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Bad Windsheim
Josef Schuster zum Hamas-Angriff auf Israel: Was der Zentralrats-Präsident jetzt von Deutschland erwartet
Zentralrats-Präsident Josef Schuster aus Würzburg hat Verständnis dafür, dass Israel alles tut, um seine Bewohner zu schützen - darunter auch seine Verwandten.
Zentralrats-Präsident Josef Schuster hat am Sonntag im Freilandmuseum Bad Windsheim die Allersheimer Synagoge eröffnet.
Foto: Pia Bayer, dpa | Zentralrats-Präsident Josef Schuster hat am Sonntag im Freilandmuseum Bad Windsheim die Allersheimer Synagoge eröffnet.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 16:47 Uhr

Am Sonntag im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim hat Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Allersheimer Landsynagoge eröffnet. Das Gebäude aus dem Landkreis Würzburg war stark baufällig. Schuster hat sich dafür eingesetzt, dass die Synagoge als Gebäude erhalten bleibt.

Eine Frage, die Schuster nach dem Terrorangriff auf Israel vor neun Tagen am Sonntag sehr oft hörte: "Wie geht es Ihnen?" Seine Antwort: "Gesundheitlich gut, aber die Stimmung war schon mal besser."

Mit dieser Redaktion hat Schuster am Rande der Veranstaltung im Freilandmuseum in Bad Windsheim über die Situation in Israel gesprochen.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, steht vor der ehemaligen Synagoge Allersheim im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim und spricht mit Journalisten.
Foto: Pia Bayer, dpa | Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, steht vor der ehemaligen Synagoge Allersheim im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim und spricht mit Journalisten.
Frage: Herr Schuster, wir stehen hier im Betsaal der Allersheimer Synagoge, die jetzt restauriert im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim zu besichtigen ist. Wie ist sie denn geworden?

Josef Schuster: Ich finde, sie ist wirklich gelungen – und muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs eher skeptisch war, weil ich noch das baufällige Gebäude in Allersheim kannte. Jetzt bin ich begeistert. 

Ist das für Sie trotz dieser schwierigen Zeit für Israel heute ein Anlass zur Freude?

Schuster: Ja, das ist ein Lichtblick in unserer gegenwärtigen Zeit, in der sowohl Antisemitismus – und das erleben wir in Deutschland – ansteigt, aber auch, wenn ich einen Blick nach Israel wage, das durch den barbarischen Hamas-Terror erschüttert ist.

Haben Sie noch Verwandtschaft in Israel?

Schuster: Ein Cousin und eine Cousine von mir leben noch in Israel – und das Erschrecken bei ihnen ist wie im ganzen Land über den terroristischen Angriff der Hamas sehr groß. 

Die Vereinten Nationen haben Israel für die Blockade des Gaza-Streifens mit einem Hinweis auf das Völkerrecht kritisiert. Ist das aus Ihrer Sicht berechtigt?

Schuster: Wir sind uns doch alle einig, dass versucht werden sollte, Zivilisten soweit wie möglich zu schützen. Israel hat Flugblätter abgeworfen und die Bevölkerung im Gaza-Streifen gewarnt. Das ist unter Kriegsparteien eher ungewöhnlich.

In dieser Diskussion sollten wir aber nicht vergessen, dass es Terroristen waren, die von Gaza aus auf israelisches Staatsgebiet eingedrungen sind und 1300 Menschen kaltblütig ermordet, Frauen vergewaltigt, Kinder und Babys umgebracht haben – was hier geschehen ist, ist kein Krieg, sondern Terror. Israel hat, wie jedes Land, die Verpflichtung, seine Einwohner vor Terror zu schützen. 

Erwarten Sie von der deutschen Politik, dass sie jetzt eine vermittelnde Rolle einnimmt?

Schuster: Deutschland muss meiner Meinung nach seine außenpolitischen Möglichkeiten dazu benutzen, um auf Länder wie Ägypten, Türkei oder Saudi Arabien einzuwirken, dass diese in diesem Konflikt ihre Möglichkeit der Vermittlung ausüben. Deutschland selbst sehe ich nicht in einer vermittelnden Rolle zwischen Israel und der Hamas.

Soviel Polizei im idyllischen Freilandmuseum heute zeigt auch, wie gefährlich das Leben für Juden in Franken ist. Wie groß ist die Sorge in den jüdischen Gemeinden?

