"Wir freuen uns drauf, endlich zu zeigen, was uns die vergangenen Jahre beschäftigt hat." Jürgen Athmer steht vor Würzburgs Großbaustelle Nummer eins neben dem Mainfranken Theater. Dem Chef der Würzburger Bädergesellschaft ist die Vorfreude auf das neue Nautiland-Bad bei der Baustellenbesichtigung mit der Redaktion anzumerken. Allzu lange müssen die Schwimm- und Saunafreunde aus Würzburg und Umgebung nicht mehr warten: Nautiland Nummer zwei soll Anfang November für zwei Wochen in den Probebetrieb gehen. "Damit wir noch mögliche kleinere Schwachstellen ausbügeln können", sagt Athmer. Danach wird eröffnet.
Auch wenn an allen Ecken gewerkelt wird und noch reichlich Baumaterial herumliegt, lässt sich schon jetzt erkennen, dass Bad- und Saunabesucher viel Spaß haben werden – auch wenn dies kein Spaß-, sondern ein Schul-, Sport- und Familienfreizeitbad wird. Unter der attraktiven Außenhülle des Bumerang-förmigen Gebäudes am Nigglweg stecken in den zwei Flügeln der Schwimm- und der neue große Saunabereich.
In der rund 80 Meter langen und und sieben Meter hohen Schwimmhalle kann man sich gut vorstellen, wie der Bade- und Schwimmbetrieb läuft. Die drei Becken sind schon teils mit Edelstahl ausgelegt, was laut Athmer weniger verschmutzt als Fliesen und langfristig günstiger kommt. Vorne das bis 1,35 Meter tiefe und etwa 32 Grad warme Erlebnisbecken mit Sprudeldüsen und LED-Unterwasserbeleuchtung, daneben Lehrschwimmbecken und am Ende der Halle das 25 Meter lange Sportbecken – jetzt mit sechs statt bislang fünf Bahnen und inklusive Ein-Meter Brett und Drei-Meter-Turm.
Die Springer können ihre Künste dann auf dem großen Info-Monitor an der Wand betrachten, die etwas zeitversetzt die Sprünge zeigt. Eine Treppe soll körperlich gehandicapten Menschen den Einstieg erleichtern. Ebenfalls in der Schwimmhalle: das Baby-Planschbecken, der Einstieg zum ganzjährig geöffneten Erlebnisbecken im Freien und die Treppe für die 87 Meter lange Rutsche.
Fünf Saunen und ein Teich
Auf der anderen Seite des Bumerang-Baus die neue Attraktion: der Saunabereich mit fünf Saunen innen und außen, Dampfbad, Ruhe- und Liegeflächen, Pool mit Theke, an dem der Saunagast seinen Drink schlürfen kann. Fürs leibliche Wohl ist Gastronomie-Leiter Christian Fuchsenberger von der neu gegründeten WVV-Tochter Genusswunder Würzburg GmbH zuständig. Für die Saunagäste gibt es das mit Restaurant-Service, die Gäste im Schwimmbereich müssen sich selbst bedienen.
Viel zu tun ist noch in den Außenbereichen. Der Saunagarten an der Bastionsmauer und der kleine Sauna-Nebenbau – ebenfalls in Bumerang-Form – sind zwar weitgehend fertig, aber der Teich fehlt noch. Die Begrünung des Schwimmer-Außenbereiches mit seinem Drei-Bahnen-Sportbecken, dem Erlebnis- und dem Kinderbecken erfolgt erst im Frühjahr.
Eintrittspreise ab fünf Euro
Mit dem gleichnamigen Nautiland-Nachfolger geht nach rund zwei Jahren Bauzeit ein jahrelanges Ringen um ein neues Bad zu Ende. Bäderchef Athmer hofft auf jährlich rund 250 000 Badbesucher und bis zu 60 000 Saunagäste. Der Eintritt für den Schwimmerbereich soll zwischen 5 und 8,50 Euro, für die Sauna zwischen 18 und 21 Euro kosten.
Dass die über 30 Millionen Euro fürs neue Bad gut angelegt sind, glaubt Athmer: "Wir verstehen es als gesellschaftlichen Auftrag, hier alle Alters- und sozialen Schichten zusammenzuführen, wo jeder seinen Spaß hat. Nautiland ist das Land, wo jeder gleich ist."