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Würzburg
Hecht oder Hansen? Bei den Würzburger Grünen bringen sich zwei Kandidaten für die Bundestagswahl in Stellung
Mit unterschiedlichen Schwerpunkten treten Jessica Hecht und Sebastian Hansen bei ihren Parteimitgliedern an. Was möchten sie für Stadt und Landkreis erreichen?
Sebastian Hansen und Jessica Hecht wollen im September 2025 im Bundeswahlkreis Würzburg für die Grünen kandidieren. 
Foto: Thomas Obermeier | Sebastian Hansen und Jessica Hecht wollen im September 2025 im Bundeswahlkreis Würzburg für die Grünen kandidieren. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 24.09.2024 02:38 Uhr

Während es zwischen den CSU-Kreisverbänden in Stadt und Landkreis Würzburg noch immer brodelt, weil der innerparteiliche Machtkampf in der Kandidatenfrage nach wie vor dafür sorgt, dass Parteifunktionäre in Würzburg einen Groll gegen Kreisvorsitzenden und Landrat Thomas Eberth hegen, gehen die Grünen wesentlich entspannter mit einer Kampfkandidatur in ihren Reihen um.

Jessica Hecht aus Zell am Main und Sebastian Hansen aus Waldbüttelbrunn bewerben sich im Bundeswahlkreis Würzburg als Kandidatin oder Kandidat für die Bundestagswahl am 28. September 2025. Bei den Grünen haben alle Parteimitglieder die Möglichkeit, einen der beiden in der Aufstellungsversammlung zu wählen, bei der CSU beispielsweise haben nur vorher gewählte Delegierte diese Möglichkeit. 

"Es war mir bewusst, das wird kein Spaziergang", sagt Sebastian Hansen. Der 29 Jahre alte Kreis- und Gemeinderat will sich bei den Mitgliedern der Grünen in Stadt und Landkreis Würzburg erneut für den Bundestag bewerben. Hansen war bereits 2021 Direktkandidat und erreichte damals 19,8 Prozent. Er kommt aus dem Landkreis Würzburg, hat Chemie studiert und arbeitet jetzt in der IT-Branche. In seiner Heimatgemeinde Waldbüttelbrunn ist er zweiter Bürgermeister.

Was Jessica Hecht auf Bundesebene für Stadt und Landkreis Würzburg erreichen möchte

Grünen-Kreisvorsitzende Jessica Hecht will sich auf Bundesebene für eine soziale Familienpolitik einsetzen. 
Foto: Thomas Obermeier | Grünen-Kreisvorsitzende Jessica Hecht will sich auf Bundesebene für eine soziale Familienpolitik einsetzen. 

Auch Jessica Hecht aus Zell möchte in der nächsten Wahlperiode bundespolitische Verantwortung übernehmen. "Das ist jetzt die logische Konsequenz von allem, was ich angefangen habe, und der richtige Zeitpunkt", sagt die 52-jährige Kreisvorsitzende der Grünen, die dazu als Kreis- und Gemeinderätin politisch aktiv ist. Am Matthias-Grünewald- Gymnasium in Tauberbischofsheim unterrichtet sie Deutsch, Englisch und Geschichte. 

Beide möchten den Parteimitgliedern ein Angebot machen und betonen ihre unterschiedlichen politischen Schwerpunkte: Für Jessica Hecht, Mutter von vier Kindern, ist eine soziale Familienpolitik entscheidend. Sie setzt auf Chancengerechtigkeit und sagt: "Bildung und der berufliche Werdegang dürfen nicht abhängig sein vom Geld der Eltern." 

Vorrang für Grundwasserschutz und Förderung für Frauenhäuser

Gefragt nach ihren wichtigsten Prioritäten, die sie für den Landkreis Würzburg bundespolitisch erreichen möchte, beginnt Jessica Hecht mit dem Grundwasserschutz. Vor allem möchte die Gemeinderätin aus Zell, wo ein Großteil des Würzburger Trinkwassers gewonnen wird, dass Wasserschutzgebiete Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben. Mit Blick auf sinkende Grundwasserspiegel in der Region möchte sie moderne Bewässerungsmethoden fördern. 

Am Herzen liegt ihr ein weiteres Frauenhaus in Würzburg oder im Landkreis, weil schutzsuchende Frauen tagtäglich abgewiesen werden, da es generell in den Frauenhäusern zu wenig Plätze gibt. Hecht möchte sich dafür einsetzen, dass entsprechende Fördermittel neu aufgelegt werden. Auch daran ist zuletzt ein Frauenhaus in Giebelstadt gescheitert. 

Was Sebastian Hansen auf Bundesebene für Stadt und Landkreis Würzburg erreichen möchte

Sebastian Hansen sieht auch bundespolitisch seinen Schwerpunkt in der Verkehrspolitik. 
Foto: Thomas Obermeier | Sebastian Hansen sieht auch bundespolitisch seinen Schwerpunkt in der Verkehrspolitik. 

Parteifreunde sagen schon mal über Sebastian Hansen, dass er alle Busfahrpläne im Landkreis Würzburg auswendig kennt. Der 29 Jahre alte Kommunalpolitiker ist viel mit dem Fahrrad unterwegs und nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. Im Kreistag macht er sich immer wieder stark für Radwege und gute Busverbindungen. 

Dementsprechend hat für Hansen auch Verkehrspolitik Priorität. Als Grünen-Abgeordneter im Bundestag will er das Projekt B26n aus dem Bundesverkehrswegeplan streichen, weil "die geplante Westumgehung eine große Belastung für die Bevölkerung ist". 

