Wildflecken
Sinntalbahn: Die Schienen sind fort
Nur noch eine Schneise erinnert am Bahnhof Wildflecken an die ehemalige Eisenbahnstrecke durchs Sinntal. Der Rückbau der Gleise ist angelaufen.
Seit 125 Jahren halten die Schrauben Schienen und Schwellen zusammen, nun werden sie in Sekundenschnelle gelöst. Ruhig führt ein Arbeiter die Gleisschraubmaschine über das Metall, das wie hingeworfen neben der Bahntrasse ein paar hundert Meter vom Bahnhof Wildflecken entfernt liegt. Schraube um Schraube fällt zu Boden und mit ihnen ein Stück Eisenbahngeschichte im Sinntal.
Vom Bahnhof Wildflecken bis fast schon Oberbach sind die Schienen bereits draußen. Der grobe Freischnitt der Strecke ist sogar schon bis zum Bahnhof Riedenberg erfolgt, berichtet Timo Meißner vom gleichnamigen Gleisrückbauunternehmen aus Baden-Württemberg. Die Meißners haben die Bahnstrecke gekauft und wollen einen Radweg auf der Trasse bauen - so sieht es ein Vertrag mit den Kommunen der Brückenauer Rhönallianz vor.
"So bleibt das natürlich nicht", sagt Meißner und zeigt auf herausragende Äste und Erdklumpen direkt hinter der Bahnsteigkante. Demnächst gebe es noch einmal ein Treffen mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Bisher dürfen die Arbeiter nämlich noch nicht ins Erdreich eingreifen. Die Wurzeln stecken noch fest im Boden. Auch über geschützte Tierarten an der Trasse wird noch geredet werden. Meißner rechnet damit, dass zwischen Rückbau der Schienen und dem Bau des Radweges Ruhezeiten eingehalten werden müssen.
Der Streckenabschnitt von Wildflecken bis hinauf zum Bekleidungszentrum der Bundeswehr am Arnsberg bleibt übrigens wie er ist, das Unternehmen hat die Strecke nur bis Wildflecken erworben. "Wenn das Wetter mitspielt, haben wir bis Januar die ganze Strecke grob freigeschnitten und die Schienen entfernt", blickt Timo Meißner voraus und meint damit den Abschnitt bis an die hessische Landesgrenze. Denn das letzte Stück bis Jossa ist noch nicht vom Eisenbahn-Bundesamt entwidmet worden. Zudem ist noch nicht klar, ob die Nachbargemeinde Sinntal überhaupt Interesse an der Fortführung des Radwegs hat. Auf bayerischer Seite hatten sich die betroffenen Kommunen der Brückenauer Rhönallianz für den Radweg stark gemacht und die Freistellung der Bahnstrecke beantragt.
Die Arbeiter an den Schienen, so erzählt Meißner, bekommen "durchweg nur positive Stimmen für einen Radweg" aus der Bevölkerung. "Ich bin total überrascht, dass es jetzt doch so schnell geht", reagiert auch Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) sichtlich erfreut. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Eine Anwohnerin, die nicht genannt werden möchte, beklagt, dass der Lebensraum des Bibers durch den Radweg gestört werde. Außerdem gebe es schon einen Radweg, der nur wenige Meter weiter parallel zur ehemaligen Bahnstrecke verläuft. Der Bau des Radweges werde immerhin aus Steuergeldern finanziert, führt sie an und stellt die Notwendigkeit eines Radwegs auf der Trasse infrage.
In etwa zwei bis drei Wochen plant Meißner, den Bahnhof Bad Brückenau zu erreichen. Die Idee ist im Gespräch, zwischen Stadt und Staatsbad die Schienen liegen zu lassen, um Draisinen darauf fahren zu lassen. Doch erst wenn die Strecke vom Bewuchs freigeschnitten ist, wird sich zeigen, ob der Oberbau dafür überhaupt noch geeignet ist. Die Signale und auch die Kilometersteine an der Strecke lässt Meißner stehen, bewusst. "Das erinnert an die Bahn."
Vom Bahnhof Wildflecken bis fast schon Oberbach sind die Schienen bereits draußen. Der grobe Freischnitt der Strecke ist sogar schon bis zum Bahnhof Riedenberg erfolgt, berichtet Timo Meißner vom gleichnamigen Gleisrückbauunternehmen aus Baden-Württemberg. Die Meißners haben die Bahnstrecke gekauft und wollen einen Radweg auf der Trasse bauen - so sieht es ein Vertrag mit den Kommunen der Brückenauer Rhönallianz vor.
Naturschutz muss beachtet werden
"So bleibt das natürlich nicht", sagt Meißner und zeigt auf herausragende Äste und Erdklumpen direkt hinter der Bahnsteigkante. Demnächst gebe es noch einmal ein Treffen mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Bisher dürfen die Arbeiter nämlich noch nicht ins Erdreich eingreifen. Die Wurzeln stecken noch fest im Boden. Auch über geschützte Tierarten an der Trasse wird noch geredet werden. Meißner rechnet damit, dass zwischen Rückbau der Schienen und dem Bau des Radweges Ruhezeiten eingehalten werden müssen.Der Streckenabschnitt von Wildflecken bis hinauf zum Bekleidungszentrum der Bundeswehr am Arnsberg bleibt übrigens wie er ist, das Unternehmen hat die Strecke nur bis Wildflecken erworben. "Wenn das Wetter mitspielt, haben wir bis Januar die ganze Strecke grob freigeschnitten und die Schienen entfernt", blickt Timo Meißner voraus und meint damit den Abschnitt bis an die hessische Landesgrenze. Denn das letzte Stück bis Jossa ist noch nicht vom Eisenbahn-Bundesamt entwidmet worden. Zudem ist noch nicht klar, ob die Nachbargemeinde Sinntal überhaupt Interesse an der Fortführung des Radwegs hat. Auf bayerischer Seite hatten sich die betroffenen Kommunen der Brückenauer Rhönallianz für den Radweg stark gemacht und die Freistellung der Bahnstrecke beantragt.
Idee von Draisinen-Strecke
Die Arbeiter an den Schienen, so erzählt Meißner, bekommen "durchweg nur positive Stimmen für einen Radweg" aus der Bevölkerung. "Ich bin total überrascht, dass es jetzt doch so schnell geht", reagiert auch Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) sichtlich erfreut. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Eine Anwohnerin, die nicht genannt werden möchte, beklagt, dass der Lebensraum des Bibers durch den Radweg gestört werde. Außerdem gebe es schon einen Radweg, der nur wenige Meter weiter parallel zur ehemaligen Bahnstrecke verläuft. Der Bau des Radweges werde immerhin aus Steuergeldern finanziert, führt sie an und stellt die Notwendigkeit eines Radwegs auf der Trasse infrage.In etwa zwei bis drei Wochen plant Meißner, den Bahnhof Bad Brückenau zu erreichen. Die Idee ist im Gespräch, zwischen Stadt und Staatsbad die Schienen liegen zu lassen, um Draisinen darauf fahren zu lassen. Doch erst wenn die Strecke vom Bewuchs freigeschnitten ist, wird sich zeigen, ob der Oberbau dafür überhaupt noch geeignet ist. Die Signale und auch die Kilometersteine an der Strecke lässt Meißner stehen, bewusst. "Das erinnert an die Bahn."
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