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Würzburg
Lange hat's gedauert: Der Weg vom Nautiland zum Nautiland
Bis die Würzburger ihr neues Bad bekamen, das an diesem Sonntag öffnet, waren viele Steine aus dem Weg zu räumen. Warum vieles ganz anders kam, als geplant.
Das neue Nautiland-Bad kurz vor der Eröffnung aus der Drohnen-Perspektive. Die Außenanlagen werden erst im Frühjahr fertig. Nebenan die im vergangenen Jahr nach einer Runderneuerung eröffnete Eisbahn. 
Foto: Berthold Diem | Das neue Nautiland-Bad kurz vor der Eröffnung aus der Drohnen-Perspektive. Die Außenanlagen werden erst im Frühjahr fertig. Nebenan die im vergangenen Jahr nach einer Runderneuerung eröffnete Eisbahn. 
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:57 Uhr

Wenn sich am kommenden Sonntag die ersten Schwimmfreunde ins Wasser des neuen Nautiland-Bades in der Zellerau stürzen, geht eine lange wie gleichzeitig kurze Baugeschichte zu Ende. Kurz, weil das neue Bad samt großer Saunaanlage in nur zwei Jahren entstand - lang, weil es gefühlt ewig dauerte, bis der Stadtrat im Juli 2016 nach etlichen Diskussionen und Planungsspielen den kompletten Neubau des Schul-,Sport-,Familien- und Freizeitbades am Nigglweg auf den Weg brachte. Jahrelang sah es nicht danach aus.        

Zur Erinnerung: So sah das alte Nautiland-Bad aus. Die Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 2007.
Foto: Norbert Schwarzott | Zur Erinnerung: So sah das alte Nautiland-Bad aus. Die Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 2007.

Das alte Nautiland-Bad entstand 1990 auf der Basis des 1973 eröffneten Zellerauer Schwimmbades, gestaltet als Erlebnisbad mit großer Rutsche, Dampfbad Sauna, Sprudelbecken und Schiebdach über dem Hallenbad. Doch der Badespaß war für die Stadt ein teurer, bereits ab Ende der Neunziger Jahre war die ungewisse Zukunft des Bades ein Dauerthema im Rathaus. Das verschärfte sich umso mehr, als die zum Teil noch aus Siebziger Jahren stammende Technik für Sanierungsbedarf und steigende Unterhaltskosten sorgte.

Noch relativ wenig zu sehen: die Nautiland-Baustelle Nautiland Anfang März 2018.
Foto: Berthold Diem | Noch relativ wenig zu sehen: die Nautiland-Baustelle Nautiland Anfang März 2018.

Im Jahr 2000 gab es erstmals Überlegungen, das Bad wegen fehlender Wirtschaftlichkeit zu schließen. Ein Schritt, den die damalige Oberbürgermeisterin Pia Beckmann (CSU) im Herbst 2002 konkret forderte, doch bei Stadträten scheiterte. Gerettet war das Nautiland damit noch lange nicht, sondern bekam immer nur Schonfristen - und statt Investitionen nur die nötigsten Reparaturen bei rückläufigen Besucherzahlen.

Als es 2004 erneut auf dem Prüfstand stand, gab es massiven Protest, unter anderem mit 3000 Unterschriften gegen die drohende Schließung. Der Kampf ums Nautiland manifestierte sich 2006, als das Bad erneut auf der Streichliste stand, in dem von der SPD initiierten  "Aktionsbündnis für den Erhalt von Nautiland-Bad und Eisbahn" - ein parteiübergreifender Interessenkreis von Badnutzern, vornehmlich Gruppen und Vereine.

Der bumerangförmige Grundriss ist schon zu erkennen: das enstehende Nautiland-Bad Ende August 2018.
Foto: Berthold Diem | Der bumerangförmige Grundriss ist schon zu erkennen: das enstehende Nautiland-Bad Ende August 2018.

Doch erst im Herbst 2009, nachdem man zuvor als Alternative noch ein neues Hallenbad neben dem Dallenbergbad in Erwägung gezogen hatte, war die Schließung vom Tisch. Die Stadträte beschlossen einstimmig, das sanierungsbedürftige Nautiland zu einem "marktgerechten Familien- und Freizeitbad mit Saunaanlage" um- und auszubauen. Die geplante Neugestaltung sollte im Zeichen des Rotstiftes erfolgen, die 2200 Quadratmeter Wasserflächen auf 1100 Quadratmeter halbiert werden.  Vor allem im Freibadbereich sollten die Becken kleiner werden oder komplett wegfallen, was die CSU kritisierte, letztlich aber auch passierte.

