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Würzburg
Schon bis 2040 klimaneutral? Stadt Würzburg verschärft ihre Klimaziele
Der Würzburger Stadtrat hat jetzt mit breiter Mehrheit ein Klimaschutzkonzept beschlossen. Für die städtischen Tochterfirmen sind damit auch finanzielle Herausforderungen verbunden.
Auch in Würzburg gingen auf dem Höhepunkt der Fridays for Future-Demonstrationen viele junge Menschen für besseren Klimaschutz auf die Straße (Foto vom Januar 2020).
Foto: Daniel Peter | Auch in Würzburg gingen auf dem Höhepunkt der Fridays for Future-Demonstrationen viele junge Menschen für besseren Klimaschutz auf die Straße (Foto vom Januar 2020).
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Bei einzelnen Maßnahmen wird in den Gremien häufig kontrovers und lange gestritten, wenn es ums große Ganze geht, herrscht in Sachen Klimaschutz in Würzburg aber weiter große Einigkeit: Einem integrierten Klimaschutzkonzept mit verschärften Zielen und Strategien auf dem Weg zur Klimaneutralität hat der Stadtrat in seiner Januar-Sitzung mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Die beiden einzigen Gegenstimmen kamen von der AfD.

Der Grundsatzbeschluss ist laut Umweltbürgermeister Martin Heilig "ambitioniert, aber gleichzeitig realistisch" und umfasst insgesamt zehn Einzelpunkte, die die Ziele definieren. Unter anderem soll Würzburg bereits bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein – im "Klimaversprechen" des Stadtrats aus dem November 2019 waren fünf Jahre mehr Zeit. Die Stadtverwaltung selbst will bereits in sieben Jahren klimaneutral sein.

Bürgerbegehren "Würzburger Klimaentscheid" machte Druck

Druck gemacht hat im vergangenen Jahr das Team hinter einem "Würzburger Klimaentscheid", das Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammelte und zusammen mit der Initiative "German Zero" ein Klimakonzept für die Stadt ausgearbeitet hatte. Die gesammelten Ideen wurden bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts berücksichtigt, und einige der Aktivistinnen und Aktivisten des Klimaentscheids sowie von "Fridays for Future" und "Omas for Future" waren bei der Diskussion und Abstimmung im Frankonia-Saal dabei, um ihren Standpunkt noch einmal klar zu machen: "Klingt doch ganz gut – jetzt macht hinne!" stand auf ihrem Banner.

Vor dem Beschluss waren aber erst einmal die Geschäftsführer der beiden städtischen Tochtergesellschaften Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) und Stadtbau GmbH an der Reihe und erläuterten die Klimaschutz-Strategien für die kommenden Jahre. Dabei wurde schnell klar, dass dabei weder die WVV noch das städtische Wohnungsbauunternehmen ohne deutlich höhere staatliche Förderung auskommen wird.

Das Problem in seinem Satz zusammengefasst: "Wir müssen darauf achten, dass unsere Finanz- und Ertragskraft nicht geschwächt wird. […] Wenn wir schlechte Geschäfte machen, geht das zu Lasten des Klimaschutzes", betonte Stadtbau-Chef Hans Sartoris. Dafür sei eine deutlich verbesserte Wohnungsbauförderung durch den Freistaat erforderlich: Unternehmen, die einen nachweisbaren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, müssen laut Sartoris dafür finanziell belohnt werden: "Nur so kann es funktionieren."

Neben der Dämmung ihrer Häuser – damit ließe sich immerhin bei einem knappen Drittel des Bestandes ein messbarer Effekt erreichen – könne vor allem durch den Verzicht auf die Verbrennung von Erdgas bei der Fernwärme ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geleistet werden, so Sartoris.

Beim städtischen Versorger WVV entsteht der größte CO2-Fußabdruck durch den Betrieb der Gas-Dampf-Turbinen im Heizkraftwerk an der Friedensbrücke, das gerade modernisiert wird, um den Erdgasbedarf deutlich zu reduzieren. "Nächster Schritt wird der Austausch des Treibstoffs sein", sagte WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer – es sei durchaus denkbar, dass im Heizkraftwerk irgendwann die Wärme aus Strom produziert wird.

Allerdings betonte auch Schäfer, dass viele Themen erst angegangen werden können, wenn klar ist, in welcher Höhe staatliche Förderungen zur Verfügung stehen werden. Eine große Herausforderung sei es, das Stromnetz zu ertüchtigen, damit es auch den künftigen Anforderungen, zum Beispiel durch die E-Mobilität, gerecht wird.

