
Zwischenzeitlich waren die Ermittlungen zu den Gewaltvorwürfen in der Kita der Gemeinde Greußenheim (Lkr. Würzburg) fast abgeschlossen - nun gibt es neue Zeugenvernehmungen und ein rechtsmedizinisches Gutachten. Seit sich die Hauptbeschuldigte geäußert hat, rumort es im Hintergrund. Die Erzieherin, die Kinder eingesperrt und verletzt haben soll, hat alle Vorwürfe abgestritten und somit den Ermittlungsstand in Frage gestellt.
Dieser beruhte in weiten Teilen auf der Aussage einer anderen Erzieherin. Nach ihren Angaben hatte die hauptbeschuldigte Kita-Mitarbeiterin vor etwa anderthalb Jahren Kinder bis zum Erbrechen gefüttert, als Strafe in einen dunklen Raum gesperrt und ein Kind so grob aus einem Hochbett gezerrt, dass es mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Weil die zweite Erzieherin diese Beobachtungen erst Ende 2022 öffentlich gemacht hatte, wird auch gegen sie ermittelt. Im Juli stritt die Hauptbeschuldigte alle Misshandlungsvorwürfe ab, deshalb begann die Polizei erneut mit der Vernehmung von Zeuginnen und Zeugen.
Darum wird jetzt der Bodenbelag der Kita Greußenheim analysiert
"Die erneuten Zeugenvernehmungen dienen dazu, die Aussagen der beschuldigten Erzieherin zu überprüfen", teilt die Staatsanwaltschaft Würzburg mit. Bei den nun befragten Personen handele es sich um ehemalige Beschäftigte der Kita Greußenheim. Außerdem seien weitere Ermittlungen veranlasst worden.
"Der Vorfall mit dem Hochbett ist der gravierendste Vorwurf", heißt es von Seiten der Ermittlungsbehörde. Und: "Die Staatsanwaltschaft hat ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben, um die Vorwürfe mit der Einlassung der Beschuldigten abzugleichen." In dem Gutachten soll etwa die Beschaffenheit des Bodenbelags der Kita untersucht werden, um zu prüfen, wie gefährlich ein möglicher Aufprall sein kann.
Frühere Mitarbeiterin als Zeugin zu Vorwürfen gegen ehemalige Kita-Leiterin befragt
Im Gespräch mit dieser Redaktion bestätigt eine Erzieherin, die vor einigen Jahren in der Kita tätig war und anonym bleiben will, dass sie von der Polizei zur inzwischen entlassenen Leiterin der Kita befragt worden sei. Die Kita-Leiterin soll von den Missbrauchs-Vorwürfen gewusst haben, ohne Eltern zu informieren. "Ich wurde gefragt, ob ich ihr zutraue, dass sie solche Vorwürfe verheimlichen würde. Und ich habe klar gesagt, dass ich ihr das zutraue", sagt die Zeugin gegenüber dieser Redaktion.
Sie selbst habe sich damals von der Leiterin gemobbt gefühlt und dies Bürgermeisterin Karin Kuhn mitgeteilt. Die Gemeinde Greußenheim ist Träger der Kita. Sie habe sich jedoch nicht ernst genommen gefühlt und habe daher gekündigt, sagt die frühere Mitarbeiterin. Auch Karin Kuhn wird vorgeworfen, von den mutmaßlichen Übergriffen in der Kita gewusst, aber Eltern nicht informiert zu haben.
Mehrere Anfragen der Redaktion zu den Vorwürfen ließen die Bürgermeisterin wie die ehemalige Kita-Leiterin unbeantwortet.
vielen Dank für Ihren Kommentar. Bislang sind keine Vorwürfe gegen die Beschuldigte erwiesen, es ist wichtig, dies auch bei sogenannter Verdachtsberichterstattung im Hinterkopf zu behalten. Warum und wie die Main-Post in Verdachtsfinden berichtet, können Sie einem aktuellen Beitrag des Chefredakteurs entnehmen:
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/verdachtsberichterstattung-wie-die-main-post-ueber-mutmassliche-missstaende-berichtet-obwohl-noch-nichts-bewiesen-ist-art-11214523
Mit freundlichen Grüßen,
Aaron Niemeyer (Autor)
die gegen diese nicht priviligierte erzieherin, solange diese das gegenteil behauptet.
hier steht dann mal wieder aussage gegen aussage.