In Unterfranken wie überall in Deutschland wurden in den letzten Jahren nur wenige Bahnstrecken ausgebaut, dafür viele stillgelegt, entwidmet und abgebaut. Das soll sich ändern, wenn es nach den Grünen geht. "Wir brauchen eine neue Form der Mobilität: Eine, die uns klimaschonend, sicher und bezahlbar dorthin bringt, wohin wir wollen. Auch wenn wir sehr alt sind oder zu jung für den Führerschein", sagte dieunterfränkische Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmannbei der Bezirksversammlung der Grünen am vergangenen Samstag in Höchberg (Lkr. Würzburg). Dort wurde ein "Masterplan Bahn" verabschiedet, der sich für für mehr Investitionen in den Bahnverkehr, die Reaktivierung stillgelegter Strecken sowie den Neubau und die Elektrifizierung einsetzt.
Das Potential der Bahn neu bewerten
Auch neue Mobilitätsangebote wie Leihsysteme für Auto, Rad, Mitfahrangebote und Rufsysteme müssten ausgebaut werden. "Aber das Rückgrat dieser Verkehrswende wird die Bahn sein", sagte Rottmann, die vor ihrem Einzug in den Bundestag einige Jahre als juristische Referentin für die DB Netz AG arbeitete. Es sei höchste Zeit, das Potenzial der Bahn in Unterfranken neu zu bewerten und zu heben. Schienenverkehr, statt Staus auf verstopften Autobahnen, schone auch das Klima.
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In Unterfranken gebe es eine ganze Reihe von stillgelegten Bahnstrecken, die noch Potential hätten, zum Beispiel dieSinntalbahn, die vom hessischen Jossa nach Bad Brückenau und Wildflecken führte."Diese Strecke zu schließen war ein großer Fehler", so Rottmann, genau wie das "Bischofsheimer Bähnle", das bis 1989 von Bad Neustadt nach Bischofsheim fuhr, oder die Streutalbahn. Immerhin fahre letztere, auch alsRhön-Züglebekannt, seit 1996 auf dem Teilabschnitt vom Museumsbahnhof des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen nach Ostheim vor der Rhön und seit 2000 auf der Gesamtstrecke weiter bis nach Mellrichstadt, wo Anschluss an das bundesweite Schienennetz besteht.
Dass die Steigerwaldbahn noch Potentialhat, erläuterte der Grünen-Kreisrat für Schweinfurt, Thomas Vizl. Diese knapp 50 Kilometer lange Bahnlinie verlief bis 1981 von Schweinfurt über Gerolzhofen nach Kitzingen. Die Strecke sei weitgehend erhalten, trotzdem fallen Kosten an. "Die vom Landkreis beauftragten Gutachter kamen für die 20 Kilometer lange Bahnstrecke von Schweinfurt nach Gerolzhofen auf Kosten von 22 bis 27 Millionen Euro", so Vizl. Zum Vergleich: Die 4,3 Kilometer der Bundesstraße B286 (4-streifiger Ausbau) würden laut Staatlichem Bauamt rund 43 Millionen Euro kosten. Die Staatsregierung lehne eine Prüfung der Strecke allerdings ab, obwohl eine Potentialanalyse der Universität Würzburg vorliege. "Wir kämpfen in jeder der zwölf Gemeinden, die an der Strecke liegen, für die Reaktivierung", so der Grünen-Kreisrat. "Auch junge Leute wollen am Land nicht abgehängt werden."
Der Vorsitzende des Fördervereins Mainschleifenbahn, Dr. Wolfgang Schramm, erklärte, wie es einem ehrenamtlichen Förderverein gelungen ist, die beliebte Bahnstrecken zwischen Seligenstadt und Volkach zu erhalten. Es waren viel Engagement und Hartnäckigkeit notwendig. Die jetzt so positive Entwicklung in Richtung Reaktivierung sei kein Selbstläufer, so Schramm, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen. Alle Kommunalpolitiker hätten an einem Strang gezogen.
