Seit über einem Jahr ist die Polizei in Würzburg hinter jugendlichen Banden her. 13 bis 23-Jährige stehlen Handtaschen, rauben Wohnungen aus, bedrohen und verletzen Passanten. Von vier Gruppen hat die Polizei Haupttäter erwischt: Zwölf wurden im Winter, weitere acht im Sommer inhaftiert. Insgesamt ordnet die Polizei rund 100 Jugendliche und Heranwachsende den kriminellen Gruppen zu, gut ein Drittel davon sind Flüchtlinge.
Dieses neue Phänomen bedeutet laut Polizei und Stadt Würzburg aber nicht, dass in Unterfranken ausländische Familienclans wie in Berlin aktiv sind. "Von einer bandenmäßigen Organisationsstruktur der Gruppen kann, basierend auf den vorliegenden Ermittlungserkenntnissen, nicht gesprochen werden", sagt Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken gegenüber dieser Redaktion. Auch das Würzburger Sozialreferat kennt keine Straßenbanden, die Abzeichen oder geordnete Hierarchien haben.
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Dennoch ist die Liste an Diebstählen, Körperverletzungen, Hehlereien der vier Gruppen lang: Über 200 Straften sollen die 95 Jugendlichen begangen haben. 36 mutmaßliche Täter sind Migranten, darunter 21 Minderjährige.
Auch in der Statistik des vergangenen Jahres – die Straftaten der vier Gruppen nicht enthält – sind Flüchtlinge überrepräsentiert. Knapp ein Viertel aller Würzburger Jugendliche, gegen die 2018 wegen einer Straftat ermittelt wurde, waren Flüchtlinge.
In Schweinfurt richteten sich vergangenes Jahr fast die Hälfte von 280 Jugendstrafverfahren gegen Täter mit Migrationshintergrund. Laut Sozialreferent Jürgen Montag passt diese Zahl zum Anteil von eingewanderten Menschen und deren Nachkommen in Schweinfurt. "Genaue Zahlen gibt es nicht, aber ich schätze, 45 Prozent der Schweinfurter haben Migrationshintergrund." Neben Menschen, die aus der Türkei stammen sind das vor allem Syrer. Kriminelle junge Flüchtlinge fallen laut Montag in Schweinfurt statistisch nicht auf.
In Würzburg ist das anders. Rund 500 Flüchtlinge zwischen 14 und 21 Jahre leben nach Angaben der Regierung von Unterfranken in der Stadt. Das sind knapp vier Prozent der Würzburger Jugendlichen. Gleichzeitig sind in 22 Prozent der Jugendstrafverfahren Flüchtlinge die Tatverdächtigen. Zeigen diese Zahlen, dass Integration hier nicht gelingt?
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"Man darf die Zahlen nicht klein reden, aber auch nicht dramatisieren", sagt Würzburgs Sozialreferentin Hülya Düber. So wisse man aus Erfahrungen mit sogenannten Russlanddeutschen in den 1990er Jahren, dass gerade junge Männer auf Startschwierigkeiten in der fremden Kultur teilweise mit gewalttätigem, kriminellem Verhalten reagieren, sich aber später gut integriert haben.
Hilfe für junge Migranten beim Übergang in die Selbstständigkeit
"Menschen aus einem schwierigen sozialem Umfeld werden schneller kriminell, das ist nicht überraschend", sagt Düber im Hinblick auf junge Migranten, die oft alleine und nach traumatischer Flucht gekommen sind. Andere Ursachen seien der Mangel an Beschäftigung und fehlende Perspektiven. "Wer nicht arbeiten darf und damit rechnen muss, bald abgeschoben zu werden, hat wenig zu verlieren", erläutert die Sozialreferentin. "Wir bieten diesen Jugendlichen und ihren Familien Hilfe an. Alle nehmen diese aber nicht an."
Als Prävention gibt es in Würzburger Jugendzentren zum Beispiel Freizeitangebote für Geflüchtete oder Wohngruppen, in denen volljährigen Migranten beim Übergang in die Selbstständigkeit unterstützt werden. Als Hilfe für junge Migranten, die straffällig geworden sind, kümmern sich Sozialarbeiter der kommunalen Jugendgerichtshilfe um Jobs oder Therapien.
