Darf der Würzburger Landrat Thomas Eberth (CSU) das Verfahren zur Erweiterung des Wasserschutzgebietes Zeller Quellen ausbremsen, um zuerst Ausnahmen zum Trinkwasserschutz zu regeln? "Nein", findet der Würzburger Grünen-Landtagsabgeordnete Patrick Friedl: Denn alle notwendigen Unterlagen lägen vor. "Das Verfahren sollte deshalb wie geplant jetzt zur öffentlichen Auslegung kommen", forderte Friedl im Umweltausschuss des Landtags.
Das Schutzgebiet soll zur Sicherung des kostbaren Grundwassers von bislang acht auf 66 Quadratkilometer ausgeweitet werden. Es würde dann die Gemeinden Helmstadt, Altertheim, Waldbrunn, Eisingen, Waldbüttelbrunn, Höchberg, Hettstadt, Greußenheim, Leinach und Uettingen im Landkreis Würzburg sowie Großrinderfeld und Werbach im Main-Tauber-Kreis umfassen.
Es könne doch nicht "im Gutdünken eines Landrats liegen", wann das Verfahren für diese wichtige Erweiterung starte, kritisiert Friedl. Schließlich gehe es "um die zentrale Wasserversorgung der Stadt Würzburg" und großer Teile des Landkreises. Auch alle Fachleute seien sich über die Notwendigkeit der Ausweitung zum Schutz des Trinkwassers einig.
Geht es bei der Verzögerung auch um die geplante Gips-Grube von Knauf?
Im Raum steht zudem der Vorwurf, der Termin der Landtagswahl im Oktober oder gar wirtschaftliche Interessen wie etwa die noch nicht genehmigte Deponie für toxische Bauabfälle östlich von Helmstadt oder die von der Firma Knauf geplante Gips-Grube im möglichen neuen Schutzgebiet könnten bei der Verzögerung der Ausweitung eine Rolle spielen.
Eberth selbst hatte kürzlich gefordert, "sinnlose und nicht nachvollziehbare Auflagen" bereits vor der öffentlichen Auslegung der Pläne für das größere Schutzgebiet auszuschließen. "Der Trinkwasserschutz muss mit der Lebensqualität auf 66 Quadratkilometern vereinbar sein", verlangte er.
Alle offenen Fragen zum neuen Schutzgebiet könnten auch in einem geregelten Verfahren geklärt werden, glaubt dagegen der Grüne Friedl. Im Landtag forderte er deshalb politischen Druck auf Eberth auch aus der Staatsregierung in München, um die seit Jahrzehnten diskutierte Erweiterung nicht weiter zu verzögern.
Gerhard Eck (CSU) will keine Vorgaben aus München für den Würzburger Landrat
Die Landtagsmehrheit aus CSU und Freien Wählern wollte Friedls Forderung allerdings nicht folgen: Der Vorwurf an den Landrat, die Erweiterung "aus fadenscheinigen Gründen zu verhindern", sei schlicht falsch, entgegnete der CSU-Landtagsabgeordnete Gerhard Eck. Und Eberth gar den Termin der Auslegung von oben aus München "per Ordre de Mufti aufzudrücken, da gehe ich nicht mit", bekräftigte Eck.
Auch das zuständige Umweltministerium sieht keinen Grund einzuschreiten: Das Landratsamt wolle zuerst "eine maximale Klärung offener Fragen", damit es dann im förmlichen Verfahren keine Hindernisse mehr gebe, erklärte eine Ministerialbeamtin: "Wir halten das für ein sehr gutes Vorgehen." Wie lange diese "maximale Klärung" dauern soll, sei allerdings nicht abzuschätzen, räumte sie ein.
Friedl (Grüne): Dem Landrat geht es eindeutig um Zeitspiel und das Ministerium trägt das mit
Eigentlich war die Auslegung der Pläne bereits für diesen Juli geplant. Rund drei Monate später hätte dann nach der Erörterung von Eingaben von Bürgern, Gemeinden und anderen Betroffenen das neue Schutzgebiet ausgewiesen werden können.
"Mögliche Probleme jetzt zunächst maximal im Vorfeld ausräumen zu wollen, kann die Einleitung des Verfahrens auch auf Jahre hinauszögern", befürchtet der Grüne Friedl. "Dem Landrat geht es eindeutig um Zeitspiel und das zuständige Ministerium trägt das auch noch mit", schimpfte er: Es sei schon bemerkenswert, wenn ein bayerisches Staatsministerium die Aushebelung eines klar geregelten rechtlichen Verfahrens durch einen Landrat sogar als "vorbildlich" bezeichne.
wird sich sicher ungemein darüber freuen, dass auch der Herr Landrat Wahlkampf für ihn macht, wenn alle, die auch in Zukunft gerne (bezahlbares) Trinkwasser aus dem Hahn und nicht (überteuert) aus der PE-Flasche haben wollen, ihre Kreuzchen entsprechend setzen...
Wann kam eigentlich die Größe dieses Schutzgebietes zustande?
Bei der " Landesplanerischen Beurteilung mit Umweltverträglichkeitsprüfung für den Neubau der B26n" liegt die geplante Trasse der B26 n
-außerhalb der geplanten Erweiterung des Wasserschutzgebietes "Zeller Stollen"-.
"Drei Monate nach der Auslegung hätte dann die Entscheidung folgen können"
Fragen, Einwände, Klagen in 3 Monaten abarbeiten, während die Planung 30 Jahre dauert?
Der Landrat ist, wie der Name schon sagt ,für das Land zuständig und die dort lebenden Bürger und Gemeinden.
diese müssen mit den Einschränkungen und Auflagen eines Schutzgebietes leben.
Wieso braucht man ein Schutzgebiet, wenn sich angeblich nichts ändern wird?
Die Stadt will diese Schutzzone auf in den Landkreise verlagern, im Stadtgebiet fallen sogar noch Flächen raus. Und es wird nicht lange dauern, bis die Wassergewinnung aus den gefährteten und kostenaufwendigen Bahnhofsquellen eingestellt wird.
Auch für den Bereich Dallenberg könnte man sich eine bessere Nutzung wie als Trinkwasserschutzgebiet vor stellen.
Wieso will Würzburg für 70.000 Menschen ein 66 qkm großes Schutzgebiet?
Nur Nürnberg hat ein etwas Größeres, für 650.000 Menschen.
Im Spessart sollte mal der Trinkwassserspeicher Hafenlohrtal gebaut werden.
Das wurde verhindert.
Wasser für Würzburg kommt aus Zellingen und Erlach
Falls es Probleme bei der Wasserqualität geben wird, weiß ich wer dafür die Verantwortung tragen muss.
Da gibt es aber kein Pardon!
Oder drohen die bayerischen Grünenden jetzt mit dem Einmarsch nach BW, weil sie in Bayern nie etwas auf die Reihe gebracht haben???
Schulze ist doch mit dem BW-Finanzminister verheiratet.
Wer CSU wählt, bekommt CSU -Politik.
Und wenn sich ein Herr Eck einmischt, dann bestätigt das nur meine These.