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München
Klimawandel: Ministerium zweifelt an neuem Forschungszentrum im Hotspot Würzburg
Das WueZAK will praxistaugliche Klima-Lösungen etwa für die Landwirtschaft entwickeln. Doch das zuständige Münchner Ministerium ist offenbar nicht vom Konzept überzeugt.
Ein neues Forschungszentrum in Würzburg will praxisnahe Klima-Lösungen etwa für die Landwirtschaft entwickeln. Doch dem zuständigen Ministerium fehlt ein belastbares Konzept. 
Foto: Symbolbild Patty Varasano | Ein neues Forschungszentrum in Würzburg will praxisnahe Klima-Lösungen etwa für die Landwirtschaft entwickeln. Doch dem zuständigen Ministerium fehlt ein belastbares Konzept. 
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.02.2024 06:32 Uhr

Konkrete Klima-Lösungen etwa für die Landwirtschaft? Eine Zielsetzung, die sich auch das geplante Würzburger Zentrum für Angewandte Klimaforschung (WueZAK) auf die Fahnen geschrieben hat. Im März 2021 hatte ein Konsortium, das unter anderem von den Hochschulen in Unterfranken und außeruniversitären Institutionen in der Region wie der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau unterstützt wird, Pläne für praxisnahe Forschung direkt am "Klima-Hotspot" Unterfranken vorgestellt. Ein Projekt, das im Sommer 2021 auch von den unterfränkischen Landtagsabgeordneten aller Parteien außer der AfD ausdrücklich unterstützt wurde.

Seitdem scheint sich allerdings wenig bewegt zu haben in Sachen WueZAK: Zwar beteuerte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) im Interview mit dieser Redaktion kürzlich, dem Projekt positiv gegenüberzustehen: "Die Zielsetzung des Vorhabens unterstütze ich sehr", sagte er. Notwendig sei jedoch "ein belastbares Konzept, das alle notwendigen Partner zusammenbringt und eine Umsetzung ermöglicht".

Ministerium: Nur unterfränkische Partner reichen nicht für nationales Spitzenniveau

Auf eine Landtagsanfrage des Grünen-MdL Patrick Friedl, welche Anforderungen denn dieses Konzept erfüllen müsse, zeigte Blumes Ministerium jedoch nun erhebliche Zweifel am Würzburger Vorhaben: Ein Institut, das "auf nationalem Spitzenniveau" forschen und "rasch internationale Sichtbarkeit" erzielen will, "müsste in jedem Fall bayernweit agieren", findet das Ministerium etwa. Im Klartext: Nur unterfränkische Partner reichen nicht.

Zudem stehe das WueZAK nach eineinhalb Jahren "noch am Anfang seiner konzeptionellen Entwicklung", findet das Ministerium – von den inhaltlichen Zielen bis hin zur Kostenplanung. Der Freistaat könne aber nur "zielgenau in die aussichtsreichsten Forschungsprogramme mit den produktivsten Kooperationskonzepten" investieren.

Zusätzliches Geld besser in bestehende Institutionen investieren?

Die Antwort legt nahe, dass das WueZAK aus Sicht des Ministeriums bislang nicht in diese Kategorie fällt. Ohnehin scheint man sich dort zu fragen, ob sich die Investition in eine komplett neue Einrichtung wirklich lohnt, oder das Geld nicht besser in bestehenden Institutionen wie etwa dem Staatsgut in Schwarzenau (Lkr. Kitzingen) angelegt wäre, das zum Thema klimaresiliente Feldfrüchte forscht.

 
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