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Würzburg
"Greta Thunberg ist nicht die Chefin von Fridays for Future!" - Ortsgruppe positioniert sich vor Klimademo in Würzburg
Nach den Aussagen von Greta Thunberg zum Krieg zwischen Israel und der Hamas gab es Kritik an Fridays for Future. Vor der Klimademo am Freitag bezieht die Würzburger Gruppe Stellung.
Erst im September hatte Fridays for Future zum gloablen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg kamen knapp 2000 Leute.
Foto: Silvia Gralla | Erst im September hatte Fridays for Future zum gloablen Klimastreik aufgerufen. In Würzburg kamen knapp 2000 Leute.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:11 Uhr

Es geht um das Klima, Biodiversität und Umwelt – das sind die drei großen Säulen, auf die sich die Klimabewegung rund um Fridays for Future (FFF) stützt. In den vergangenen Wochen aber hat Greta Thunberg, für viele die Symbolfigur der Fridays for Future-Bewegung, die Bühne genutzt, um sich nicht nur klimapolitisch zu äußern, sondern auch klar Position in Bezug auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu beziehen.

Zuletzt am vergangenen Freitag, als sie in Amsterdam vor zehntausenden Menschen ihre Unterstützung und Solidarität mit Palästina ausdrückte. Kritik für diese einseitige Positionierung erntete sie dafür nicht nur von Klimagegnern, sondern auch aus den eigenen Reihen. Fridays for Future Deutschland distanzierte sich in einem Instagrampost vom 20. Oktober von den Aussagen Thunbergs.

Seitdem wird nicht nur medial, sondern auch gesellschaftlich darüber debattiert, ob die Kontroverse die Klimaprotestbewegung entzweien könnte. In der Würzburger Ortsgruppe ist von Unstimmigkeiten oder hitzigen Diskussionen nichts zu merken, erklärt Sebastian Radbruch, Pressesprecher von Fridays for Future Würzburg. "Als Ortsgruppe können wir nur sagen, dass wir ganz klar gegen Gewalt, Diskriminierung und Antisemitismus sind", sagt er und verweist auf das Statement von Fridays for Future Deutschland.

Fridays for Future Würzburg geht es um Klima, Biodiversität und Umwelt

Bedenken, dass FFF Würzburg nach den Aussagen von Thunberg Unterstützerinnen und Unterstützer verliert, hat er deshalb nicht. Denn: Jede Ortsgruppe stehe für sich allein. Einen übergeordneten Dachverband gebe es nicht, so Radbruch. "Greta Thunberg ist nicht die Chefin von Fridays for Future", macht er deutlich. Zwar habe sie die Bewegung initiiert und damit Gutes getan, aber: "Niemand von uns ist wegen der Person Greta Thunberg Klimaaktivistin oder -aktivist geworden, sondern weil uns die Zukunft am Herzen liegt." 

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Es gehe allen um das Klima, die Umwelt, die Biodiversität und darum, dass die Menschheit vor einer großen Krise stehe, wenn sich nicht bald etwas ändere. Und genau darum soll es auch am Freitag gehen. Die Ortsgruppe Würzburg hat ab 16 Uhr zum Klimastreik am oberen Markt in Würzburg aufgerufen, mit einem Demozug durch die Innenstadt, Kundgebung und verschiedenen Redebeiträgen. "Es geht darum, dass die bayerische Landesregierung uns seit fünf Jahren leere Versprechen macht", sagt Radbruch. Das Ziel sei 2040 klimaneutral zu werden, doch auf Landesebene werde dafür viel zu wenig getan, so der Vorwurf der Protestler.

Einigkeit innerhalb der gesamten Klimaprotestbewegung?

Ihren Ärger darüber wollen sie am Freitag kundtun. Anderweitige politische Äußerungen hätten dabei aber kein Platz, betont der Sprecher. "Wir sind eine Klimabewegung, wir bleiben eine Klimabewegung und das ist unser Thema." Wer auf der Demo dennoch versuche, die Bühne für politische Zecke zu nutzen, den würden die Veranstalterinnen und Veranstalter höflich darauf hinweisen, seine oder ihre eigene Demonstration anzumelden, macht der Würzburger klar.

Trotz der Einigkeit innerhalb der Würzburger Ortsgruppe und der klaren Positionierung zu dem Statement von Fridays for Future Deutschland, scheinen innerhalb der Klimabewegung dennoch geteilte Ansichten zu herrschen. Ein Blick unter den Instagram-Post zum FFF Deutschland-Statement zeigt, dass die Klimabewegung "End fossil occupy", die im Mai 2023 die Universität Würzburg für mehrere Tage besetzt hatte, die Auffassung der FFF-Gruppe zum Nahost-Krieg nicht teilt. "Greta said it better" (deutsch: Greta hat es besser ausgedrückt) lautet ihr Kommentar, der inzwischen knapp 200 Likes bekommen hat. Ihre Position unterstrich die Klimagruppe mit dem Hashtag "Freepalestine" (deutsch: Freiheit für Palestina).

 
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ich bin schon sehr verwundert darüber, dass das zweifelsohne dringend gebotene Umsteuern hin zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Stoppen des Artensterbens, alles eben, was für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten wichtig ist, nun derartig an der Person Greta Thunberg festgemacht wird.

