In Unterfranken wird das Wasser knapp. "Wir sind auf dem besten Weg in einen Grundwassernotstand", befürchtet Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). In einer Regierungserklärung kündigt er nun das Gegenkonzept "Wasserzukunft Bayern 2050" an. Eine Milliarde Euro sind eingeplant, laut einer Sprecherin "gerade auch für Unterfranken". Wie die Region profitieren könnte und welche wichtigen Fragen noch offen sind.
1. Schwammstädte sollen mehr Wasser speichern
Das Hauptproblem der bayerischen Wasserversorgung ist laut Umweltministerium das schwindende Grundwasser. So wiesen in Unterfranken im August 80 Prozent der tiefen Grundwasserstöcke Niedrigwasser auf. Für Glauber Anlass, vorhandenes Wasser besser zu speichern: "Wir brauchen Schwammstädte – Städte, die wir nicht zubetonieren. Damit uns das kostbare Stadtgrün nicht gleich eingeht – so wie in Würzburg", so der Minister.
Der Würzburger ÖDP-Biologe Hans von Besser hat sich intensiv mit dem Thema Schwammstadt befasst. Er sagt: "Die Wasser-Rückhaltung ist in Würzburg essentiell!" Nur wenn Bäume schnell und flächendeckend in sogenannte Rigole, unterirdische Wasserspeicher, gepflanzt, versiegelte Flächen aufgemacht, und Gebäude begrünt würden, bliebe in Städten wie Würzburg das Stadtklima erträglich.
Laut Umweltministerium entstehen in Bayern derzeit zehn "Leuchtturmprojekte", die genau diese Möglichkeiten ausloten. Würzburg, wo im vorletzten Jahr rund 5000 Bäume vertrocknet sind, nimmt nicht teil – laut Stadtsprecher Christian Weiß hat man sich aufgrund eigener Projekte nicht beworben. Dafür wird ein Quartiersentwicklungsprojekt in Schweinfurt gefördert. Welche Maßnahmen dort in welcher finanziellen Höhe geplant sind, ist laut Umweltministerium noch nicht bekannt.
2. Moore als CO2-Speicher sollen gerettet werden
Moore als CO2- und Wasserspeicher zu erhalten, ist laut Minister Glauber ein weiteres Ziel der bayerischen Wasserstrategie. Torsten Kirchner ist Gebietsbetreuer im Biospährenreservat Rhön. Ihm zufolge leiden die Rhöner Moore unter einem wachsenden Baumbestand, über den vermehrt Wasser verdunstet sowie unter alten Entwässerungsgräben, die immer noch Wasser abführen. "Ich würde mir konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Bäume wünschen", so Kirchner.
Fast alle ehemaligen Entwässerungsgräben im Schwarzen Moor seien bereits geschlossen beziehungsweise angestaut worden, heißt es dazu aus dem Ministerium. In den kommenden Jahren solle der Baumbestand verringert und die letzten Gräben im Großen Moor geschlossen werden. Kirchner begrüßt diese Pläne.
3. Unterfranken soll mehr Fernwasser bekommen
Um die geringen Niederschläge in Unterfranken künftig kompensieren zu können, soll laut Umweltministerium eine neue Fernwasserleitung gebaut werden. Diese solle Grundwasser aus dem Donauraum als "Edelressource" nach Franken bringen. Auch seien Kooperationen mit Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen angedacht. Konkrete Pläne hierfür werden laut dem Umweltministerium in den kommenden Jahren ausgearbeitet.
Hermann Löhner ist Werkleiter des kommunalen Verbunds "Fernwasserversorgung Franken", der weite Teile Unterfrankens versorgt. Er begrüßt die Pläne der Staatsregierung, verortet die drängenden Fragen jedoch woanders. So beklagt er komplexe Vorgaben, die ortsnahe Wassergewinnung vorschrieben, bevor Fernwasser bezogen werden könne. "Wassergewinnung vor Ort bedeutet aber Wasserschutz vor Ort", so Löhner. Das sei an sich wichtig. Schwierig seien dann die Wasserschutzvorgaben, die oft jahrelange komplexe Verfahren mit sich zögen. Hier brauche man flexiblere Lösungen.
In der Regierungserklärung des Umweltministeriums kommt dieser Punkt auch zur Sprache, in der Wasserstrategie werden die Verfahren jedoch als "normaler Prozess" bezeichnet. Hervorgehoben wird in Zuge dessen auch ein Appell an die Kommunen, sich bei der Thematik hilfreich zu zeigen.