 
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  • letsgo101
    Die Klimaziele 5 Jahre vorziehen, das ist ein stolzer Vorsatz. Doch wenn man sich dagegen ansieht was alles getan und investiert werden muß um das Ziel annähernd zu erreichen. Was jedoch auch wieder dagegen spricht ist, das immer mehr Grundfläche versiegelt wird, Bäume gefällt werden die nicht wieder aufgeforstet werden ! Wenn ich mir so die Investitionen ansehe die es benötigt um die Ziele zu erreichen, dann stellt sich die Frage wer das finanzieren soll. Beschlüsse sind schnell gefasst, doch in den Beschlüssen erklärt niemand wer das bezahlen soll. Jetzt haben wir ja schon die ganzen Strassenbaustellen, das überteuerte Stadttheater zu finanzieren. Dazu kommt dann noch die Talavera (vielleicht), die Veitshöchheimer Strasse kostet auch ein ganz großes Geld. Wenn man über Projekte (Wünsche) spricht sollte man sich auch sicher sein das diese bezahlbar sind !
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  • martina.biedermann@stadtbau-wuerzburg.de
    Guten Tag, wir leiten Ihre Anmerkungen an die Redaktion weiter, vielen Dank.
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  • rainbird
    'es sei durchaus denkbar, dass im Heizkraftwerk irgendwann die Wärme aus Strom produziert wird.' Stromlüfter oder Heizplatten gibt es jetzt schon dabei hat man gar keine Abwärmeverluste.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Ja ja, nach dem anstrengenden Abitur erst mal 1 Jahr einen Auslandsaufenthalt, (welch ein unökologischer Wahnsinn) von Eltern/Grosseltern finanziert u danach in einer Uni-Stadt für den Klimaschutz demonstrieren! Leute werdet erwachsen!!
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  • deweka
    Was wollen Sie mit Ihrem Beitrag sagen?

    Jeder der im Ausland Erfahrungen gesammelt hat sollte nicht mehr demonstrieren?
    Wenn Eltern/Großeltern ihre Kinder/Enkel unterstützt haben sollten Die nicht mehr demonstrieren?
    In Städten, in denen es Unis gibt sollte nicht demonstriert werden?

    Sich für die Zukunft einsetzen ist ein Zeichen für Erwachsen sein.
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  • Albatros
    Wer Leute wie Frau Neubauer zur Jean d'arc erklärt, braucht sich nicht wundern, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Wissen Sie "deweka", seine Meinung kund tun ist das Eine, von nichts eine Ahnung haben das Andere. Ein großer Teil der Jugendlichen ist derart weichgespült aufgewachsen und weiß gar nicht, was es heißt, in einem Land wie Deutschland zu leben. Ein Land, in dem seit über 75 Jahren Frieden herrscht, ein Land, in dem ungeahnte Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen bereitstehen, ein Land mit einer außerordentlich guten Gesundheitsversorgung, ein Land, in dem die Flüsse fast Trinkwasserqualität haben, ein Land, in dem keiner Hunger leiden muss. Und dass alles ist einer Generation zu verdanken, die nach 1945 dieses Deutschland aus Schutt und Asche aufgebaut hat. Eine Generation, die alles das was sie erleben mussten, ihren Kindern und Enkeln ersparen wollten. Und zweifellos hat man bei all dem Wohlstand die Resourcen dieser Erde überstrapaziert und daran muss man arbeiten.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "... die Resourcen dieser Erde überstrapaziert ..."

    Das ist sehr verharmlosend und hat nichts mehr mit der Realität zu tun.
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  • Albatros
    Ach Gott @mainpostl, Sie dürfen gerne diesen Klimahysterikern nachlaufen und ich prophezeie Ihnen heute schon, dass all Jene welche am lautesten schreien, am wenigsten für eine Klimaverbesserung tun. Und ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht, Deutschland wird das Klima nicht retten, entweder wir lösen das Problem global, oder gar nicht. Wenn wir gemeinsam mit Sinn und Verstand die Kräfte bündeln, dann werden wir sehr viel bewegen, aber mit Angstmachern hat noch nie jemand etwas erreicht.
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  • Barbara
    Deutschland leidet leider unter dem Wahn die Welt retten zu können.....an kann es nicht mehr hören.....
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Wer Leute wie Frau Neubauer zur Jean d'arc erklärt..."

    Können Sie belegen welche "Leute" das sind? Das sind ja wohl Personen die FFF nicht verstehen und diffamieren wollen?
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  • Margarete-wuestner@web.de
    ah, das weiss jemand noch nicht dass Flugzeuge CO2 ausstoßen?
    Oder fahren alle mit dem Radl oder Ruderboot nach Australien, Neuseelsnd usw...?
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  • harbel08101709
    Hierzu 2 Gedanken:
    1) vor Jahrzehnten, durften Lehrer/Pfarrer Kinder schlagen und missbrauchen, weil unsere Eltern/Großeltern nicht widersprochen haben - daher finde ich es persönlich gut, wenn junge Leute für eine bessere Welt in der Zukunft demonstrieren (ich mach mir ehrlich gesagt auch Sorgen um meine Kinder/Enkel) - es ist ihre Zukunft
    2) Wir alle werden mit Einschränkungen leben müssen - aber bitte auch von Anfang bis zum Ende durchdacht, welche Folgen sie haben und wie man die Folgen abfedern kann. E-Autos werden gehypte, obwohl es ökologisch kompletter Unsinn ist (seltene Metalle, Nutzungsdauer Batterien, Stromerzeugung, Ladestationen in Großstädten usw).
    Für mich haben viele Maßnahmen den Eindruck, was kümmert mich die Bevölkerung, wenn ich in 4/5 Jahren abgewählt, aber versorgt bin!
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  • deweka
    Schon immer haben viele Politiker nur in Wahlperioden gedacht und oft auch für ihre Karriere danach gearbeitet und damit große Schäden für die Allgemeinheit angerichtet.

