Wenn sich am kommenden Sonntag die ersten Schwimmfreunde ins Wasser des neuen Nautiland-Bades in der Zellerau stürzen, geht eine lange wie gleichzeitig kurze Baugeschichte zu Ende. Kurz, weil das neue Bad samt großer Saunaanlage in nur zwei Jahren entstand - lang, weil es gefühlt ewig dauerte, bis der Stadtrat im Juli 2016 nach etlichen Diskussionen und Planungsspielen den kompletten Neubau des Schul-,Sport-,Familien- und Freizeitbades am Nigglweg auf den Weg brachte. Jahrelang sah es nicht danach aus.
Das alte Nautiland-Bad entstand 1990 auf der Basis des 1973 eröffneten Zellerauer Schwimmbades, gestaltet als Erlebnisbad mit großer Rutsche, Dampfbad Sauna, Sprudelbecken und Schiebdach über dem Hallenbad. Doch der Badespaß war für die Stadt ein teurer, bereits ab Ende der Neunziger Jahre war die ungewisse Zukunft des Bades ein Dauerthema im Rathaus. Das verschärfte sich umso mehr, als die zum Teil noch aus Siebziger Jahren stammende Technik für Sanierungsbedarf und steigende Unterhaltskosten sorgte.
Im Jahr 2000 gab es erstmals Überlegungen, das Bad wegen fehlender Wirtschaftlichkeit zu schließen. Ein Schritt, den die damalige Oberbürgermeisterin Pia Beckmann (CSU) im Herbst 2002 konkret forderte, doch bei Stadträten scheiterte. Gerettet war das Nautiland damit noch lange nicht, sondern bekam immer nur Schonfristen - und statt Investitionen nur die nötigsten Reparaturen bei rückläufigen Besucherzahlen.
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Als es 2004 erneut auf dem Prüfstand stand, gab es massiven Protest, unter anderem mit 3000 Unterschriften gegen die drohende Schließung. Der Kampf ums Nautiland manifestierte sich 2006, als das Bad erneut auf der Streichliste stand, in dem von der SPD initiierten "Aktionsbündnis für den Erhalt von Nautiland-Bad und Eisbahn" - ein parteiübergreifender Interessenkreis von Badnutzern, vornehmlich Gruppen und Vereine.
Doch erst im Herbst 2009, nachdem man zuvor als Alternative noch ein neues Hallenbad neben dem Dallenbergbad in Erwägung gezogen hatte, war die Schließung vom Tisch. Die Stadträte beschlossen einstimmig, das sanierungsbedürftige Nautiland zu einem "marktgerechten Familien- und Freizeitbad mit Saunaanlage" um- und auszubauen. Die geplante Neugestaltung sollte im Zeichen des Rotstiftes erfolgen, die 2200 Quadratmeter Wasserflächen auf 1100 Quadratmeter halbiert werden. Vor allem im Freibadbereich sollten die Becken kleiner werden oder komplett wegfallen, was die CSU kritisierte, letztlich aber auch passierte.
Ein kompletter Neubau statt Generalsanierung
Was nicht passierte: Kurz bevor die Generalsanierung beschlossen werden sollte, stellte man fest, dass ein kompletter Neubau mit veranschlagten 24,4 Millionen Euro nur knapp eine Million teurer käme als die Generalsanierung. So gaben im Sommer 2016 Aufsichtsrat der WVV-Tochter Bädergesellschaft und der Stadtrat einstimmig der Variante Neubau den Vorzug. Damit sind mittlerweile alle Beteiligten glücklich, wenngleich das neue Bad mit 34 Millionen Euro weitaus teurer kommt als ursprünglich kalkuliert. Den enormen Kostenzuschlag haben laut Bäder-Chef Jürgen Athmer vor allem stark gestiegene Baupreise, aber auch die unerwartet teure und aufwändige Entsorgung des Baumaterials des alten Nautiland verursacht.
Dessen Abriss erfolgte zwischen April und November 2017, die Arbeiten für das neue Nautiland, das ursprünglich einen neuen Namen bekommen sollte, begannen unmittelbar danach. Im März 2018 war Grundsteinlegung, im Oktober 2018 Richtfest. Nachdem 11 000 Tonnen Beton und 900 Tonnen Stahl für das markante bumerangförmige Gebäude verbaut wurden, der Schwimmbereich und die davon getrennte Sauna-Anlage ihren zweiwöchigen Probebetrieb fast hinter sich haben, steht jetzt die Eröffnung an: am Samstag die offizielle mit geladenen Gästen, Reden und Schlüsselübergabe, am Sonntag dann die tatsächliche, bei der ab 9 Uhr (Sauna ab 10 Uhr) jedermann testen kann, ob sich der alte Spruch "Was lange währt, wird endlich gut" auch beim neuen Nautiland bewahrheitet.
im weiteren Umfeld des *Nautiland mit seinen Bade- und Saunaeinrichtungen, argu-
mentieren Leute ; mit einer Angebotspalette aus der Zeit, als die dortigen "Freiräume noch " Pferdewiesen " hiessen. Mit einer " Pferdegesundheit " sind jedoch nicht alle gesegnet.
In den Wintermonaten bin ich nicht bereit, körperlich frisch aufgeheizt durch Bad oder
Sauna, bis zu einer halben Stunde nach einen Besuch, mich einer erhöhten Erkäl-
tungsgefahr beim Marsch zu irgendeinen Parkplatz oder zugigen Warten auf eine Straba, auszusetzen. Der Hinweis, bei einen Besuch mit den Fahrrad zu kommen,
ist gerade für ältere Menschen(Bade- od. Saunagäste) fast als zynisch einzuordnen.
Da mache ich gerne Platz für Andere und bleibe weg ; bzw. sauniere dort, wo ich bisher sauniert habe. Da lässt es sich auch gut schwitzen - zum halben Preis.
Ende der Durchsage...
könnt ihr nicht noch mal ein wenig Nerd-Fakten rauskramen? Wie lang dauert es, bis die Becken mit Wasser gefüllt sind? Wie viele Badewannen entsprechen das Wasser? Hat es mehr m³ als das alte Bad? Lauter so Nerdkram. Das wäre ein interessanter Mehrwert für den ich beispielsweise öfters mich freuen würde.
S. Albrecht
Main-Post Digitale Medien
leider ist von einer eventuellen Parkmöglichkeit auf den Fotos nur ein "Fitzelchen zu sehen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Bade- oder Saunabesuch für Viele aus Stadtrandgebieten und aus den Lkrs. WÜ vom >Zeitaufwand nahezu unmöglich. Trotz Straba-Haltestelle "Nautiland.
Besucher- und oder Einnahmerekorde....... ??? Fragezeichen.... ?
Und von den Stadtrandgebieten (ich kenne die Situation in Waldbüttelbrunn, Höchberg und Margetshöchheim) sollte es auch mit dem ÖPNV in erträglicher Zeit möglich sein, vorausgesetzt man will den ÖPNV nutzen und keine Ausrede suchen, um doch mit dem Auto fahren zu "müssen".