Bei einzelnen Maßnahmen wird in den Gremien häufig kontrovers und lange gestritten, wenn es ums große Ganze geht, herrscht in Sachen Klimaschutz in Würzburg aber weiter große Einigkeit: Einem integrierten Klimaschutzkonzept mit verschärften Zielen und Strategien auf dem Weg zur Klimaneutralität hat der Stadtrat in seiner Januar-Sitzung mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Die beiden einzigen Gegenstimmen kamen von der AfD.
Der Grundsatzbeschluss ist laut Umweltbürgermeister Martin Heilig "ambitioniert, aber gleichzeitig realistisch" und umfasst insgesamt zehn Einzelpunkte, die die Ziele definieren. Unter anderem soll Würzburg bereits bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein – im "Klimaversprechen" des Stadtrats aus dem November 2019 waren fünf Jahre mehr Zeit. Die Stadtverwaltung selbst will bereits in sieben Jahren klimaneutral sein.
Bürgerbegehren "Würzburger Klimaentscheid" machte Druck
Druck gemacht hat im vergangenen Jahr das Team hinter einem "Würzburger Klimaentscheid", das Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammelte und zusammen mit der Initiative "German Zero" ein Klimakonzept für die Stadt ausgearbeitet hatte. Die gesammelten Ideen wurden bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts berücksichtigt, und einige der Aktivistinnen und Aktivisten des Klimaentscheids sowie von "Fridays for Future" und "Omas for Future" waren bei der Diskussion und Abstimmung im Frankonia-Saal dabei, um ihren Standpunkt noch einmal klar zu machen: "Klingt doch ganz gut – jetzt macht hinne!" stand auf ihrem Banner.
Vor dem Beschluss waren aber erst einmal die Geschäftsführer der beiden städtischen Tochtergesellschaften Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) und Stadtbau GmbH an der Reihe und erläuterten die Klimaschutz-Strategien für die kommenden Jahre. Dabei wurde schnell klar, dass dabei weder die WVV noch das städtische Wohnungsbauunternehmen ohne deutlich höhere staatliche Förderung auskommen wird.
Das Problem in seinem Satz zusammengefasst: "Wir müssen darauf achten, dass unsere Finanz- und Ertragskraft nicht geschwächt wird. […] Wenn wir schlechte Geschäfte machen, geht das zu Lasten des Klimaschutzes", betonte Stadtbau-Chef Hans Sartoris. Dafür sei eine deutlich verbesserte Wohnungsbauförderung durch den Freistaat erforderlich: Unternehmen, die einen nachweisbaren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, müssen laut Sartoris dafür finanziell belohnt werden: "Nur so kann es funktionieren."
Neben der Dämmung ihrer Häuser – damit ließe sich immerhin bei einem knappen Drittel des Bestandes ein messbarer Effekt erreichen – könne vor allem durch den Verzicht auf die Verbrennung von Erdgas bei der Fernwärme ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geleistet werden, so Sartoris.
Beim städtischen Versorger WVV entsteht der größte CO2-Fußabdruck durch den Betrieb der Gas-Dampf-Turbinen im Heizkraftwerk an der Friedensbrücke, das gerade modernisiert wird, um den Erdgasbedarf deutlich zu reduzieren. "Nächster Schritt wird der Austausch des Treibstoffs sein", sagte WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer – es sei durchaus denkbar, dass im Heizkraftwerk irgendwann die Wärme aus Strom produziert wird.
Allerdings betonte auch Schäfer, dass viele Themen erst angegangen werden können, wenn klar ist, in welcher Höhe staatliche Förderungen zur Verfügung stehen werden. Eine große Herausforderung sei es, das Stromnetz zu ertüchtigen, damit es auch den künftigen Anforderungen, zum Beispiel durch die E-Mobilität, gerecht wird.
Jeder der im Ausland Erfahrungen gesammelt hat sollte nicht mehr demonstrieren?
Wenn Eltern/Großeltern ihre Kinder/Enkel unterstützt haben sollten Die nicht mehr demonstrieren?
In Städten, in denen es Unis gibt sollte nicht demonstriert werden?
Sich für die Zukunft einsetzen ist ein Zeichen für Erwachsen sein.