5. Mainzuflüsse von Donau und Brombachsee sollen sicher werden
Großen Wert misst Minister Glauber dem Main zu. Dessen Überleitungen von Donau und Brombachsee seien unverzichtbar, sie müssten deswegen "für alle Zeiten" klimasicher gemacht werden. Konkrete Pläne hat das Umweltministerium hierfür noch nicht und verweist auf einen bayernweiten Speichercheck, mit dem geeignete Wasserspeicher zur Niedrigwasseraufhöhung der Flüsse ausgemacht werden sollen. Eine Sprecherin betont dabei die"großen Bedeutung" des Themas für Unterfranken.
5. Unterfranken bekommt bessere Technik für Wasseraufbereitung
Ein weiteres Standbein der bayerischen Wasserstrategie ist die Wiederaufbereitung verunreinigten Wassers. Man werde 90 Klärwerke in Bayern mit einer vierten Reinigungsstufe versehen, mit deren Hilfe Mikroplastik aus dem Wasser gefiltert werden könne, kündigt der Umweltminister an. Ein dreistelliger Millionenbetrag ist laut Ministerium veranschlagt. In Unterfranken könnten laut Umweltministerium 14 Klärwerke gefördert werden. In Schweinfurt wird die Technik derzeit in Hinblick auf die Landesgartenschau 2026 diskutiert.
Alles fällt dann auf eine begrenzte Ressource zurück. Auch die Weinbauern dürfen sich an die Nase fassen. Statt Qualität zu produzieren, gehts in die Masse. Mir wär es umgedreht lieber. Aber in D darf alles nichts kosten und muss einer Norm entsprechen.
Kleine Schritte, aber auch die kleinen Schritte führen zum Ziel. Jeder muss mitmachen.
Meine Dächer entwässern über mein Grundstück. Läuft erst in grossee Zisternen, dann vom Überlauf verteilt in den Garten. Ich komme (noch) durch.
Wie kommen Sie zu der falschen Annahme?
Tafel- und Landweine weniger als 5%
https://www.deutscheweine.de/fileadmin/user_upload/Statistik_2020.pdf
Tabelle 10 und 11
Aber die Bauern brauchen eine Ausgleich. Es geht hier nicht um Bauernbashing.
Flächenversiegelung etc in dem Ausmaß wie wir das heute kennen muss dringendst gestoppt werden. Es kann auch nicht sein, dass den Bauern ständig Fläche entzogen wird.
Mich wundert, daß sie nicht zum Verbot der Fleischherstellung aufgerufen haben. Kakao und Kaffee bleibt erlaubt?
Was ist mit Industrie, Energie und Gewerbe den größten Wassernutzern.
Mir ist das alles zu einseitig.
Wasserrückhaltebecken an den Mainzuflüssen, statt teurer Hochwasserschutzmassnahmen.
Entsiegeln. Gerade in der Stadt. Heißt, keine neuen Autostraßen mehr. Auch Regenwasser Zisternen helfen. Keine künstliche Bewässerung von Weinbergen mit hochwertigem Trinkwasser und Flächenrrduzierung. Kein Anbau der Zuckerrübe, die verdammt viel Wasser braucht und dann noch die Gesundheit der Bürger schädigt. Reduzierung des Fleischkonsums, der verdammt viel Wasser kostet und mit seine Abfallprodukten auch noch das Trinkwasser vergiftet. Und...und und...Geschwätzt ist genug.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserressourcen-ihre-nutzung#wassernachfrage
Jawoll, weg mit dem Zeugs, fort mit den Vorgärten, denn die sind ja nur für Ungeziefer wie Bienen und Insekten was. Außerdem muss mann sie ständig jäten und mähen. Einfach zubetonieren, das Ganze!!!
Wer es nicht gemerkt hat: das war Satire.
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/regenwassernutzung#gewusst-wie
Wieviel wertvolles Wasser könnte in der Region dann jährlich eingespart werden? Kann die Mainpost das bitte mal berichten?
In der Germarkung Bergtheim, nicht die ganze Gemeinde! alleine für Bewässerung Gemüse ca 350-370 Tausend m3 Grundwasser im Jahr.
Da kommen die 130000 m3 für die Trinkwasserversorgung noch dazu.
Die katastrophalen Folgen der Klimakrise sind schon heute vielerorts spürbar; und nicht nur bei der Wasserversorgung. Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstum verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet. Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis.
Letztendlich geht es aber bei der Felderbewässerung um die Lebensmittelproduktion, auch von Grundnahrungsmitteln. Damit hat die Bewässerung immerhin eine gewisse Relevanz. Dagegen können gerade die privaten Haushalten nach wie vor eine Menge Wasser einsparen, dazu ist natürlich eine gewisse Einsicht und auch Verzicht nötig. Aber nein - es sollen immer erstmal die anderen (hier die Landwirte) zurücksstecken.