    Eine junge Dame, die offensichtlich geopolitisch nicht umfassend informiert ist, wird nun gerne als Argument an den Haaren beigezerrt, als Argument dafür, daß die Ziele der FFF- Bewegung nun gänzlich daneben sein sollen !?
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  • A. Sazyma
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  • Klaus B. Fiederling
    wer hier dieser möchte-gern-schicki-micki Greta auch noch recht gibt, frag ich mich, was hat man von dieser momentanen Lage in Israel/Gasastreifen und den Hamas verstanden?
    Dieses noch hinter den Ohren grüne Mädchen aus Schweden hat doch keine Ahnung was in Israel und Palästina abgeht. Sicher ist Frieden das höchste Gut, das ein Land sich wünschen kann, auch Palästina, aber solange die Hamas dort ihre Terrorveranstaltung macht kann es
    keinen Frieden in diesem wunderschönen Israel und Palästina geben. Ich weiß wovon ich spreche, ich war bereits 2 mal dort. Diese Greta sollte erst mal ihre Hausaufgaben richtig machen, bevor sie andere angreift, wovon sie keine blasse Ahnung hat. Und: eigentlich sollte man dieses schwedische Mädchen gar nicht mehr zu uns lassen und ihr einen Maulkorb verpassen. Soviel meine Meinung zu Greta aus Schweden.
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  • Roland Rösch
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  • Andreas Gerner
    Leicht ist, sich von etwas zu distanzieren, was weit weg geschehen ist.

    Doch wie äußert sich FFF zu den Beschädigungen und Schmierereien, die die Kollegen von LG jüngst an der Fassade der Uni am Hubland angerichtet haben?
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  • Dietmar Eberth
    April 2023:
    "Die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" wirft den Aktivisten der "Letzten Generation" vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. "Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann [FFF] der Nachrichtenagentur dpa."

    https://www.tagesschau.de/inland/gruene-letzte-generation-fridays-101.html
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  • Werner Fritsch
    Statt Systemkritik, Kapitalismuskritik zu üben, sollten diese Kinder lieber zur Schule gehen, Naturwissenschaften studieren und auch den Geschichtsunterricht nicht vernachlässigen. Nur durch Innovationen und Weiterentwicklung können wir den Planeten für 8 bis 11 Milliarden Menschen bewohnbar machen, den Hunger all dieser Menschen stillen. Durch rückschrittliche Deindustrialisierung werden wir weder "den Planeten retten" , noch die Menscheit ernähren können. Besucht den Geschichtsunterricht, studiert die Geschichte Israels, des einzigen demokratischen Staates im nahen Osten, bevor ihr euch darüber äußert. Bitte geht in die Schule und lernt Nützliches.
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  • Fabian König
    Wie kommen Sie darauf, dass sie das nicht tun?
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  • Lutz Saubert
    Wer Losungen wie "Change the system" hinterherlaufen, auf Plakaten "Ich hasse Plastik" propagiert und eine Antisemitin zur Ikone stilisiert, disqualifiziert sich selbst in der gesellschaftlichen Diskussion. Leider haben die Medien eine zweifelhafte Rolle bei der Entstehung von fff gespielt.
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  • A. Sazyma
    Es ist doch erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit einzelne Wörter (!) - nicht Worte - von Friedrich Merz und anderen Unionsvertretern auf die hochsensible Goldwaage der politischen Korrektheit gelegt werden, um ein Urteil zu fällen, wer antisemitisch sein soll, es ist erstaunlich, wie Hubert Aiwanger für ein 37 Jahre altes Flugblatt zur Unperson wurde. Und es ist erstaunlich, dass es die Gefolgschaft der Klima-Greta nicht schafft, von diesem kranken Gedankengut zu distanzieren und den Namen abzulegen, der untrennbar mit der Thunberg verbunden ist.
    Die Neubauer hat sich gerade gegenüber Merz zu weit aus dem Fenster gelegt, beschämend und bezeichnend ist das, ich habe von FfF nie was gehalten, ich werde jeden Tag mehr bestätigt!
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  • Jürgen Huller
    "... dass es die Gefolgschaft der Klima-Greta nicht schafft, von diesem kranken Gedankengut zu distanzieren ...."

    https://www.spiegel.de/politik/luisa-neubauer-klimaaktivistin-geht-auf-distanz-zu-globalem-friday-for-future-netzwerk-a-067207c4-5206-4c58-bde0-8e0955e75efa

    und

    https://www.spiegel.de/ausland/fridays-for-future-aeussert-sich-nach-kontroversem-post-von-greta-thunberg-a-6ff14593-c248-405f-a384-7048792d35d0

    Längst geschehen. Schon vor Wochen. Sie sind eben nicht auf dem Laufenden. Man glaubt und sieht eben nur, was man sehen will.

    Dann muss man die junge Dame eben loswerden. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit der Bewegung gegen den Klimawandel, auch wenn Leute wie Sie das gerne hätten.
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  • Bernhard Schebler
    Da hat die Greta ausnahmsweise mal recht. Frieden für Palästina.
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  • Lutz Saubert
    Sicher nicht mit den Hamas-Terroristen.
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  • Bernhard Schebler
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Martin Plenk
    Nur das Frau Thunberg nicht Frieden, sondern die Auslöschung Israels will.
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