Das ist sehr verharmlosend und hat nichts mehr mit der Realität zu tun.
Können Sie belegen welche "Leute" das sind? Das sind ja wohl Personen die FFF nicht verstehen und diffamieren wollen?
Oder fahren alle mit dem Radl oder Ruderboot nach Australien, Neuseelsnd usw...?
1) vor Jahrzehnten, durften Lehrer/Pfarrer Kinder schlagen und missbrauchen, weil unsere Eltern/Großeltern nicht widersprochen haben - daher finde ich es persönlich gut, wenn junge Leute für eine bessere Welt in der Zukunft demonstrieren (ich mach mir ehrlich gesagt auch Sorgen um meine Kinder/Enkel) - es ist ihre Zukunft
2) Wir alle werden mit Einschränkungen leben müssen - aber bitte auch von Anfang bis zum Ende durchdacht, welche Folgen sie haben und wie man die Folgen abfedern kann. E-Autos werden gehypte, obwohl es ökologisch kompletter Unsinn ist (seltene Metalle, Nutzungsdauer Batterien, Stromerzeugung, Ladestationen in Großstädten usw).
Für mich haben viele Maßnahmen den Eindruck, was kümmert mich die Bevölkerung, wenn ich in 4/5 Jahren abgewählt, aber versorgt bin!
Das beste Beispiel für ein solches Verhalten ist Schröder, der nicht nur seiner Partei großen Schaden zugefügt hat. Selbst nach Ende seiner Amtszeit schadet er als Hofnarr Putins Deutschland und Europa.
Ihr Mangel an Information und glauben an Fake-News ist nicht das Problem von BEVs.
Viele Ideen für den Klimaschutz vergessen, dass wir in Gegensatz zu den Ministerien, die die Beschlüsse treffen, auf dem Land leben. Wenn ich statt 30 Minuten mit dem Auto aufgrund des tollen "ÖPNV" 2 Stunden zur Arbeit brauche - läuft doch etwas schief!
In München, Berlin sind Dampfplauterer - ich plädiere daher schon immer dafür, dass ein großer Teil der Staatsregierung einmal in Mittelzentren angesiedelt werden sollen. Dann würden die Damen und Herren einmal erleben, was AN/Eltern von Schulkindern alles aufgelastet wird - weil sie nur den optimalen Status quo kennen.
Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel - aber bitte auch an ALLE denken
An der Verbesserung des ÖPNV wird trotz einiger Widerstände gearbeitet.
Sie haben aber Recht damit dass Ämter und Verwaltungen soweit möglich aufs Land verlegt werden sollten.
Außer den Erfahrungen mit dem Landleben würde es auch in vielen Fällen niedrigere Lebenshaltungsosten bedeuten.
Zudem könnte so auch die angespannte Wohnungslage in den Städten ein wenig entlastet werden.
was den ÖPNV angeht einräumen, dass wir uns hier in Deutschland befinden, wo der ÖPNV als Notnagel für die Leute gedacht ist, denen nichts anderes übrigbleibt; wer irgend kann, wird sozusagen höflich genötigt, das Auto zu benutzen.
Wenn Sie sich mal als Gegenbeispiel die Schweiz anschauen, wo man an den Knotenpunkten (zumindest tagsüber) stündlich oder gar halbstündlich innerhalb weniger Minuten in alle Richtungen umsteigen kann, bemerken Sie vmtl. einen himmelweiten Unterschied.
Wird mMn verd### Zeit dass wir hier nachziehen, denn auf diese Weise könnten wir bis zu 2/3 des Energiebedarfes (und damit des CO2-Ausstoßes) gegenüber dem MIV einsparen (von Unfallzahl, Lärm, Staub, usw. noch mal ganz abgesehen). Es sei denn natürlich, der politische Wille ordnet sich auch weiterhin der Auto-, Mineralöl- und Straßenbaulobby unter...
Übrigens ist Lehn ein toller Baustoff, mit dem schon vor hunderten von Jahren mehrstöckige Bauten erstellt wurden die zum Teil jetzt noch benutzt werden.
Auch wenn der Einsatz von Lehm nicht immer sinnvoll ist bietet Lehmputz immer noch das beste Raumklima.