Während es zwischen den CSU-Kreisverbänden in Stadt und Landkreis Würzburg noch immer brodelt, weil der innerparteiliche Machtkampf in der Kandidatenfrage nach wie vor dafür sorgt, dass Parteifunktionäre in Würzburg einen Groll gegen Kreisvorsitzenden und Landrat Thomas Eberth hegen, gehen die Grünen wesentlich entspannter mit einer Kampfkandidatur in ihren Reihen um.
Jessica Hecht aus Zell am Main und Sebastian Hansen aus Waldbüttelbrunn bewerben sich im Bundeswahlkreis Würzburg als Kandidatin oder Kandidat für die Bundestagswahl am 28. September 2025. Bei den Grünen haben alle Parteimitglieder die Möglichkeit, einen der beiden in der Aufstellungsversammlung zu wählen, bei der CSU beispielsweise haben nur vorher gewählte Delegierte diese Möglichkeit.
"Es war mir bewusst, das wird kein Spaziergang", sagt Sebastian Hansen. Der 29 Jahre alte Kreis- und Gemeinderat will sich bei den Mitgliedern der Grünen in Stadt und Landkreis Würzburg erneut für den Bundestag bewerben. Hansen war bereits 2021 Direktkandidat und erreichte damals 19,8 Prozent. Er kommt aus dem Landkreis Würzburg, hat Chemie studiert und arbeitet jetzt in der IT-Branche. In seiner Heimatgemeinde Waldbüttelbrunn ist er zweiter Bürgermeister.
Was Jessica Hecht auf Bundesebene für Stadt und Landkreis Würzburg erreichen möchte
Auch Jessica Hecht aus Zell möchte in der nächsten Wahlperiode bundespolitische Verantwortung übernehmen. "Das ist jetzt die logische Konsequenz von allem, was ich angefangen habe, und der richtige Zeitpunkt", sagt die 52-jährige Kreisvorsitzende der Grünen, die dazu als Kreis- und Gemeinderätin politisch aktiv ist. Am Matthias-Grünewald- Gymnasium in Tauberbischofsheim unterrichtet sie Deutsch, Englisch und Geschichte.
Beide möchten den Parteimitgliedern ein Angebot machen und betonen ihre unterschiedlichen politischen Schwerpunkte: Für Jessica Hecht, Mutter von vier Kindern, ist eine soziale Familienpolitik entscheidend. Sie setzt auf Chancengerechtigkeit und sagt: "Bildung und der berufliche Werdegang dürfen nicht abhängig sein vom Geld der Eltern."
Vorrang für Grundwasserschutz und Förderung für Frauenhäuser
Gefragt nach ihren wichtigsten Prioritäten, die sie für den Landkreis Würzburg bundespolitisch erreichen möchte, beginnt Jessica Hecht mit dem Grundwasserschutz. Vor allem möchte die Gemeinderätin aus Zell, wo ein Großteil des Würzburger Trinkwassers gewonnen wird, dass Wasserschutzgebiete Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben. Mit Blick auf sinkende Grundwasserspiegel in der Region möchte sie moderne Bewässerungsmethoden fördern.
Am Herzen liegt ihr ein weiteres Frauenhaus in Würzburg oder im Landkreis, weil schutzsuchende Frauen tagtäglich abgewiesen werden, da es generell in den Frauenhäusern zu wenig Plätze gibt. Hecht möchte sich dafür einsetzen, dass entsprechende Fördermittel neu aufgelegt werden. Auch daran ist zuletzt ein Frauenhaus in Giebelstadt gescheitert.
Was Sebastian Hansen auf Bundesebene für Stadt und Landkreis Würzburg erreichen möchte
Parteifreunde sagen schon mal über Sebastian Hansen, dass er alle Busfahrpläne im Landkreis Würzburg auswendig kennt. Der 29 Jahre alte Kommunalpolitiker ist viel mit dem Fahrrad unterwegs und nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. Im Kreistag macht er sich immer wieder stark für Radwege und gute Busverbindungen.
Dementsprechend hat für Hansen auch Verkehrspolitik Priorität. Als Grünen-Abgeordneter im Bundestag will er das Projekt B26n aus dem Bundesverkehrswegeplan streichen, weil "die geplante Westumgehung eine große Belastung für die Bevölkerung ist".
Hansen will Ausbau des Regionalverkehrs und der Straßenbahn voran bringen
Weil der Bahnknoten Würzburg aus Hansens Sicht stark überlastet ist und deshalb hier auch an seine Kapazitätsgrenze für mehr Regionalverkehrs stößt, will er sich in der Bundespolitik dafür starkmachen, dass der öffentliche Nahverkehr verbessert und das Angebot ausgeweitet werden kann.
Priorität hat für Hansen auch der Ausbau der Straßenbahnlinien in Würzburg. Weil dieser aber von Bundesmitteln abhängig ist, verspricht Hansen, sich dafür einzusetzen, dass das notwendige Geld dafür bereitgestellt wird.
Beiden ist durchaus bewusst, dass ihre Erststimmen im Bundeswahlkreis Würzburg wohl nicht für einen Sitz im nächsten Bundestag reichen werden. Chancen rechnen sie sich aber trotzdem aus. Beide rechnen mit einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste der Grünen, die im Februar aufgestellt wird. Und diesen bekommt, wer bei der Aufstellungsversammlung am 25. September um 19 Uhr im Felix-Fechenbach-Haus in Würzburg als Wahlkreisbewerber aus der Kampfkandidatur hervorgeht.
Abgesehen davon hatte es zumindest aus den Bereichen der Mainpost sehr den Anschein, als ob der Plan der CSU eigentlich eh war, dass es nur einen Kandidaten geben sollte, der vorher abgemacht war.
Die kommen, wählen oftmals die Grünen, hauen dann wieder ab und lassen den Bürger Würzburgs im Dilemma zurück.
Ihnen scheint diese Unterstützung zu gefallen, Herr Pfeuffer...
Wie eine Heimsuchung fallen Diese in Würzburg ein, belagern knappen Wohnraum, essen Pizzen aus Kartons, welche dann an den Mainufern verteilt werden, weigern sich, Autos zu fahren und verstopfen stattdessen die Straßen mit ihren Fahrrädern.
Und, als ob das nicht schon schlimm genug wäre, derlei Studierende wählen Grün, natürlich aus reiner Boshaftigkeit und Undank, und dann grinsen die sich auch noch eins und verschwinden nach der lustigen Studienzeit alsbald in sämtliche Richtungen und den verstörten Ureinwohner*inne*n bleibt schlussendlich nur: das Dilemma.
Ja so schlimm ist die Welt geworden...
Dankeschön