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Würzburg
Globaler Klimastreik in Würzburg: Bilder und Eindrücke der Fridays for Future Demo mit rund 1700 Menschen
Für den Freitagnachmittag hatte die Klimabewegung Fridays for Future in Würzburg zum globalen Klimastreik aufgerufen. So lief der Demonstrationszug durch die Innenstadt.
Nach Angaben der Polizei gingen am Freitagnachmittag rund 1700 Menschen in Würzburg für das Klima auf die Straße. Kurzzeitig kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Foto: Silvia Gralla | Nach Angaben der Polizei gingen am Freitagnachmittag rund 1700 Menschen in Würzburg für das Klima auf die Straße. Kurzzeitig kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Gina Thiel
 und  Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 16:17 Uhr

Die Schlange ist lang, die Schilder sind bunt und die Sprechgesänge laut. Für kurze Zeit bringt der Demozug, der sich am Freitagnachmittag über den Berliner Ring schlängelt, den Verkehr zum Stillstand. "Ihr könnt auch Fahrrad fahr'n, ihr könnt auch Fahrrad fahr'n", rufen die Demonstrantinnen und Demonstranten den wartenden Autofahrern entgegen. Einige reagieren entspannt, andere hupen und lassen den Motor aufheulen. Sie unterstützen den Protest der Klimabewegung nicht.

Nach aktuellen Angaben auf der Webseite klima-streik.org haben sich am Freitag deutschlandweit rund eine Viertelmillion Menschen an 259 angemeldeten Demonstrationen beteiligt, alleine in Berlin sollen es 24.000 gewesen sein. In Würzburg gingen die Organisatorinnen und Organisatoren von bis zu 2000 Teilnehmenden aus, nach Schätzungen der Polizei waren es rund 1700. Aufgerufen zur Teilnahme am 13. "Globalen Klimastreik" hatte die Würzburger Fridays for Future Ortsgruppe: "Es ist uns wichtig, die breite Masse der Menschen mitzunehmen. Wir brauchen den gesellschaftlichen Druck auf die Regierung, damit sie endlich handelt", erklärt Pressesprecherin Anna Kiesler.

Dabei sind es längst nicht mehr nur Schüler und Studierende, die sich beteiligen und für den Klimaschutz kämpfen. Beim Demozug, der an der Residenz vorbei durch die Neubaustraße und das Stadtzentrum zu einer Abschlusskundgebung auf den Mainwiesen führte, waren alle Generationen vertreten. Auch Gerhard von Hinten aus Margetshöchheim war dabei: "Wir tun zu wenig, und auch die Regierung tut zu wenig für unser Klima. Um die Klimakrise aufzuhalten, müssen wir jetzt aktiv werden. (…) Ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen", betont der 74-Jährige.

Fridays for Future stellt vier Hauptforderungen an die Regierung

Die Forderungen der Demonstrantinnen und Demonstranten haben sich seit Gründung der internationalen Fridays for Future-Bewegung vor ziemlich genau fünf Jahren kaum verändert. Es geht im Wesentlichen um das schnelle Ende aller fossilen Brennstoffe und den Ausbau erneuerbarer Energien, um das im Pariser Klimaabkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel doch noch einhalten zu können. In Deutschland gehören auch die Verschärfung der Klimaschutzgesetze und die Einführung eines Klimageldes zur Liste der Forderungen.

Mit vielen bunten Plakaten machten die Demonstrantinnen und Demonstranten ihre Forderungen deutlich.
Foto: Silvia Gralla | Mit vielen bunten Plakaten machten die Demonstrantinnen und Demonstranten ihre Forderungen deutlich.

Bei der Abschlusskundgebung mit Livemusik standen vier junge Menschen auf der Bühne und machten in ihren Redebeiträgen noch einmal deutlich, worum es der Protestbewegung geht. "Der Juli in diesem Jahr war der heißeste jemals aufgezeichnete Monat und hat zum ersten Mal die Erhöhung von 1,5 Grad überschritten", erklärt eine junge Doktorandin der Universität Würzburg als Sprecherin der Würzburger Splittergruppe "Scientists for Future". Noch gäbe es aber ein Zeitfenster und die Chance, den Klimawandel abwenden zu können.

Großen Applaus bekam auch der 15-jährige Elias, der nach den Sprechchören bei der zweistündigen Demonstration kaum noch eine Stimme hatte: "Es geht nur noch darum, die längst beschlossenen Schritte endlich umzusetzen. Uns rennt die Zeit davon." Eine weitere Fridays for Future Sprecherin forderte – ohne konkrete Empfehlung einer Partei – alle Anwesenden dazu auf, sich an der Landtagswahl am 8. Oktober zu beteiligen und nach einem Blick in die Wahlprogramme bei der Stimmabgabe "den Klimaschutz zu priorisieren."

