
Maria L. (Name geändert) hat lange auf diesen Tag gewartet. Ihr Kind soll vor etwa zwei Jahren in der Kita Greußenheim (Lkr. Würzburg) misshandelt worden sein. Auch andere Kinder sollen betroffen gewesen sein. Seit die Vorwürfe bekannt wurden, kämpft L. um Aufklärung. Belastbare Informationen gibt es kaum: Die Kita und die Gemeinde hüllen sich in Schweigen.
Am Montag, 8. April, beginnt der Prozess gegen zwei beschuldigte ehemalige Erzieherinnen. Mehr als zehn Verhandlungstage sind angesetzt. "Ich will endlich die Wahrheit wissen", sagt Maria L.
Staatsanwaltschaft wirft Erzieherinnen der Kita Greußenheim gefährliche Körperverletzung vor
Die Liste der Vergehen, die die Staatsanwaltschaft den Erzieherinnen (damals 30 und 37 Jahre alt)vorwirft, ist lang. Körperverletzung, Nötigung, Misshandlung von Schutzbefohlenen, gefährliche Körperverletzung wird der 30-Jährigen vorgeworfen. "Die Taten sollen zwischen September und Dezember 2021 begangen worden sein. Die Angeschuldigte bestreitet die Vorwürfe bislang", so die Staatsanwaltschaft nach Abschluss der Ermittlungen im Dezember 2023 in einer Pressemitteilung.
Recherchen unserer Redaktion hatten ergeben, dass die 30-Jährige einige Kinder extrem grob behandelt und sie zur Strafe in einen dunklen Raum eingesperrt haben soll. Ein Kind soll sie bis zum Erbrechen gefüttert haben. Die Beschuldigte hatte das stets bestritten.
Im Umfeld der Kita Greußenheim gibt es Mobbing-Vorwürfe und Cliquenbildung
"Der 37-jährigen Angeschuldigten wird vorgeworfen, trotz ihrer gegenüber den Kindern bestehenden Obhutspflicht bei den meisten der Taten untätig geblieben zu sein", teilte die Staatsanwaltschaft zur zweiten Erzieherin mit.
"Sie ist daher angeklagt, sich durch Unterlassen der vorsätzlichen Körperverletzung, der Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht zu haben." Die 37-Jährige habe sich im Laufe der Ermittlungen geständig gezeigt.
Mutter eines Kita-Kindes hofft, "dass die Wahrheit endlich rauskommt" vor Gericht
Mutter Maria L. sagt, ihrem Kind gehe es heute besser. Dennoch gebe es weiterhin Schwierigkeiten. Eine nähere Beschreibung von dem, was ihr Sohn in der Kita erlebt haben soll, ist nicht möglich, weil L. sonst identifizierbar wäre. Sie geht davon aus, dass ihr dadurch im Ort Nachteile entstehen würden. Im Umfeld der Kita kursieren Mobbing-Vorwürfe. Im kleinen Ort Greußenheim wird getratscht, es gibt Cliquenbildung.
"Im Ort wird die Sache kleingeredet", sagt Maria L. Das Umfeld der Kita sei in zwei Lager aufgeteilt: "Manche Eltern sind genervt, dass das Thema jetzt schon wieder öffentlich wird. Aber für uns anderen wäre es ein Sieg, wenn die Wahrheit endlich rauskommt."
Maria L. ist zusammen mit einigen weiteren Eltern als Zeugin geladen. Die Staatsanwaltschaft hat zahlreiche Briefe verschickt, für viele Eltern ist es der erste Kontakt mit Strafverfolgungsbehörden. "Unter den Eltern gibt es viel Angst und Unsicherheit", sagt L. "Was wird verhandelt? Wie läuft denn das?"
Prozess in Würzburg dreht sich zu Beginn um Sicht der beschuldigten Erzieherinnen
Der Prozess beginnt am Montag, 8. April, um 9 Uhr am Würzburger Landgericht. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wird es am ersten Verhandlungstag voraussichtlich viel darum gehen, ob und wie sich die Beschuldigten äußern.
Danach beginnt die Beweisaufnahme. Eltern sollen von ihren Erfahrungen berichten, Verantwortliche der Kita und der Gemeinde werden voraussichtlich ebenfalls aussagen. Zudem ist damit zu rechnen, dass Gutachterinnen und Gutachter dazu aussagen werden, wie gefährlich der mutmaßlich gewalttätige Umgang für die Kinder war.
Nach Auskunft des Landgerichts sind Verhandlungstermine bis in den Juni geplant. Als Folgetermine stehen bislang unter anderem Freitag, 12. April, und Freitag, 19. April, jeweils um 9 Uhr, fest.
Jeder kennt sie. Es soll doch Aussagen aus ihrer Familie gegeben haben,
"wir sorgen dafür, dass dort oben alle wegkommen".
Und wenn sie jetzt immer noch Schwierigkeiten, trotz neu erweitertem Bereich hat, sollte sie halt einen Kindergarten suchen, der IHR besser entspricht.
Die beiden entlassenen Erzieherinnen hatten umgehend eine neue Anstellung
Der Leiterin musste eine Abfindung gezahlt werden, andere Behörden sahen anscheinend die fristlose Kündigung nicht so.
Auch eigenartig, dass die Mainpost neben der Mutter niemanden für eine weitere negative oder positive Aussage gefunden hat. Dass sich die Leitung nicht während einem Verfahren äußert, dürfte klar sein.
In einem anderen Kindergarten gab es in dieser Zeit ähnliche Vorwürfe.
Er wurde geschlossen.
Nach wenigen Wochen , hier sind es 2 Jahre, waren die Vorwürfe geklärt.
"Das Verhalten der Beschuldigten passt nicht mehr in die heutige Zeit".
Kindergarten wieder auf.
danke für Ihren Kommentar. Die Redaktion hat im Laufe der Recherchen mit mehreren Eltern gesprochen. Die Gemeinde hatte zuletzt zahlreiche Anfragen nicht beantwortet. Daher sind einige Fragen aktuell immer noch offen.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Autor)