    Das beste Beispiel für ein solches Verhalten ist Schröder, der nicht nur seiner Partei großen Schaden zugefügt hat. Selbst nach Ende seiner Amtszeit schadet er als Hofnarr Putins Deutschland und Europa.
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  • TLW-tu_W
    zu 2.) Informieren Sie sich, dann müssten Sie nicht solchen Unsinn schreiben.
    Ihr Mangel an Information und glauben an Fake-News ist nicht das Problem von BEVs.
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  • harbel08101709
    Es ist natürlich auch ein einfaches, sich über (öl-betriebene) Autofahrer aufzuregen, aber argentinisches Steak essen ist ok? Obst, Gemüse etc in Europa zu kaufen, obwohl es aus irgendwelchen fernen Ländern kommt? (Vegetarische oder sogar vegane) Smothies aus Plastikflaschen trinken, die dann im gelben Sack (= in den meisten Fällen Verbrennung) landen?
    Viele Ideen für den Klimaschutz vergessen, dass wir in Gegensatz zu den Ministerien, die die Beschlüsse treffen, auf dem Land leben. Wenn ich statt 30 Minuten mit dem Auto aufgrund des tollen "ÖPNV" 2 Stunden zur Arbeit brauche - läuft doch etwas schief!
    In München, Berlin sind Dampfplauterer - ich plädiere daher schon immer dafür, dass ein großer Teil der Staatsregierung einmal in Mittelzentren angesiedelt werden sollen. Dann würden die Damen und Herren einmal erleben, was AN/Eltern von Schulkindern alles aufgelastet wird - weil sie nur den optimalen Status quo kennen.
    Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel - aber bitte auch an ALLE denken
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  • deweka
    Menschen, die sich aktiv für Umweltschutz einsetzen werden wohl kaum argentinische Steaks essen oder aus Plastikflaschen trinken.

    An der Verbesserung des ÖPNV wird trotz einiger Widerstände gearbeitet.

    Sie haben aber Recht damit dass Ämter und Verwaltungen soweit möglich aufs Land verlegt werden sollten.
    Außer den Erfahrungen mit dem Landleben würde es auch in vielen Fällen niedrigere Lebenshaltungsosten bedeuten.
    Zudem könnte so auch die angespannte Wohnungslage in den Städten ein wenig entlastet werden.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Man muss aber - @ Harbel08101709 -

    was den ÖPNV angeht einräumen, dass wir uns hier in Deutschland befinden, wo der ÖPNV als Notnagel für die Leute gedacht ist, denen nichts anderes übrigbleibt; wer irgend kann, wird sozusagen höflich genötigt, das Auto zu benutzen.

    Wenn Sie sich mal als Gegenbeispiel die Schweiz anschauen, wo man an den Knotenpunkten (zumindest tagsüber) stündlich oder gar halbstündlich innerhalb weniger Minuten in alle Richtungen umsteigen kann, bemerken Sie vmtl. einen himmelweiten Unterschied.

    Wird mMn verd### Zeit dass wir hier nachziehen, denn auf diese Weise könnten wir bis zu 2/3 des Energiebedarfes (und damit des CO2-Ausstoßes) gegenüber dem MIV einsparen (von Unfallzahl, Lärm, Staub, usw. noch mal ganz abgesehen). Es sei denn natürlich, der politische Wille ordnet sich auch weiterhin der Auto-, Mineralöl- und Straßenbaulobby unter...
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Wenn ich mir auf dem Bild die Demonstrant/innen anschaue, dann sind das ein Großteil junger Menschen/Studenten, die zum größten Teil noch kaum Steuerabgaben gezahlt haben. Wenn dann Diese alle in 18 Jahren in Lehmhäusern wohnen, mit dem Fahrrad bzw ÖPNV zur Arbeit fahren, dann bin ich mir sicher dass wir bis 2040 die Klimazahlen erreicht haben, die wir erreichen wollen.
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  • deweka
    Wer noch keine Steuern gezahlt hat darf sich auch keine Sorgen über die Zukunft machen?

    Übrigens ist Lehn ein toller Baustoff, mit dem schon vor hunderten von Jahren mehrstöckige Bauten erstellt wurden die zum Teil jetzt noch benutzt werden.
    Auch wenn der Einsatz von Lehm nicht immer sinnvoll ist bietet Lehmputz immer noch das beste Raumklima.
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  • klafie
    dass ich net lach - wie will das würzburch in 18 jahren schaffen? wurde schon viel zu lange vorher geschlafen! aber: die hoffnung stirbt zuletzt!
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