Mehrjährige Haftstrafe für Raubüberfall
Aufgrund der neuen Gruppenkriminalität hat die Stadt Würzburg zwei zusätzliche Stellen im Jugendschutz und bei den Streetworkern geschaffen. Außerdem bringen sich Vertreter von Stadt, Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendhilfeeinrichtungen regelmäßig auf den aktuellen Stand.
Die juristische Verfolgung der Straftäter dieser Gruppen ist laut Staatsanwaltschaft Würzburg im vollen Gange. 70 Straftaten, die im Winter drei Jugendgruppen in der Innenstadt und am Alten Hafen begangen haben, seien etwa zur Hälfte aufgeklärt. Beim Rest laufen noch Ermittlungen. Bei einigen wenige Fällen wurden diese wegen Mangels an Beweisen eingestellt. Einige Täter standen schon vor Gericht – zum Beispiel zwei 16-Jährige und ein 18-Jähriger, die im Januar in Würzburg ein Ehepaar überfallen, geschlagen und beraubt hatten. Im August wurden sie zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Selbst Aufwendungen von 5.000 bis 8.000 Euro pro unbegleiteten Jugendlichen helfen da anscheinend nicht weiter.
Heute wollen alle Toleranz, aber gleichzeitig kriegt man nicht den Mund auf, wenn der Nachbar Beleidigungen oder rechte Thesen raushaut. Meine besten Lehrer waren die, die hart waren, aber fair. Es gab einige coole Lehrer in meiner Schule, die hat aber keiner ernst genommen.
Ich will mal einen dieser kriminellen Jugendliche sehen, wenn der Polizist ihn zwar anlügt, aber sagt, dass er beim nächsten Unsinn im Flieger nach seiner Heimat sitzt. Machen wir uns doch nichts vor. Solange wir nichts zu verlieren haben, ist es doch ganz sexy in Deutschland die Regeln zu missachten. Was ist denn die Höchststrafe, wenn ich in Deutschland im absoluten Halteverbot parke? 20 Euro. Geschenkt!
Natürlich wird das wieder von dem gefasel über die Startschwierigkeiten getrübt. Jetzt kommen die Afrikaner und haben Startschwierigkeiten. Davor waren es die Syrer und die Afghanen. In den neunzigern die russlanddeutschen und die Jugoslawen. Davor Türken und Italiener. Wie viele Startschwierigkeiten sollen uns deutschen denn noch zugemutet werden????
Wenn das so weiter geht ...
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Bitte:
Lassen Sie mal die Kirche im Dorf!
Jugendliche - egal welcher Provenienz - brauchen Respekt und eine faire Chance.
Schule, Ausbildung, Arbeit, Wohnung!
Und dann zahlen sie hier Sozialbeiträge und Steuern.
Wenn Sie daran mitarbeiten wollen:
Herzliche Einladung!
Der Vergleich mit den Russlanddeutschen hinkt in keinster Weise. Der Hinweis auf die Religionszugehörigkeit ist eher etwas vorgeschobenes um Feindbilder zu schüren.
In Stadtteilen mit hoher Zuwanderung aus Russland hat sich in den 90ern auch kaum ein Mensch am Abend auf die Straße getraut, nur will das kein AfD-Wähler heutzutage mehr wahr haben, da dieses Klientel ganz besonders von dieser Partei umworben wird.
Ich habe keine Vorurteile, ich zähle hier Tatsachen auf. Sie können doch nicht bestreiten, dass diese Klientel besonders von der AfD umworben werden und außerdem Putins Medien wie RT für die AfD spezielle hintergründige Wahlwerbung machen.
Ich hatte als Jugendlicher den größten Stress mit rechtsradikalen Jugendlichen, auf einer Bundesversammlung der NPD in Bad Neustadt gingen seinerzeit junge Nationaldemokraten mit Fahnenstangen auf uns Schüler los, die wir friedlich gegen diese Bundesversammlung demonstrierten.
Wenn Sie immer Ärger mit jugendlichen Türken haben kann das durchaus auch an Ihnen liegen oder nicht?