Viele Frauen erleben täglich Gewalt auf unterschiedlichste Weise. Nach Angaben des bundesweiten Hilfetelefons wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Auch in Partnerschaften ist deutschlandweit jede vierte Frau von Gewalt betroffen.
Auch in Unterfranken ist Gewalt gegen Frauen ein Thema. Im Jahr 2022 erlebten 1517 Frauen Gewalt in Form von Bedrohungen, Körperverletzungen, Vergewaltigung und versuchtem Mord in der Partnerschaft. Das Polizeipräsidium Unterfranken schreibt in ihrem Sicherheitsbericht von 2022, dass rund 80 Prozent aller Opfer von häuslicher Gewalt in der Region weiblich sind.
Um auf Gewalt gegen Frauen weltweit aufmerksam zu machen, wurde im Jahr 1999 der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" ins Leben gerufen, der jährlich am 25. November stattfindet. Auf der ganzen Welt finden an dem Tag Aktionen statt, um sich gegen Gewalt an Frauen zu positionieren.
Auch die Stadt Würzburg möchte ein Zeichen setzen und hat daher einige Veranstaltungen geplant, wie der Pressemitteilung der Gleichstellungsstelle Würzburg zu entnehmen ist. Diese Veranstaltungen sind in diesem Jahr geplant:
1. Fahnen hissen am Rathaus: "Reih Dich ein!"
Zum Auftakt der Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt eine Fahne mit dem Aufdruck "Würzburg sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen" im Rathausinnenhof hissen.
Die Veranstaltung findet am Freitag, 24. November, um 13 Uhr im Rathausinnenhof statt.
2. Theateraufführung: "Variations Serieuses – weiblich geboren"
Bei der Aufführung wird von den verschiedensten Gewaltakten berichtet, denen Frauen auf der ganzen Welt täglich ausgesetzt sind. Da die Szenen potenziell triggernd sein können, stehen Ansprechpersonen für Gespräche zur Verfügung.
Die Aufführung findet am Samstag, 25. November ab 15 Uhr im Kammermusiksaal der Musikhochschule (Hofstraße 13) statt. Interessierte können sich bis zum 22. November per E-Mail (VeranstaltungGleichstellungsstelle@stadt.wuerzburg.de) bei der Gleichstellungsstelle Würzburg anmelden. Der Eintritt ist frei.
3. Menschenkette und Stilles Gedenken: "Steh auf! Reih Dich ein!"
2022 sind deutschlandweit 133 Frauen durch Partnerschaftsgewalt zu Tode gekommen. Um ihnen zu gedenken, wird in der Domstraße eine Menschenkette gebildet. Zusätzlich wird für jede der 133 Frauen ein Paar orangefarbener Schuhe aufgestellt. Der Zonta Club Würzburg Electra erklärt in einer Pressemitteilung, dass die Farbe Orange als Signalfarbe gilt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.
Das Gedenken findet am Samstag, 25. November, von 17 Uhr bis 18 Uhr in der Domstraße statt.
4. Online-Vortrag: "Grauzonen gibt es nicht"
Wie kann man sich gegen sexuelle Belästigung einsetzen? Was sind Anzeichen für Machtmissbrauch und wie kann man sich dagegen wehren? Über diese Fragen spricht die Autorin Sara Hassan in ihrem Online-Vortrag.
Der Vortrag findet am Dienstag, 28. November, um 18.30 Uhr statt. Zuhörerinnen und Zuhörer müssen sich bis zum 26. November auf der Homepage des Diversitätsprojekts der Würzburger Hochschulen (www.wuehoch3.de) anmelden.
5. Fachvortrag: "Kontaktprobleme – Kontaktabbrüche von Kindern nach Trennung, insbesondere nach Partnerschaftsgewalt"
Wenn Eltern sich trennen, kommt es oft zu Kontaktproblemen der Kinder zu einem Elternteil. Die Psychologin Dr. Janin Zimmermann hält darüber einen Vortrag und nimmt insbesondere Kontaktprobleme nach Partnerschaftsgewalt in den Blick.
Der Vortrag findet am Dienstag, 28. November, von 9.30 Uhr bis 11.15 Uhr im Ratssaal des Würzburger Rathauses statt. Interessierte müssen sich bis zum 23. November per E-Mail bei der Gleichstellungsstelle Würzburg anmelden.
6. Filmvorführung: "Tina — What's love got to do with it?"
Das Kino Central zeigt anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen einen Film über das Leben von Tina Turner. Die Sängerin lebte über Jahre in einer gewalttätigen Beziehung. Da der Film mögliche Triggerpunkte enthält, sind Ansprechpersonen für Gespräche vor Ort.
Der Film wird am Mittwoch, 29. November, um 19 Uhr im Kino Central in der Frankfurter Straße 87 gezeigt. Tickets für die Vorstellung können über die Homepage des Kinos reserviert werden.
7. Virtuelle Ausstellung zur Genitalbeschneidung: "Breaking Blades-Break off FGM/C"
Den Abschluss der Würzburger Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bildet die virtuelle Ausstellung von Antje Pohsegger. Sie macht mit ihrem Projekt auf die Genitalbeschneidung von Frauen aufmerksam.
Die Ausstellung findet am Donnerstag, 30. November, von 18 bis 19.30 Uhr statt. Besucherinnen und Besucher müssen sich bis zum 28. November per E-Mail bei der Gleichstellungsstelle Würzburg anmelden.
Weitere Informationen zu den Würzburger Aktionen finden Sie auf der Website der Gleichstellungsstelle Würzburg.