Schuster: Die jüdischen Einrichtungen in Deutschland sind seit dem Attentat von Halle durch die Polizei geschützt und das gibt ein Sicherheitsgefühl. Mehr beunruhigt bin ich darüber, dass Eltern nun große Sorge haben, ihre Kinder in jüdische Schulen zu schicken. Das bestürzt. 

Wie ist Ihre Einschätzung: Droht nach dem Angriff der Hamas auf Israel nun ein längerer Krieg? 

Schuster: Ich befürchte, dass wir leider noch etwas länger mit dieser Situation leben müssen. 

 
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  • Bernd Schuhmann
    Bin selber öfter geschäftlich in Israel gewesen . Es hat mich damals schon beklommen , die kleinen Bushaltestelle ähnlichen Bunker in der Nähe des Gaza-Streifen.
    Ein Erlebnis in der Kirche von Bethlehem….. 5 Uhr Leuten der Glocken .
    Der Muezzin ruft zum Gebet mit einer Soundanlage …. Natürlich lauter.
    Meine israelischen Geschäftspartner, jetzt Freunde erwarteten eine Kommentar von mir .
    Jeder der Israel bereist hat ,hat ähnliche Erlebnisse.
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  • Jens Lattke
    Grundsätzlich bin ich etwas irritiert. Ich habe mich tatsächlich am Wochenende in Grund und Boden geschämt: am Vierröhrenbrunnen gab es eine pro-palästinensische Kundgebung (wenn auch dankenswerter Weise nur mit wenig Support). In der Heimatstadt des Präsidenten des Zentralrats der Juden … (Weshalb hat die MP nicht berichtet?)

    Mit keiner Silbe hat auch nur ein einziger Islamverband den feigen, hinterhältigen (ausgesprochen typisch für die Hamas) und einzigartig brutalen Angriff auf jüdische Zivilisten verurteilt. Ausrufezeichen. Auch aus dem Gazastreifen kamen hierzu keine klaren Worte der Verurteilung.

    Das ist – zumindest stille, wenn nicht gar aktive – Unterstützung der Hamas. Das ich diese auch hier in Würzburg erleben muss widert mich geradezu an. Und nicht wenige der Kommentierenden hier zeigen: die Deutsche "Freundschaft" ist keinen Pfifferling mehr wert. Dass die Hamas die Juden AUSLÖSCHEN möchte? Kennen wir ja. Drauf gepfiffen.
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  • Harald Bach
    Wie man hier liest, ist es nicht gut, sich kritisch über den Nahost-Konflikt oder gar gegenüber Israel zu äußern. Dann wird man sofort als Antisemit abgestempelt. Einfach unglaublich. Ich finde den Terroranschlag der Hamas einfach nur unfassbar und brutal…… genauso wie die Brutalität der Israelischen Antwort und deren Völkerrechtsverletzung. Diese Konflikte schwelen schon seit 70 Jahren und langsam blickt man nicht mehr durch, wer den 1. Stein geworfen hat.
    Mir ist nur bewusst, dass Deutschland, falls uns mal so ein Terroranschlag treffen sollte, nicht zu solch einer Reaktion , wie gerade erlebt, fähig wäre.
    Ich möchte betonen: Ich bin kein Antisemit!
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  • Jochen Freihold
    Lieber Herr Bach, Juden waren seit Jahrtausenden völlig ungerechtfertigt die Prügelknaben in vielen Ländern auf den Kontinenten unserer Welt. Dass sie nun ihr traditionell Gelobtes Land, den heutigen Staat Israel als ihren Zufluchtsort verteidigen wollen und müssen, ist nur allzu verständlich.
    Die tatsächlichen Kriegstreiber sind seit Jahrzehnten Mullahs und andere Diktatoren, die ihre Völker unterdrücken, sich um Herrschaftsansprüche streiten, Krieg und Terror verbreiten.
    Das ist mit der gesicherten Situation Deutschlands von heute absolut nicht vergleichbar. Vielmehr sind wir verpflichtet, zu vermitteln und zu helfen.
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  • Bernhard Schebler
    Wieso soll ich mich mit eueren Kommentaren herumärgern, die keine Ahnung haben, aber davon recht viel. Man sollte immer zwei Seiten hören und sich nicht nur auf unsere Medien verlassen!
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  • Kurt Beyer
    Herr @ Schebler, nun lassen Sie doch mal die Katze aus dem Meinungen-Sack!

