Das Wasser wird weniger, die Grundwasserstände sinken. In Unterfranken weisen derzeit 56 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige bis sehr niedrige Wasserstände auf. In den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sogar 80 Prozent der Messstellen Niedrigwasser, sagt Christian Guschker, Leiter der Aktion Grundwasserschutz bei der Regierung von Unterfranken.
Auch die Bäche und Flüsse in der Region leiden unter der Hitze und Trockenheit. Selbst größere Gewässer haben aktuell niedrige bis sehr niedrige Abflüsse. Die Oberläufe kleinerer Bäche beginnen bereits auszutrocknen. Die Situation könnte sich mit anhaltender Hitze weiter verschärfen. Die Regierung von Unterfranken bittet die Bevölkerung deshalb darum, möglichst kein Wasser - und sei es auch in noch so geringer Menge - aus Gewässern zu entnehmen.
Bereits kleine Mengen könnten schädliche Folgen für die Gewässerökologie und die Tier- und Pflanzenwelt am Ufer haben. Wenn die Gewässer nicht ausreichend Wasser führen, sind auch Wasserentnahmen zum Tränken von Vieh oder für den sonstigen Bedarf in der Landwirtschaft nicht erlaubt. Außerdem ungenehmigte Pumpen oder das Aufstauen des Wassers. Die Behörden werden in den kommenden Wochen in der Region verstärkt Kontrollen durchführen, kündigt die Regierung an.
In ganz Bayern wird das Grundwasser weniger
Beunruhigend ist, dass die Grundwasservorkommen aktuell in ganz Bayern zurückgehen. An vielen Messstellen, die abseits von Flüssen und Bächen liegen, würden sehr niedrige, vereinzelt auch "neue Niedrigstwerte" registriert, so Guschker. So wurden am 31. Juli an 54 Prozent aller bayerischen Grundwassermessstellen niedrige Wasserstände gemessen.
Auch die ergiebigen Regenfälle im Februar und Mitte Juni hätten die Grundwasservorkommen nicht auffüllen können, sagt der Experte vom Sachgebiet Wasserwirtschaft. Kurzfristig erholt hätten sich vor allem schnell regenerierende Grundwasservorkommen entlang der Bäche und Flüsse. Dies sei aber "nicht nachhaltig" gewesen. Dazu komme: Regnet es im Juni, also im Sommerhalbjahr, wird ein Großteil des Niederschlags von der Vegetation aufgenommen oder verdunstet gleich. Um die Grundwasservorräte wieder aufzufüllen seien vor allem die Niederschläge von November bis März wichtig, sagt Guschker. Und die werden kontinuierlich weniger.
Das Winterhalbjahr 2019/2020 war erneut extrem trocken: In Nordbayern regnete es zwischen 1. November und 31. April gerade einmal 334 Millimeter, das sind 86 Prozent des langjährigen Mittelwerts. Nur der Februar war richtig nass. So fiel in Würzburg mit 107 Millimeter fast drei mal so viel Regen als normal. Im Januar dagegen waren es nur 23 Millimeter, im März 27 Millimeter. Damit kam gerade einmal etwas mehr als die Hälfte des langjährigen Mittelwerts zusammen. Bayernweit ist die Summe der Niederschläge in diesem Winterhalbjahr sogar geringer als 2018 und 2019.
Einzelne regenreiche Wochen reichen nicht mehr
Seit 2003 bildet sich in ganz Bayern zu wenig neues Grundwasser. Besonders die Messstellen, die tiefer in der Erde liegen, zeigen seit 2015 mehrheitlich niedrige Wasserstände. Durch die zuletzt so häufig aufeinander folgenden Trockenjahre - vor allem 2015, 2018 und 2019 - könnten einzelne regenreiche Wochen dieses Defizit nicht mehr ausgleichen, sagt Christian Guschker. Erst wenn es über einen viel längeren Zeitraum regnet, würden sich auch Grundwasservorkommen wieder erholen, die fernab von Bächen und Flüssen liegen.
Laut Bayerischer Verfassung sind die Gemeinden dafür verantwortlich, die Bevölkerung mit ausreichend Trinkwasser zu versorgen. Viele Wasserversorger investieren deshalb mit Blick auf den Klimawandel viel Geld in ihre Wasserversorgung, so Guschker. Neue Wasservorkommen werden erschlossen, marode Netze saniert. Nachbargemeinden schließen sich zu Verbünden zusammen und die Bevölkerung werde immer häufiger dazu aufgerufen, sparsam mit Trinkwasser umzugehen.
Wasser aus Kläranlagen zur Bewässerung?