Hansen will Ausbau des Regionalverkehrs und der Straßenbahn voran bringen  

Weil der Bahnknoten Würzburg aus Hansens Sicht stark überlastet ist und deshalb hier auch an seine Kapazitätsgrenze für mehr Regionalverkehrs stößt, will er sich in der Bundespolitik dafür starkmachen, dass der öffentliche Nahverkehr verbessert und das Angebot ausgeweitet werden kann.  

Priorität hat für Hansen auch der Ausbau der Straßenbahnlinien in Würzburg. Weil dieser aber von Bundesmitteln abhängig ist, verspricht Hansen, sich dafür einzusetzen, dass das notwendige Geld dafür bereitgestellt wird.

Beiden ist durchaus bewusst, dass ihre Erststimmen im Bundeswahlkreis Würzburg wohl nicht für einen Sitz im nächsten Bundestag reichen werden. Chancen rechnen sie sich aber trotzdem aus. Beide rechnen mit einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste der Grünen, die im Februar aufgestellt wird. Und diesen bekommt, wer bei der Aufstellungsversammlung am 25. September um 19 Uhr im Felix-Fechenbach-Haus in Würzburg als Wahlkreisbewerber aus der Kampfkandidatur hervorgeht. 

 
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  • Norbert Meyer
    "Grün" ... ? Wen interessiert das noch ? Also, ich kenne keinen ...
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  • Roland Rösch
    Schnell noch auf den Zug der sorgenfreie Alterssicherung springen auch wenn er rückwärts fährt irgendwo is schon ein Bahnhof.
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  • Klaus Fiederling
    ich denke bei den Grünen wird bald der "Katzenjammer" ins Haus einziehen, wenn sie am kommenden Sonntag die nächste Klatsche einfahren. Gibt es doch noch vorgezogene Neuwahlen, damit die FDP nicht ganz untergeht??
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  • Paul Schüpfer
    Mal sehen, ob die Grünen den Einzug in den nächsten BT noch schaffen. Ich hoffe nicht!
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  • Gerhard Müller
    Toi, toi, toi - starke Nominierungen - jetzt bestimmt die Basis!
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  • Dominik Temming
    Die Grünen hatten ihre Chance zu zeigen, was sie drauf haben. Sie haben kläglich versagt. Sämtliche Wahlen bestätigen das. Die einzige Möglichkeit, weiteren Schaden von unserem Land abzuwenden, ist, dass sie in einer Versenkung verschwinden und da bleiben.
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  • Andrea Roso
    Beide werden sicherlich einen guten Job machen, wenn sie gewählt werden. Es ist doch schön, dass bei den Grünen ALLE Mitglieder in den beiden relevanten Kreisverbänden eine Wahl haben zwischen zwei so gut geeigneten Personen.
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  • Alfred Holler
    Wenn......
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  • Alfred Holl
    Basisdemokratie ist natürlich der Königsweg. Bei den mehr als 3000 Mitgliedern der CSU in Stadt- und Landkreis Würzburg wäre es wahrscheinlich schwieriger eine Vollversammlung der Mitglieder zu organisieren, als bei den Grünen, die Unterfrankenweit auf etwas über 2000 Mitglieder kommen.
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  • Andrea Roso
    Klar ist es aufwändiger, Basisdemokratie erfordert Zeit und Ressourcen von allen beteiligten. Auf der anderen Seite, schafft es die CSU ja auch einen Neujahrsempfang zu organisieren.

    Abgesehen davon hatte es zumindest aus den Bereichen der Mainpost sehr den Anschein, als ob der Plan der CSU eigentlich eh war, dass es nur einen Kandidaten geben sollte, der vorher abgemacht war.
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  • Helga Scherendorn
    lustig, als würden die Grünen noch eine Rolle spielen :-)
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  • Christoph Pfeuffer
    Keine Angst, das werden sie. 💚
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  • Manfred Englert
    Im Bereich WÜ schon. Alleine in der Stadt mit den vielen Studenten, welche für die Studienzeit sich hier mit dem 1. Wohnsitz anmelden und somit wahlberechtigt in WÜ sind.
    Die kommen, wählen oftmals die Grünen, hauen dann wieder ab und lassen den Bürger Würzburgs im Dilemma zurück.
    Ihnen scheint diese Unterstützung zu gefallen, Herr Pfeuffer...
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Soso Herr Engert, gut, dass Sie das "Problem" so deutlich benennen: die Studierenden.
    Wie eine Heimsuchung fallen Diese in Würzburg ein, belagern knappen Wohnraum, essen Pizzen aus Kartons, welche dann an den Mainufern verteilt werden, weigern sich, Autos zu fahren und verstopfen stattdessen die Straßen mit ihren Fahrrädern.
    Und, als ob das nicht schon schlimm genug wäre, derlei Studierende wählen Grün, natürlich aus reiner Boshaftigkeit und Undank, und dann grinsen die sich auch noch eins und verschwinden nach der lustigen Studienzeit alsbald in sämtliche Richtungen und den verstörten Ureinwohner*inne*n bleibt schlussendlich nur: das Dilemma.
    Ja so schlimm ist die Welt geworden...
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  • Dominik Temming
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Manfred Englert
    Hallo Herr GWM, nach langer Enthaltsamkeit bringen Sie es auf den Punkt!

    Dankeschön
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  • Christoph Pfeuffer
    Hört sich eher an, als wäre er frustriert, weil er auch gerne studiert hätte und ihm das verwehrt blieb.
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  • Christoph Pfeuffer
    Ja, die gefällt mir sehr. Ich stehe sehr auf eine bessere Zukunft, Umweltschutz, Klimaschutz und Gerechtigkeit, dafür stehen nun mal ausschließlich die Grünen.
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