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Würzburg
Hussel und Optiker hinterlassen weitere Leerstände in der Würzburger Innenstadt: (K)Ein Grund zur Sorge?
Wolfgang Weier, Chef des Stadtmarketings äußert sich zu den plötzlichen Leerständen in der Würzburger Innenstadt. Und erklärt, warum Vermieter umdenken müssen.
Innerhalb weniger Wochen haben sich gleich zwei Geschäfte aus der direkten Würzburger Innenstadt verabschiedet. Sie hinterlassen zwei Leerstände nebeneinander.
Foto: Gina Thiel | Innerhalb weniger Wochen haben sich gleich zwei Geschäfte aus der direkten Würzburger Innenstadt verabschiedet. Sie hinterlassen zwei Leerstände nebeneinander.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 02:48 Uhr

Mit dem Süßwarenladen"Hussel" und dem Optiker "eyes and more" haben sich zwei weitere Geschäfte aus der Würzburger Innenstadt verabschiedet. Sie hinterlassen gleich zwei Leerstände nebeneinander am Kürschnerhof. Und das erst kurz nachdem für die ehemalige "Hallhuber" Filiale in derselben Straße eine Nachfolge gefunden wurde. Grund genug, um sich Sorgen über die Würzburger Innenstadt zu machen?

Nein, sagt Wolfgang Weier, Chef des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß". Aktuell bewege man sich in Würzburg bei einer Leerstandsquote von maximal sechs Prozent. "Das ist alles noch im Rahmen einer natürlichen Fluktuation." Und dennoch betont er: "Da sollte nicht noch wesentlich mehr dazukommen."

Hussel verabschiedet sich für immer aus Würzburg

Zum Jahresbeginn hatte die Optikerkette "eyes and more" ihren Laden am Kürschnerhof 5 geschlossen. Ganz verabschiedet hat sich die Kette aber nicht aus Würzburg. Die Filiale in der Kaiserstraße in Würzburg ist nach wie vor geöffnet. Ende Januar, nur wenige Wochen nach dem Optiker, hatte auch der Süßwarenladen Hussel, gleich nebenan am Kürschnerhof 7, geschlossen. Das Unternehmen hatte Ende Januar Insolvenz angemeldet und mehrere Filialen aufgegeben.

Und genau da liege das Problem, sagt Weier. "Man hat keinen Einfluss darauf, wenn große Ketten insolvent gehen, dann schließen sie ihre Filialen überall." Hinzu komme, dass sich der Immobilienmarkt in den letzten Jahren gewandelt habe. Heute hätten die Mieterinnen und Mieter viel größeren Einfluss, als noch vor ein paar Jahren. Interessenten würden sich mit den Verhandlungen Zeit lassen, den Vermieter zappeln lassen, in dem Wissen, dass sie so die Ladenmiete deutlich drücken können.

Nur noch Handyläden und Herrenfriseure in Würzburg

Ungerecht findet Weier das Prozedere zum Senken der Ladenmiete nicht. "Die Ladenmieten in Würzburg sind einfach zu hoch und der Markt überhitzt." Die Vermieter müssten lernen, dass sie nicht mehr die Preise von früher verlangen können.

Dennoch ist der Chef des Stadtmarketings überzeugt, dass auf die beiden Leerstände am Kürschnerhof bald etwas Neues folgen werde. Und auch bei dem ehemaligen Lederladen am Markt in Würzburg gebe es bereits Interessenten. Auf die Frage, ob man damit rechnen müsse, dass dort der nächste Herrenfriseur, Burgerladen oder Handyshop eröffne, antwortete Weier: "Die Kritik höre ich immer wieder, aber solang die Nachfrage da ist, funktionieren diese Läden." Einziges Sorgenkind sei aktuell immer noch die Kaiserstraße. Dort gebe es weiterhin viele Leerstände, die nur schwer nachzubesetzen sind.

 
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  • Martin Heberlein
    Es gibt doch, wie auch hier in dieser Zeitung zu lesen war, viele Wirtschaftsverbände, besonders im Osten, die Angst haben, dass sich keine internationalen Unternehmen ansiedeln werden in Städten, in denen die A... das Sagen hat, und dass natürlich keine ausländischen Fachkräfte (die man dringen braucht) in eine Stadt ziehen würden, in der man sie generell mit Abschiebung bedroht.
    Falls nach den anstehenden Landtagswahlen die A... tatsächlich irgendwo an der Regierung beteiligt würde (ja, der CDU traue ich da gar nicht), würde die Wirtschaft das sehr schnell zu spren bekommen.
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  • Martin Heberlein
    Es war aber auch etwas dreist von der Brillenkette, das direkt daneben liegende, 175 Jahre alte Würzburger Fachgeschäft (Schiborr) herauszufordern. Ich bin froh, dass sich die Würzburger Tradition, die Qualität und die gute Beratung hier behaupten konnte.
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  • Fred Reinshagen
    @Wolfgang Keller: Glauben Sie nicht, was Ihnen Journalisten über den Osten in den Medien erzählen - sondern machen Sie sich selbst ein Bild. Sehen Sie sich mal die Erfurter Innenstadt an, mit der Hauptgeschäftsstraße Anger sowie Fischmarkt & Bahnhofstraße (=vgl. zur Kaiserstraße WÜ). Da sehen Sie Menschenmassen, nahezu keinen Leerstand und kaum Handygeschäfte, Friseure etc...