Die öffentliche Trinkwasserversorgung hat laut Regierung von Unterfranken Vorrang vor der landwirtschaftlichen Bewässerung, aber auch vor Wasserentnahmen für Kühlwasser in der Industrie. Die Wasserwirtschaftsämter würden diese nur zeitlich befristet genehmigen, wenn dadurch Grundwasservorkommen nicht überlastet werden. In einem Forschungsprojekt untersuchen Experten der TU München derzeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, ob man künftig sogar, ähnlich wie in Israel, gereinigtes Abwasser aus Kläranlagen so aufbereiten kann, dass es zur Bewässerung taugt.
Durchschlagende Konsequenzen im Bezug auf die zunehmende Wasserknappheit wegen zu geringen Niederschlagsmengen gibt es bis heute nicht. Dieses stoische Verhalten rächt sich mehr und mehr. Der überbeanspruchte Grundwasserhaushalt kann sich seit Jahren nicht erneuern und trotzdem werden Jahr für Jahr in einem der trockensten Gebiete Deutschlands Massen von Hektoliter mit Sprinkleranlagen
Unmengen Wasser würden bei Neuanpflanzung, dem Sommer der LGS und den Sommern danach benötigt. Um einen Bürgerpark, den an dieser Stelle niemand braucht (CSU Prestigeprojekt) vor der Verwüstung zu retten.
das sehe ich immer wieder, wenn ich an den windrädern bei frankenwinheim vorbeikomme, und die zahlreichen gesprächsfetzen sehe, die dort herumliegen.
aber scherz beiseite.
mir kommt immer ein gespräch in den sinn, das ich mit einem arbeitskollegen vor ca. 15 jahren hatte.
der hatte damals das kkg grafenrheinfeld für das schlechte wetter bei uns in der region verantwortlich gemacht.
jetzt wurde ja das kkg im juni 2015 stillgelegt, und somit die wolkenproduktion eingestellt.
2015 war ja auch ein trockenes jahr, und wenn man 1 und 1 zusammenzählt...
aber das ist nur eine vermutung meinerseits.
Leider Gottes fehlt hier aber der Hauptsündenbock, den man zur Verantwortung ziehen könnte.
Aufgrund der Stickstoffdüngerreduzierung um ein Drittel hatten wir im diesjährigen Vegetationsverlauf eine um 14 Tage verfrühte Ernte. Diese über einen solchen Zeitraum fehlende „grüne Vegetationsdecke“ hat auch extrem negative Einflüsse auf unsere Grundwasserstände; unseren Wasserwerkern ist dasselbe wohl nicht bewusst.
Zum Überleben braucht jeder einzelne Mensch übrigens täglich 3-4 Liter Trinkwasser u. nicht 130 Liter(!), die man gegenwärtig luxuriös in unserem Wolkenkuckucksheim vergeudet...
stimmt so ziemlich.
Bloß blöd, wenn man Mineralwasser von weißderdeibelwoher nehmen muss, weil das Grundwasser vor Ort zwecks Nitratgehalt nicht so wirklich gesundheitsförderlich ist...
Ganz konkret: wenn die Nitratdüngung unser größtes Problem beim Grundwasserhaushalt wäre, könnten wir uns mMn glücklich schätzen.
Hauptsache mal wieder einen rausgehauen: die bösen Windräder!
Hab da einen anderen Verdacht: wärmere Luft löst mehr Wasser als kältere. Wenn sich also die Lufttemperatur erhöht, bleibt mehr Wasser gelöst, und um es abregnen zu lassen, bräuchte man ein Zusammentreffen mit kälterer Luft, die es aber leider nicht gibt, da ändern noch so viele oder wenige Windräder, die die warme Luft verquirlen, garnix dran.
Was das Schicksal der Wolkenfetzen nach Überqueren der Rhön angeht: beim Aufsteigen vor Bergkämmen kühlt Luft ab und verliert Feuchtigkeit im Luv der Berge (= Regen/ Schnee/ etc.), beim Wiederabsinken ins Tal erwärmt sie sich und saugt (s.o.) alle Feuchtigkeit an, derer sie habhaft werden kann. Ich geb zu, an den Alpen ist das ausgeprägter, aber ansonsten funktioniert "Föhn" überall ähnlich (und macht Mainfranken trocken). Vielleicht gucken Sie es ja einfach mal nach - wenn das meteorologische Schulwissen für Sie nicht unter Fake News fällt.
Als erstes sollte man mal die enorme Wasserentnahme für Gemüseanbau stoppen (z.B. Unterpleichfeld). Vielleicht sollte man Dinge anbauen, die auch bei unseren Bedingungen wachsen ohne das Grundwasser zu schädigen, oder?
Solange noch private Pools und Rasen- bzw Tennisplatzbewässerung erlaubt ist, sollen auch Gärtner und Bauern ihr Gemüse bzw Feldfrüchte bewässern.
da laufen die Sprenger in der sengenden Hitze!
wenn für solchen Luxus noch Wasser da ist
dann scheint es uns ja noch gut zu gehn...
Als Normalsterblicher schüttelt man nur noch den Kopf....