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Würzburg
Juliusspital-Leiter Walter Herberth verabschiedet: Wie er die Würzburger Stiftung und Klinik 15 Jahre lang geprägt hat
Innenminister Joachim Herrmann hat Walter Herberth in den Ruhestand verabschiedet und Karsten Eck als Nachfolger an der Spitze der Stiftung Juliusspital eingeführt.
Walter Herberth (links) wurde bei einem Festakt als Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital verabschiedet und Karsten Eck (rechts) als sein Nachfolger vorgestellt.
Foto: Thomas Obermeier | Walter Herberth (links) wurde bei einem Festakt als Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital verabschiedet und Karsten Eck (rechts) als sein Nachfolger vorgestellt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 26.11.2024 18:00 Uhr

Fast auf den Tag genau 15 Jahre und 8 Monate nach der Amtseinführung hat Innenminister Joachim Herrmann den Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital in den Ruhestand verabschiedet: Walter Herberth übergibt sein Amt an seinen Nachfolger Karsten Eck und sich Ende der Woche von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung verabschieden.

Der bayerische Innenminister ist für die Stiftungsaufsicht im Freistaat zuständig und ernennt und entlässt daher auch den Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital. "Ich freue mich, fünfzehn Jahre nach ihrer Amtseinführung auch zu ihrem Abschied da zu sein", sagte Herrmann im Anschluss an einen Gottesdienst mit Bischof Franz Jung im voll besetzten Gartensaal des Juliusspitals. Die Stiftung Juliusspital wird vom Oberpflegamt geleitet, der Oberpflegamtsdirektor ist der Vorsitzende dieses Gremiums. "Soweit ich es beurteilen kann, ist das deutschlandweit eine einmalige Aufgabe", meinte Herrmann und wurde später von Walter Herberth korrigiert: "Der Titel Oberpflegamtsdirektor ist nicht nur einmalig in Deutschland, sondern einmalig in der Welt."

Die Tätigkeit ist abwechslungsreich, wie kaum eine andere: Herberth war Chef eines Krankenhauses mit Hospiz, eines Seniorenstifts, einer Palliativakademie und zwei Pflegefachschulen. Er leitete außerdem Deutschlands zweitgrößtes Weingut und eine Weinstube, einen Forstbetrieb mit rund 3400 Hektar Waldfläche, ein Veranstaltungs- und Tagungszentrum und einen mehr als 1000 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb. "Die Anforderungen sind anspruchsvoll, im Mittelpunkt steht immer die Sorge um den Menschen", betonte Pfarrer Bernhard Stühler, der die Veranstaltung moderierte.

Fusion des Juliusspitals mit dem Missionsärztlichen Institut zum Klinikum Würzburg-Mitte

Bei der Würdigung seines Lebenswerks wurde Walter Herberth vor allem Weitblick bescheinigt. Die auf seine Initiative erfolgte Fusion des Juliusspitals mit dem Missionsärztlichen Institut zum Klinikum Würzburg-Mitte (KWM) sei 2017 zukunftsweisend gewesen, so Joachim Herrmann: "Wo man heute ohne diese Fusion stehen würde, wagt man sich besser nicht auszumalen." Herberths Engagement habe sich aber nicht auf die Stiftung beschränkt: Bei Themen wie Krankenhausfinanzierung und Pflegesituation habe er sich immer "mit großem Sachverstand, mit Leidenschaft und einem mutigen Blick nach vorne eingebracht".

Ohne Herberths Weitblick und Beharrlichkeit auf dem Weg zum Zusammenschluss "gäbe es wahrscheinlich eine der beiden Kliniken nicht mehr, und die andere hätte massive Probleme bekommen und anschließend schrumpfen müssen", betonte auch KWM-Geschäftsführer Dominik Landeck. Nur durch den Zusammenschluss seien beide Krankenhäuser besser als andere auf die aktuellen Probleme in der Krankenhausfinanzierung vorbereitet gewesen.

Herberths Appell an die Politik: "Hören sie wieder mehr auf uns"

Herberth selbst nutzte seine Abschiedsrede nicht nur zu Danksagungen an Familie, Wegbegleiter sowie an die Partner und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Juliusspital, sondern auch für einen Appell an die politischen Entscheidungsträger. "Hören sie wieder mehr auf uns", lautete einer seiner Wünsche. Mehr Vertrauen und weniger Kontrolle, damit endlich Bürokratie abgebaut werden kann, war ein weiterer. Außerdem sei Vielfalt für die Gesellschaft und die Stiftung Juliusspital essenziell. Dort arbeiten Menschen aus 70 verschiedenen Nationen: "Diese Vielfalt brauchen wir angesichts des demografischen Wandels mehr denn je."

Herberths Nachfolger Karsten Eck bringt viel Verwaltungserfahrung aus dem Bezirk Unterfranken mit und war zuletzt acht Jahre lang Direktor der Klinik König-Ludwig-Haus. Er wolle die herausragende Arbeit von Walter Herberth "mit Leidenschaft, Hingabe und ganzem Herzen" weiterführen. Unter anderem will der neue Oberpflegamtsdirektor erreichen, dass die geplante Erweiterung des Juliusspital-Krankenhauses in voller Höhe vom Freistaat Bayern finanziert wird.

 
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