    Was sagen denn Ihre Leute in Israel?

    Niemand zwingt Sie dazu, hier Meinungen zu posten. Also nicht ärgern, wenn die Zustimmung dazu sich in Grenzen hält.

    Und bitte befleißigen Sie sich doch endlich den Regeln der deutschen Sprache, danke!
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  • Bernhard Schebler
    @ Herr Bayer, wenn Sie die Berichte genau gelesen hätten von mir, dann müssten Sie wissen, dass ich keine Leute in Israel habe. Wer lesen kann ist klar im vorteil.
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  • Kurt Beyer
    Herr @ Schebler, normalerweise reagiere ich auf Falschschreibungen meines Nachnamens allergisch...

    Ich darf Ihnen versichern, dass ich Ihre Texte sehr genau analysierend lese.

    Sie sprechen von ihren 'Berichten'.

    Hhmm, schon etliche Foristen hätten exakt solche Berichte ihrer 'Bekannten', von mir als 'Leute' bezeichnet, gern mal gelesen.
    Außer einem sehr beleidigenden Satz über den Vorsitzenden des Jüdischen Zentralrates in Deutschland (..."was sie da von sich geben"...) gibt es keine 'Berichte' aus Ihrer Feder!

    Ihr Bonmot "Wer lesen kann ist klar im vorteil" (SIC!) ist wirklich trefflich!

    Meine Lesart diese Satzes lautet "Wer Telegram, Instagram, FB usw. lesen kann, ist klar im Vorurteil".
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  • Harald Bach
    Hr Beyer, das mit den Regeln der deutschen Sprache finde ich schon sehr arrogant …… zumal Sie selbst nen Grammatikfehler drin haben ! 🤣🤣🤣
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  • Kurt Beyer
    Belehren Sie mich bitte konkret, Herr Bach. Lebenslanges Lernen...
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  • Harald Bach
    Herr Beyer, ich will hier nicht den Monk spielen. Korrekt heißt es: Befleißigen Sie sich DER Regeln der deutschen Sprache. Aber ich finde das nicht soooo schlimm, wenn hier kleine Rechtschreibfehler drin sind. Kann ja jedem einmal passieren 😉
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  • Peter Lorenz
    Herr Schebler ich glaube Ihnen kein einziges Wort.
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  • Klaus Fiederling
    Werter Herr Schebler, so einen Satz in dieses Forum zu setzen ist einfach nur erbärmlich.
    Ich finde auch wie alle anderen Komentatoren, dass man die Worte Herrn Schuster einfach
    glauben sollte. Es ist schlimm, dass jetzt in Israel auch noch Krieg herrscht zwischen Hamas und Israel, und ich befürchte, dass dieser Konflikt zu einen größeren Flächenbrand kommen
    wird, USA und die westliche Welt können da nicht hinwegschauen. Man kann nur hoffen und
    beten, dass es nicht zum Schlimsten kommt, 1939-1945 haben gereicht. Wir haben genügend Probleme mit dem Diktator Putin und der Ukraine, da muß dieser Konflikt mit Israel nicht auch noch zu einer weiteren Deskalation führen und solche Sätze wie von Ihnen einfach mal so
    herausgebrescht dienen nicht gerade zur Förderung des Friedens hinzu. Schon mal darüber
    nachgedacht? PS: ich möchte eines Tages auch wieder mal nach Israel, dieser Wunsch liegt momentan aber leider in weiter Ferne!
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  • Bernhard Schebler
    Herr Freihold, wir haben Bekannte im Kriegsgebiet, die sagen gerade das Gegenteil, was Herr Schuster von sich gibt. Das müsste doch Ihnen genügen.
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  • Stefan Fuchs
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  • Kurt Beyer
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  • Fabian König
    Nun werden Sie doch endlich mal konkret und sagen, was genau Sie nicht glauben bzw. was Ihre Bekannten Anderes sagen als Herr Schuster?
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  • Jochen Freihold
    Herr Schebler, was sagen denn Ihre Bekannten konkret? Haben Sie persönlich auch eine eigene Meinung nach allem was Sie täglich über Hamas- und Hisbollah-Terror lesen und bhzören können? Von vermutlich Ihrem eigenen Antisemitismus haben Sie sich bisher nicht distanziert.
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  • Bernhard Schebler
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