    ...aber einen großen Unterschied, der bei uns nicht zur Sprache kommt! Die Häuser! Auf oberen Foto: Nachkriegs-Wiederaufbau-70er Ladenbau-Tristesse - während in Erfurt im Krieg nicht eine Bombe fiel - wie in mehreren anderen ostdeutschen Städten. Ich fahr da nur zum Flanieren hin, aber kaufe/verzehre dann auch was - während ich nie auf die Idee käm, zum Flanieren zu Kaiserstraße/Kürschnerhof zu fahren. Sehen Sie sich mal den Wikipedia-Artikel Anger Erfurt an! Da sehen Sie u.a., dass in den Medien viel Quatsch über Ostdeutschland erzählt wird - Auch Entscheidungsträger in WÜ & SW sollten diesen Artikel ansehen.
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  • Petra Schliermann
    Kleine geschichtliche Korrektur zu meiner Geburtsstadt Erfurt (auch wenn es nichts mit dem Artikel zu tun hat…):
    1944/45 gab es etliche Luftangriffe auf Erfurt, bei denen u.a. das Elternhaus meiner Oma (direkt am ausgebombten Ursulinenkloster am oben genannten Anger) ausgebrannt ist.
    Die noch heute zum Teil zerstörte Barfüßerkirche ist ein bekanntes Mahnmal…

    Zum Bericht:
    Der Unterschied zu Würzburg ist nicht nur der Altstadtcharme, sondern auch, dass man in Erfurt nicht nur den großen Ketten, sondern auch vielen kleinen individuellen Geschäften ihren Raum in der Innenstadt gegeben hat. Und das ist es, was die Leute und ihre Kaufkraft anzieht.
    Leider ist Wü durch diesen Konsum-Einheitsbrei total uninteressant geworden. Viele Kunden fahren lieber nach Nürnberg, Stuttgart oder eben in meine alte Heimat.
    Ich hoffe sehr, dass sich das in naher Zukunft bald wieder ändert und man auch in Wü wieder flanieren kann.
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  • Günter Hofmann
    Aus Wikipedia:"Im Chemnitzer Stadtgebiet kamen dabei wohl 4.000 Menschen ums Leben, davon 2.100 allein in der Nacht vom 5. auf den 6. März 1945. Die Innenstadt wurde zu 80 % vernichtet. 27.000 Wohnungen (ein Viertel des Gesamtbestandes), 167 Fabriken, 84 öffentliche Gebäude und zahlreiche Kulturbauten im Stadtgebiet waren völlig zerstört. Von den Alliierten wurde Chemnitz als „weitere tote Stadt“ abgeschrieben."
    Es gibt noch mehr Städte im Osten die komplett zerstört wurden...
    Wenn man in Chemnitz am Roten Turm - Rathaus flanieren möchte- sehr zu empfehlen, ganz besonders an Weihnachten- da wird echt was geboten. Und der Weihnachtsmarkt vom Feinsten.
    Das beste kommt noch - Straßenbahnen die bis Glauchau(40km) und Stollberg fahren...
    Kein Auto, kein Stress
    Ich gehe nur noch in die Stadt ,wenn ich Termine habe , denn WÜ MACHT NULL SPAß
    A. Pattaro
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  • Fred Reinshagen
    @Günter Hofmann: Chemnitz, Dresden & Dessau sind Ausnahmen. Im Westen wurde viel mehr zerstört, aufgrund kürzerer Flugwege bzw. weniger Risiko.

    Mit 49-E-Ticket im RE WÜ-SW-Erfurt kann man gut hinkommen. Meiningen, (nicht Suhl), Arnstadt, Weimar, Gotha, Eisenach, Mühlhausen, Rudolstadt, Halle, Leipzig, etc. - überall beeindruckende Kulissen aus Mittelalter, Barock- & Gründerzeit. Kaum Leerstände und höchste Lebensqualität & Flair. Wenn man das gesehen hat, wird man in der West-Tristesse nicht mehr glücklich, in der die hohen Wohn-, Büro- & Ladenmieten nicht mehr gerechtfertigt sind.

    In Leipzig traf ich Stuttgarter, die zum ersten Mal gerade 3 h dort waren und beschlossen hatten umzuziehen.
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  • Klaus Fiederling
    blutet Würzburg aus an bewährten Geschäften? Was kommt dann in die beiden Gebäude hinein, wieder Cafe, Bäckerei oder erneut ein Handyladen?
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  • Roland Rösch
    Nagelstudio . Friseur. Döner. Etwas was die Stadt weiter verramscht, Hauptsache es ist vermietet.
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  • Wolfgang Keller
    Durch die Partei ABWÄRTS FÜR DEUTSCHLAND wird es in vielen Städten, vor allem im Osten, bald noch mehr Leerstände und Arbeitslose geben.
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  • Roland Albert
    Den Zusammenhang muss man uns aber erklären. Für diesen Post fehlt mir schlichtweg die Phantasie…
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  • Norbert Meyer
    Wahrscheinlich ist es eher umgekehrt der Fall !
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  • Walter Seubert
    Was hat jetzt der Osten und die AFD mit den Würzburger Leerständen zu tun? Das ist alles ziemlich weit hergeholt.
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