Resolution zur Entwicklung des Bahnverkehrs
Zum Schluss beschlossen die Grünen-Delegierten eine Resolution zur Entwicklung des Bahnverkehrs in Unterfranken: Ein Schwerpunkt in dem Antrag ist der sofortige Stopp des Rückbaus stillgelegter Bahnstrecken, man wolle möglichst viele davon reaktivieren. Aber auch die Bedeutung des Baus möglicher neuer Strecken und des Ausbaus bestehender, etwa durch Elektrifizierung, betonen die Grünen in dem Papier. Sie versprechen sich davon eine ökologische Mobilitätswende, bei der auch Menschen in den ländlichen Regionen nicht mehr auf ein eigenes Auto angewiesen sind, um mobil zu sein.
Den Bezirksvorsitzenden Volker Goll wählten sie als unterfränkischen Vertreter in den Landesausschuss, der erweiterte Landesvorstand der bayerischen Grünen.
Siehe hier: https://www.infranken.de/regional/leserbeitraege/Koennen-sie-auch-Bahn-Der-Ideal-Linienexpress-Bamberg-Fulda;art55467,981836
Würde eine ähnlich hohe Summe für einen Busverkehr bereitgestellt werden, man könnte E-Busse kostenlos jede Stunde fahren lassen. So aber fahren stinkende Dieseltriebwagen meist leer durchs Land.
Die autofreie Mobilität auf dem Land beginnt vor der Haustür mit E-Roller, E-Bike, Bus und mündet in Oberzentren wie SW und WÜ mit einer guten Anbindung an die Metropolen. Darum macht es mehr Sinn, alte Bahnstrecken in Radwege umzuwandeln, als diese mit hohen Aufwand zu erhalten.
das finden sicherlich auch Leute sinnvoll, die aus gesundheitlichen bzw. Altersgründen kein Zweirad mehr fahren können/ wollen.
Eine Bahnverbindung eröffnet die Möglichkeit, viele Menschen auf einmal mit hoher Geschwindigkeit von Ort zu Ort zu befördern. Wo das fehlt, bedeutet es für die Leute, ein eigenes Kfz vorhalten oder sich mit einer langsamen, tw. unbequemen Beförderung bescheiden zu müssen. Wird je nach Randbedingungen das tägliche Pendeln mit dem Auto zu teuer und eine um ein Mehrfaches längere Busfahrt inakzeptabel, dürfen Sie dreimal raten was passiert.
Mein Vorschlag ist nach wie vor, in den Orten entlang der Strecke einen Bürgerentscheid durchzuführen und das Ergebnis umzusetzen. Dann kann sich zumindest niemand beschweren, es wäre undemokratisch/ intransparent gelaufen, und wenn am Ende die Bürgersteige hochgeklappt werden, wird himmlische(?) Ruhe einkehren für alle die dableiben. So ähnlich wie (z. B.) in MeckPomm...
Jaja immer das Argument, wenn das Geld für die Bahn ausgegeben wird, dann fehlt es woanders, das glaubt doch kein Mensch mehr! Bei Stuttgart21 sehe ich das ein, da wird das Geld verbuddelt, dass dann später für die Haltestellen im Hinterland fehlt. Die ICE-Trassen werden doch so oder so gebaut... da mangelts doch nicht an Geld wegen einer wiedereröffneten Regionalbahn !
Es macht für mich Sinn, mein Fahrrad in GEO in die Steigerwaldbahn zu laden und damit nach SW zu fahren. Oder eben umgekehrt!
Restlos alle Grünen und grün angehauchte müssten ihre Autos verkaufen. Damit fängt das gute Vorbild schon mal an und geht über alles weiter das einen Akku benutzt (also auch ebikes, Handy etc) denn Akkus sind umweltschädlich. Sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung. Flugreisen, Schiffsfahrten etc sind ebenfalls ein absolutes no go denn die produzieren eine riesige Umweltbelastung. Grüne dürften nur regional einkaufen und alles im Supermarkt liegen lassen was von weit her gekarrt wurde. Bei der Heizung wird es schwierig denn da gibt es generell Emissionen und wie umweltschädlich Erdwärmeanlagen sind ist noch nicht erfasst....
