Statt einem Empfang mit 2000 Fans wie 2016 gab es dieses Mal nur eine Feier im kleinen Kreis: Im abgesperrten Innenhof des Rathauses gratulierten am Montagvormittag Oberbürgermeister Christian Schuchardt und andere Vertreter der Stadt Spielern und Betreuern der Würzburger Kickers zum Aufstieg in die zweite Bundesliga.
Der Termin war auf Bitten des Rathauses nicht vorab veröffentlicht worden – um ein Gedränge wie am Samstagnachmittag am Dallenberg zu vermeiden. Dort hatten rund 300 Fans mit der Mannschaft direkt nach dem Ende der Partie gegen den Halleschen FC den Aufstieg gefeiert. Abstandsregeln wurden im Freudentaumel dabei irgendwann vergessen.
"Heute geht es wieder, aber gestern war ich noch relativ geschafft", erzählt Trainer Michael Schiele am Montag. Die Nacht zum Sonntag sei relativ kurz gewesen. Die Mannschaft hatte auf der Alten Mainbrücke lautstark weiter gefeiert. Weil das offensichtlich einige andere Gäste störte, waren kommunaler Ordnungsdienst und die Polizei angerückt und hatten die Spieler gebeten, Abstand zu halten und sich etwas leiser zu freuen.
Am Montag traten die Spieler um Kapitän Sebastian Schuppan wieder mit der gewohnten Disziplin an. Brav standen sie in einer Reihe im Innenhof an, um sich einer nach dem anderen ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Zuvor lobte der OB "Leidenschaft, Teamgeist und Coolness" der Kickers. Ihr Erfolg zeige, dass man "alles schaffen kann, wenn alle an einem Strang ziehen," sagte der OB. "Das ist ein Signal, das über die Welt des Sports hinaus geht."
Ob er glaube, dass dieses Signal auch auf den Bau des neuen Stadions wirkt, sagte Schuchardt nicht. Aber er versprach: "Die Stadt steht zu ihrer Zusage, die Kickers bei der Lösung ihrer Stadionfrage tatkräftig zu unterstützen." Da die Flyeralarm Arena am Dallenberg die Bedingungen der zweiten Liga nicht erfüllt, dürfen die Kickers hier nur mit einer Ausnahmegenehmigung spielen. Wie berichtet, will der Verein am Dallenberg ein neues Stadion bauen. Konkrete Pläne für den Neubau, dessen Kosten auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt werden, gibt es aber noch nicht.
Was bedeutet der Aufstieg für die klagenden Anwohner?
Stattdessen gibt es einige Probleme. So laufen seit 2015 Klagen von Anwohnern gegen den Ausbau des Stadions. Von dieser Redaktion um eine Stellungnahme zum erneuten Aufstieg der Kickers gebeten, erklärt der Würzburger Rechtsanwalt Johannes Bohl: "Der Aufstieg hat für die anhängigen Verfahren keine Relevanz." In zwei Verfahren prüft der Verwaltungsgerichtshof in München, inwieweit die Anwohner vor Lärm geschützt werden müssen.
"Wer am Dallenberg einen Stadionausbau betreibt, bevor die anhängigen Verfahren rechtskräftig entschieden sind, spielt Lotto", sagt Bohl. Denn erst das Urteil kläre, auf wie viel Lärmschutz die Anwohner Anspruch haben. Auf die Frage, ob die Stadtverwaltung mit den Anwohnern über die Pläne eines neuen Stadions gesprochen hat, sagt Bohl, der sechs Anwohner vertritt: "Außer Stadtbaurat Baumgart, vor vielen Jahren, hat niemand aus der Rathausspitze mehr mit meinen Mandanten gesprochen."
57 Unterschriften im Goldenen Buch
Bei der kleinen Feier am Montag spielten diese Zukunftsprobleme aber keine Rolle. Stattdessen freuten sich Stadtverwaltung und anwesende Mitglieder des Stadtrats - manche nutzten die Gelegenheit für ein Selfie mit ihrem Lieblingsspieler – gemeinsam mit den Kickers über den großen Erfolg. Dazu zählt auch der Aufstieg der Fußball-Frauen der Würzburger Kickers, die in der kommenden Saison ebenfalls in der zweiten Bundesliga spielen. Auch sie trugen sich ins Goldene Buch ein, das dadurch auf einen Schlag 57 Unterschriften dazu bekam.
So ist doch alles in Ordnung. Schön, dass auch Stadtrat LaRosa, der Wirt der Kickersgaststätte in der 1. Reihe stehen durfte. Besonders freute es mich aber, dass Stadtrat Bauer auch den Weg in den Rathausinnenhof fand, obwohl er ja "nicht mehr bürgermeisteramtlich" unterwegs ist. Das nenne ich Spitze.
Noch kurz zum Sportlichen: Der Aufstieg ist wirklich sehr hoch zu bewerten. Wenn man so gehört hat, was andere Vereine investiert haben und nicht den entsprechenden Erfolg hatten. Also Glückwunsch von WFV zu FWK.
Mal schauen, ob das "Schule macht", dass bei wichtigen Ereignissen immer OB und zwei hauptamtliche Bürgermeister für ein Bild zur Verfügung stehen. Da bleibt ja immer einiges an wichtiger Arbeit auf dem Schreibtisch liegen und wenn mal Corona vorbei ist, nehmen die offiziellen Anlässe ja sprunghaft zu...
des muss so sei. Weil alle drei aufeinander aufpassen. Der alte neue " OB sieht deshalb scho ganz gestresst aus. Des nimmt ihn mehr mit als sei Sprössling, der Nachts gegen 03.00-04.00 frisch gemacht werden muss mit Fläschli und so....
aber der schläft bald wieder ein.... wenn ihm das "Kickers-Lied vorgesungen wird !
Vaterfreuden halt...........
Egal ob Bürgermeister, "Offzielle" der Kickers bzw. die Spieler....alle sollten doch mit gutem Beispiel voran gehen.
Es ist echt nicht nachvollziehbar.....