
Über Jahre hinweg hat die Baustoff-Firma Benkert im Thüngersheimer Wald mit Grundwasser Kies gewaschen. Von tausenden Kubikmetern Wasser ist die Rede, die aus einem Pumpensumpf entnommen wurden. Genehmigt war das nicht. Das Landratsamt Würzburg hat deshalb Ende Juni ein Bußgeld gegen Betriebsinhaber Helmut Benkert verhängt. Dieser hat die Strafe von 1500 Euro mittlerweile bezahlt, teilt die Pressestelle auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Im Thüngersheimer Wald baut das Unternehmen reichlich Muschelkalk ab. Weil der bestehende Steinbruch beinahe erschöpft ist, hat Benkert vor zwei Jahren damit begonnen, knapp zehn Hektar Wald zu roden, um den Abbau von heimischen Baustoffen weiter sicher zu stellen. Naturschützer protestierten vehement gegen diese Genehmigung, die vom Landratsamt Würzburg immer wieder verlängert wurde.
Gefahr der Grundwasserverunreinigung
Benkert braucht in seinem Thüngersheimer Steinbruch Wasser zur Kieswäsche. Bis zu 3200 Kubikmeter, also 3,2 Millionen Liter Wasser im Jahr, wollte er dafür aus einem Pumpensumpf auf dem Betriebsgelände entnehmen. In diesem Absetzbecken sollten hauptsächlich Niederschläge gesammelt werden. Doch mithilfe von Grundwassermessstellen, die Ende 2018 errichtet wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Basis für den Pumpensumpf auf der untersten Steinbruchsohle liegt – unterhalb des Grundwasserstandes und damit tiefer als erlaubt.
Erst im April 2019 beantragte die Firma diese Grundwassernutzung. Doch das Wasserwirtschaftsamt hat Bedenken. Denn bei höherem Wasserstand im Pumpensumpf kann es sein, dass es zu einem Austausch zwischen Oberflächen- und Grundwasser kommen könnte. Es besteht also die Gefahr, dass das Grundwasser verunreinigt wird.
Sebastian Hansen, mittlerweile für die Grünen im Kreistag und zweiter Bürgermeister in Waldbüttelbrunn, hat im November 2019 Firmenchef Helmut Benkert wegen möglicher Gewässerverunreinigung angezeigt. "Das Straf-Verfahren wurde eingestellt", sagt Hansen. "Aber es ist gut, dass das Landratsamt nun ein Bußgeld verhängt hat. Ich hoffe, dass damit die Gefahr, dass das Grundwasser verschmutzt werden könnte, gebannt ist."
Bund Naturschutz: Bußgeld entspricht nicht dem Schaden
"1500 Euro – diesen Betrag zahlt Benkert doch aus der Portokasse", sagt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg im Bund Naturschutz. Die Höhe des Bußgeldes entspreche vor allem nicht dem Schaden, den Benkert angerichtet habe. "Ein Bußgeld muss schon weh tun, um illegale Grundwasserentnahmen gerade im trockenen Unterfranken zu verhindern."
Jodl hofft, dass der Pumpensumpf nun so abgedichtet wurde, dass keine Schadstoffe mehr in das Grundwasser gelangen. "Die Behörden kontrollieren hier hoffentlich genau", sagt er und fragt sich, woher Benkert nun das nötige Wasser für seinen Steinbruch nehmen will.
Bei der Höhe des Bußgeldes habe das Landratsamt zu Lasten des Firmenchefs Benkert berücksichtigt, dass er über einen längeren Zeitraum und in Ausübung eines Gewerbes Grundwasser ohne Genehmigung entnommen hat. Für ihn spreche, dass er sich kooperativ und einsichtig zeigte und es die erste wasserrechtliche Ordnungswidrigkeit war, heißt es von der Pressestelle des Landratsamtes.
Pumpensumpf wird aufgefüllt
"Die Firma Benkert hat konstruktiv mit uns zusammengearbeitet, um die Grundwasserentnahme schnellstmöglich zu beenden und sich bereit erklärt, den Bereich des Steinbruchs, aus dem Grundwasser entnommen wurde, so aufzufüllen, dass er keine direkte Verbindung mehr zum Grundwasser hat", so das Landratsamt weiter. Künftig werde in diesem Bereich nur noch Regenwasser gesammelt. "Dadurch wird die für den Betrieb des Steinbruchs notwendige Entwässerung gewährleistet, ohne das Grundwasser zu gefährden."
Firmenchef Helmut Benkert war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Hinweis der Redaktion:
In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, "Millionen Kubikmeter Wasser" Das war falsch. Korrekt ist "tausende Kubikmeter". Wir haben den Fehler korrigiert.
Es geht schließlich um sauberes Grundwasser für uns Alle!
Wirklich sehr ärgerlich.
Die Firma Nestlé macht das schon seit Jahrzehnten in der "Dritten Welt".
Und wir kaufen deren********
15 Tausend wäre noch zu wenig!
Wieso können sich die "Betuchten" eigentlich immer erlauben was Sie wollen?
Das sind genau diese Dinge weswegen sich immer mehr Bürger vom Staat abwenden.
"Die Kosten betragen pro m³ 1,75 Euro einschl. 7 % Mwst."
siehe https://www.thuengersheim.de/de/leben-wohnen/ver-entsorgung/wasser-abwasser