Wenn Grüne und grün angehauchte nicht nur Wasser predigen und Wein trinken würden wäre schon viel gewonnen. Aber die reden nur... und fordern... von Anderen!
Nur an relativ wenigen Stellen wären Umfahrungen von Gemeinden erforderlich gewesen (ich denke z. B. an die Relation Bad Neustadt - Bischofsheim, wo die Strecke mitten durch Wegfurt führte). Dass die Bahn in Bad Neustadt Kopfbetrieb erfordert hätte, wäre hinnehmbar gewesen. Für die damaligen Endpunkte Maroldsweisach, Königshofen und Bischofsheim wären auch Lösungen möglich gewesen. Richtung Gersfeld hätte es eines Tunnels bedurft.
So müssen die östlich der Rhön wohnenden Menschen, wenn sie nach Fulda wollen, große Umwege in Kauf nehmen.
"Auch junge Leute wollen am Land nicht abgehängt werden" - Die Jungen Leute die ihr Auto der Bahn vorziehen, kann man zwischen Schweinfurt und Kitzingen vermutlich wohl auch an einer Hand ablesen.
Die Bahnstrecke ist Tod! Und bleibt es hoffentlich auch!
Vernünftig heisst: viele Nutzer, nahe der Kostendeckung und mit hoher Akzeptanz.. was bei der Stichstrecke ja auch lt Gutachten nicht gegeben ist
sagt kein Mensch was/ fragt keiner nach der "Rendite". Obwohl längst bekannt ist, dass neue Straßen nur neuen Straßenverkehr hervorrufen. He Leute, wir wollen/ müssen unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Wenn für das Geld wenigstens Busspuren gebaut würden, könnt man ja noch damit leben, aber wenn ein Bus genauso im Stau steckt wie alle anderen, wird jede/r wer kann weiter das eigene Auto benutzen - denn da bestimmt man selber, wer neben einem sitzt, welche Musik gehört wird, ob das Fenster auf oder zu gemacht wird etc.
Egal ob jetzt die CO2-Steuer kommt oder die Zertifikat-Lösung - Gemeinden auf dem Land, die weiter nur auf die Straße setzen, werden abgehängt, und was mit Orten passiert, die zu weit vom Schuss liegen, kann am Beispiel Ostdeutschland erlebt werden.
Preisfrage: wollen wir das im Steigerwald auch?
Von Millionen versenken und den des Rest Landkreises abhängen kann keine Rede sein. Die Steigerwaldbahn ist immer eine kluge Investition, denn sie hebt ein ordentliches Busnetz nicht auf, sondern fügt sich darin ein und es ist weiterhin die Aufgabe der Lokalpolitik, die Busflotte, nun auf die Steigerwaldstrecke ausgerichtet, zu ertüchtigen - bessere Busse sind keine gute Ausrede, um die Steigerwaldbahn sterben zu lassen!
aber als in KT die neue Nordbrücke gebaut wurde, wurde auch wieder nur "Auto" gedacht. Und weil sich da in der Ecke jetzt die Anwohner/innen über den LKW-Verkehr/ die geparkten Laster beschweren, hat der OB die ### Bahn, die jede vernünftige Weiterentwicklung unmöglich macht, als Wurzel des Übels erkannt und entwidmen lassen, damit man neue LKW-Parkplätze schaffen und evtl. sogar noch den einen oder anderen neuen Betrieb hinsetzen kann. Die LKW, die (z. B.) durch Volkach/ Gaibach rauschen, interessieren ihn ja kein Stück.
Es ist also nicht so, dass in D die Verkehrspolitik exklusiv für das Auto nur aus Berlin kommt, sondern auch, dass sich auf kommunaler Ebene niemand drum zu scheren scheint, was in der Nachbarschaft passiert - Hauptsache man selber steht gut da.
Wir müssten unbedingt weg von dieser Kirchturmpolitik und hin zur ganzheitlichen Sichtweise - aber damit scheinen die maßgeblichen Leute hierzulande gnadenlos überfordert zu sein.