uns nicht egal sein, da die Auswirkungen des unvernünftigen Handelns weltweit sichtbar sind. Denken Sie an die Häufigkeit und Intensität der Waldbrände in Kanada, in den USA. Der Wassermangel dort. Die Starkregen-Ereignisse in den Alpenländern vor ein paar Tagen. Oder die in Frankfurt/Main, in Nürnberg, im Ahrtal vor gar nicht allzulanger Zeit. Usw. usf ...
Was klimatisch kommt bzw. teilweise bereits eingetreten ist wurde schon 1979 auf der 1. Weltklimakonferenz in Genf beschrieben. Und die TAGESSCHAU hat damals in den Hauptnachrichten darüber berichtet.
Und wer nicht hören will wird fühlen.
Im Länderranking liegt Deutschland international auf Platz 6 bei den CO2- Emissionen.
(Quelle: www.co2online.de)
Dank Globalisierung werden deutsche Produkte wie Autos, Medizinprodukte, Textilien usw. sonstwo auf diesem Planeten hergestellt, belasten dort die Statistiken, sind aber dennoch als deutsche Artikel zu betrachten, wenns nach dem Firmensitz geht.
Ihre Argumentation, wenig Mist zu bauen, wenn andere mehr Mist bauen, sei vertretbar halte ich für völlig irrelevant.
Schlechtes Handeln bleibt immer schlecht, selbst wenn andere noch übler handeln.
Ansonsten gibts auch noch das Pariser Abkommen, an welches sich Deutschland zu halten hat.
Ebenso gibt es wissenschaftliche Notwendigkeiten,
welche sogar dann bestehen bleiben,
wenn immer mehr Menschen in diesem Land bei einer Partei der einfachen Logik
ihr HEIL suchen,
für die Fakten keinerlei Bedeutung haben .
Ok , bleiben wir doch mal bei den Fakten : reduziert Deutschland seinen CO2 Ausstoß auf NULL, was bleibt dann übrig? Pro Kopf? Oder besser Alle anderen stoßen 100% CO2 aus? Finde ich immer wieder witzig diese ProKopf und Prozent Rechnungen. Verändert man die realen Ausgangswerte dann sieht das nämlich ganz anders aus! Beispiel: Verdoppelt man die Einwohnerzahl Deutschlands, dann verändert sich der ProKopf Ausstoß bei 2 % um die Hälfte. Man könnte also sofort 50% des CO2 Ausstoßen sparen? Jaja Prozentrechnen halt 😉😉😉
Ja,wachse und Meerrettich!
Ihre Logik ist doch wohl mehr als abenteuerlich!
Senken wir unseren CO2-Ausstoss auf Null%....ja perfekt, dann stellen wir alle komplett die Atmung ein!
Und zum Ausgangspunkt zurück: 2% der CO2-Emission ist bei 1%-Anteil an der Weltbevölkerung unverhältnismäßig.
Und daraus zu folgern, dass wir ja eh nichts ändern oder bewirken können, weil andere noch schädlicheres Verhalten an den Tag legen,
das ist schon eine sehr fragwürdige Rechtfertigungstheorie.
Deutschland, also 1 Prozent der Weltbevölkerung, verursacht demnach nur 2 Prozent der menschengemachten Erderhitzung.
Was zählt, sind die Pro-Kopf-Emissionen.
Ein Argument gegen effektive Klimapolitik in unserem Land ist der Versuch mit „nur 2 Prozent“ deshalb nicht.
Im Gegenteil.
Klimafakten, April 2021
Abkommen von Paris 2015
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 24. März 2021
Keine Antwort auf die gestellten Fragen ist sogut wie alle Fragen beantwortet.
Für mich sieht es da so aus, daß Sie - leider - gar kein interesse an einem begründeten wissenschaftlichen Diskurs haben. Oder doch?
Aber: was ist eigentlich aus der grünen Idelogie von einst geworden? Klimaschutz - er spricht ja das Thema Klimawandel wenigstens an -gegen AKW's - gegen den Krieg! Und was ist jetzt:
Die Grünen sind zu einer Partei geworden, die zu allem ja und Amen sagen, und kein eingenes großes Profil mehr haben. Wie sagte einst FJ. Strauß: erst sind sie grün - dann werden sie rot!
Recht hat er gehabt der Franz-Josef mit den Grünen.
am 3. Oktober 1988 verstorbenen Politikers um die Ecke zu kommen!
Ich singe da lieber mit Bob Dylan:
The Times They Are A- Changin'.