
"Die Landwirtschaft funktioniert so nicht mehr, das sieht man auch in der Bergtheimer Mulde", sagt Edith Sachse, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Franken. Als Beispiel nennt sie den Rückgang der Pegel des Grundwassers, der seit einigen Jahren im nördlichen Landkreis Würzburg Schlagzeilen macht.
"Zuviel Wasser fließt aus der Landschaft ungenutzt über Gräben ab, anstatt dass es versickert und gleichzeitig wird zu viel Waser für die Bewässerung verbraucht", nennt die Nebenerwerbslandwirtin aus Burggrumbach Gründe dafür. Wie man die Landschaft so umgestalten kann, dass mehr Wasser bleibt und wie die Ackerböden durch Humusaufbau besser Wasser speichern, sind zwei von vielen Themen der Veranstaltungsreihe "Zukunftsinitiative Land(wirt)schaft: Boden.Wasser.Klima".
Drei Vorträge in Unterpleichfeld
In drei Vorträgen und einer Exkursion soll ab Anfang Februar interessierten Bürgern, Landwirten und Politikern der Zusammenhang von Landwirtschaft, Boden, Wasser, Flora, Fauna und Klima erklärt werden. Praxisorientierte Fachleute geben in der Mehrzweckhalle Unterpleichfeld Wissen und Erfahrungen weiter und zeigen regionalen Akteuren Handlungsoptionen auf. Die Reihe wird von der Allianz Würzburger Norden gefördert.
"Wir glauben, dass in der Bevölkerung nicht zuletzt durch den vergangenen Hitzesommer das Thema Klimawandel an Bedeutung gewonnen hat", sagt Edith Sachse. Doch ihrer Meinung nach spielen die Fragen, wie C02 und Wasser im Boden gehalten werden können, in der Diskussion noch eine zu geringe Rolle. Die aktuelle Vortragsreihe stellt diese in den Mittelpunkt und gibt sowohl Landwirten als auch Kommunalpolitikern praktische Ansätze zur Lösung mit.
So informiert Michael Reber, Betriebsleiter eines mit regenerativen Anbaumethoden bewirtschafteten Hofs in Schwäbisch Hall, am Beispiel seines innovativen landwirtschaftlichen Betriebes über die vielfältigen Methoden, wie Böden gesund, auf Dauer ertragreich und klimapositiv werden können.
Was kann die Kommune für mehr Grundwasserschutz tun?
Forstwirt Philipp Gerhardt erklärt in seinem Vortrag, wie Landwirtschaft durch Erosionsschutz, Wasserrückhalt in der Fläche, Sanierung des regionalen Wasserhaushaltes, Vorbeugung gegen Dürren und dezentralen Hochwasserschutz widerstandsfähig werden kann. Bei einer Exkursion mit dem Forstwirt und in einem Workshop werden anhand von landwirtschaftlichen Beispielflächen Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert und entworfen - inklusive der Möglichkeiten zu Förderungen.
Landwirt und Altbürgermeister Hans Fischer berichtet, wie Kommunen mit der Landwirtschaft zusammen der der Natur Lebensräume zurückgeben können. Als Bürgermeister von Schwebheim hatte er die naturförderliche Umgestaltung seiner Gemeindeflur vorangetrieben.
Organisatoren der Veranstaltungsreihe sind neben der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Franken, die Aktionsgruppe KLIMA aus Eisenheim, die Katholische Landjugendbewegung Bergtheim sowie die Gruppen Vielfaltwald aus Obertaltertheim, Wir für Vielfalt aus Kitzingen und die Main-Streuobst-Bienen eG aus Würzburg.
Die kostenlosen Vorträge der Reihe "Zukunftsinitiative Land(wirt)schaft Boden - Wasser - Klima" finden in der Mehrzweckhalle Unterpleichfeld statt. Am Mittwoch 1. Februar, 19 Uhr, spricht Michael Reber über "Regenerative Landwirtschaft Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels?" Mittwoch 15. Februar , 19 Uhr, hält Philipp Gerhardt den Vortrag "Zwischen Dürre und Hochwasser - Stabile Landwirtschaft und sichere Dörfer". Donnerstag, 16. Februar, ab 9 Uhr finden dazu Exkursion und Workshop statt (begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung und Details unter www.abl-bayern.inf. Am Donnerstag 2. März, beginnt um 19 Uhr der Vortrag von Hans Fischer zu "Landschaftsgestaltung am Beispiel Schwebheim Ökonomie und Ökologie im Einklang - wenn Kommunen und Landwirte gemeinsam handeln."
nützt der Landwirtschaft ein solcher überhaupt nicht(s).
Oder auf Deutsch: solange alle immer nur "billig, billig, billig" einkaufen wollen (egal aus welchem Grund), kann (und wird) man sich auch in der Landwirtschaft nicht wirklich Gedanken über Maßnahmen machen, die "nur" Geld kosten.
Eigentlich müssten sich doch alle Gedanken darüber machen, ob der Kapitalismus in dieser Form wirklich alternativlos ist oder nicht vielmehr in die Sackgasse führt.
Lesetipp: Thomas Piketty, "Das Kapital im 21. Jahrhundert"
oder meinen Sie, die Bauern produzieren freiwillig zu höheren Preisen, wenn sie die Produkte dann nicht absetzen können, weil die Verbraucher irgendwie (zu) glauben (scheinen), das wäre zu teuer und lieber zur unter fragwürdigeren Umständen produzierten, aber dafür billigeren Konkurrenzware greifen? Ich glaube nicht, dass "der Markt" in der Lage ist, sowas für alle Teile befriedigend zu lösen.