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  • Karl Weeth
    Ideologien und Politiker, die der Bevölkerung glauben machen wollen, dass der Status quo so weiter bestehen kann, werden wohl enttäuscht werden. Aussagen und Überzeugungen hängen nämlich von politischen Situationen und dem jeweiligen Kontext ab. Als Beispiel kann die Diskussion aus den 1990er Jahren angeführt werden, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei oder nicht. Obwohl schon Millionen von Gastarbeitern und Migranten in Deutschland zu Hause waren, behaupteten konservative Politiker: „Deutschland ist kein Einwanderungsland!“ Inzwischen haben sich ihre Ansichten jedoch diesbezüglich geändert. CDU/CSU haben in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 ein Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz vorgeschlagen, um die Einwanderung von Fachkräften zu erleichtern. Ich gehe davon aus, dass Diskussionen um das GEG und andere Umweltdiskussionen in den nächsten Jahren ganz anders geführt werden, weil sich bis dahin eine völlig andere Stimmung und Notwendigkeit ergeben werden.
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  • Hans-Georg Heim
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  • Matthias Braun
    Der Hinweis auf die zunehmende Erderwärmung und der Aufruf zu mehr Nachhaltigkeit ist wichtig und richtig aus meiner Sicht. Diese Themen zu ignorieren ergibt keinen Sinn. Die Menschen brauchen jedoch einfache praktische Beispiele die sie mühelos in ihren Alltag integrieren können. Das wäre ein wichtiger erster Schritt. Verbote und radikale Maßnahmen ergeben wenig Sinn , sondern verhärten nur die Fronten. Maßnahmen zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit brauchen Akzeptanz und Verständnis. Davon sind wir aktuell noch weit entfernt
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  • Mario Nikola
    Diese armen Menschen werden benutzt und merken es leider nicht. Sie werden es merken, wenn die Industrie und der Mittelstand zerstört sind ,das Fundament auf dem unser Wohlstand gebaut ist (war). Dann interessiert sich keiner mehr für diese Demos,weil die Menschen dann andere Sorgen haben und uns Überleben kämpfen müssen. Ideologie getrieben,verblendet und benutzt und von den Medien inszeniert. Vielleicht braucht es diese Katharsis damit wir wieder klar sehen und denken lernen.
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  • Hans-Georg Heim
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  • Lutz Saubert
    "Ihr könnt auch Fahrrad fahr'n, ihr könnt auch Fahrrad fahr'n"
    Weltfremder gehts nimmer. Man muss sich nur die Plakate ansehen.
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  • Gerhard Müller
    Ich freue mich über die jungen Menschen, die sich für das Klima engagieren, alles besser als weiter dem Konsum und der Ressourcenzerstörung zu predigen - wie die Populisten Söder & Aiwanger!
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  • Lutz Saubert
    "Systemchange statt Climatechange" welches System hätten Sie denn gerne?
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  • Helga Scherendorn
    Lieber Gerhard, vielleicht predigen diese jungen Menschen nicht diesen Konsum, wie sie denken, dass es Söder tut, aber sie leben den Konsum in vollen Zügen!
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  • Martin Dobat
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  • Klaus B. Fiederling
    jetzt demonstrieren sie wieder, die Freitagsdemonstranten. Wo waren sie in den Ferien?
    Mit dem Flieger nach Malle oder sonst in die weite Welt gereist?
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  • Roland Borst
    In dieser Art habe ich auch geschrieben und wurde gelöscht.
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  • Alfred Holler
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  • Roland Rösch
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  • Christian Weißenseel
    Sehr geehrter Herr Fiederling,

    um Ihre Frage zu beantworten:
    Sie waren auf einer Hollandrundreise mit einem deutschen EV und mit den lokalen Öffentlichen und Fahrrädern unterwegs. Leider ist in Deutschland der ÖPNV auf dem Land noch stark ausbaubedürftig. Ansonsten wären wir komplett mit der Bahn gefahren.
    Mit freundlichen Grüßen aus dem Kitzinger Land
    Christian Weißenseel
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  • Roland Borst
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  • Tobias Göbel
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  • Thomas Müller
    Nunja MainPost, wer von Euch hat denn dieses Bild mit dem wunderbaren Slogan ausgewählt? Ist das nicht zu sexistisch oder etwa diskriminierend? Oder könnt Ihr kein Englisch?
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  • Peter Koch
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  • Christina März - Dehn
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