Ein kompletter Neubau statt Generalsanierung

Was nicht passierte: Kurz bevor die Generalsanierung beschlossen werden sollte, stellte man fest, dass ein kompletter Neubau mit veranschlagten 24,4 Millionen Euro nur knapp eine Million teurer käme als die Generalsanierung. So gaben im Sommer 2016 Aufsichtsrat der WVV-Tochter Bädergesellschaft und der Stadtrat einstimmig der Variante Neubau den Vorzug. Damit sind mittlerweile alle Beteiligten glücklich, wenngleich das neue Bad mit 34 Millionen Euro weitaus teurer kommt als ursprünglich kalkuliert. Den enormen Kostenzuschlag haben laut Bäder-Chef Jürgen Athmer vor allem stark gestiegene Baupreise, aber auch die unerwartet teure und aufwändige Entsorgung des Baumaterials des alten Nautiland verursacht.        

Schon fast überdacht: das neue Nautiland im Dezember 2018. 
Foto: Berthold Diem | Schon fast überdacht: das neue Nautiland im Dezember 2018. 

Dessen Abriss erfolgte zwischen April und November 2017, die Arbeiten für das neue Nautiland, das ursprünglich einen neuen Namen bekommen sollte, begannen unmittelbar danach. Im März 2018 war Grundsteinlegung, im Oktober 2018 Richtfest. Nachdem 11 000 Tonnen Beton und 900 Tonnen Stahl für das markante bumerangförmige Gebäude verbaut wurden, der Schwimmbereich und die davon getrennte Sauna-Anlage ihren zweiwöchigen Probebetrieb fast hinter sich haben, steht jetzt die Eröffnung an: am Samstag die offizielle mit geladenen Gästen, Reden und Schlüsselübergabe, am Sonntag dann die tatsächliche, bei der ab 9 Uhr (Sauna ab 10 Uhr) jedermann testen kann, ob sich der alte Spruch "Was lange währt, wird endlich gut" auch beim neuen Nautiland bewahrheitet.                       

Mit geschlossenen Dach und dem kleinen Bumerang-Bau als Pendant im Saunabereich: die Nautiland-Baustelle im Juli 2019.
Foto: Berthold Diem | Mit geschlossenen Dach und dem kleinen Bumerang-Bau als Pendant im Saunabereich: die Nautiland-Baustelle im Juli 2019.
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  • K. K.
    Bezüglich Parkmöglichkeiten.... (die es doch heutzutage wegen Überfüllung tagsüber gar nicht gibt - falls es schon jemand erlebt hat ? ! )

    im weiteren Umfeld des *Nautiland mit seinen Bade- und Saunaeinrichtungen, argu-
    mentieren Leute ; mit einer Angebotspalette aus der Zeit, als die dortigen "Freiräume noch " Pferdewiesen " hiessen. Mit einer " Pferdegesundheit " sind jedoch nicht alle gesegnet.
    In den Wintermonaten bin ich nicht bereit, körperlich frisch aufgeheizt durch Bad oder
    Sauna, bis zu einer halben Stunde nach einen Besuch, mich einer erhöhten Erkäl-
    tungsgefahr beim Marsch zu irgendeinen Parkplatz oder zugigen Warten auf eine Straba, auszusetzen. Der Hinweis, bei einen Besuch mit den Fahrrad zu kommen,
    ist gerade für ältere Menschen(Bade- od. Saunagäste) fast als zynisch einzuordnen.

    Da mache ich gerne Platz für Andere und bleibe weg ; bzw. sauniere dort, wo ich bisher sauniert habe. Da lässt es sich auch gut schwitzen - zum halben Preis.
    Ende der Durchsage...
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  • M. R.
    Liebe Main-Post,
    könnt ihr nicht noch mal ein wenig Nerd-Fakten rauskramen? Wie lang dauert es, bis die Becken mit Wasser gefüllt sind? Wie viele Badewannen entsprechen das Wasser? Hat es mehr m³ als das alte Bad? Lauter so Nerdkram. Das wäre ein interessanter Mehrwert für den ich beispielsweise öfters mich freuen würde.
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  • S. A.
    Eine gute Idee, mal schauen, was wir herausfinden können..

    S. Albrecht
    Main-Post Digitale Medien
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  • A. D.
    Parkmöglichkeiten gibt es auf der Talavera oder Viehmarktparkplatz.
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  • E. V.
    Für ein Würzburger Großprojekt ging das doch erstaunlich schnell: 2 1/2 Jahr von Abriss bis Neueröffnung. Genauso hätte man auch mit dem Mainfrankentheater verfahren sollen.
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  • M. R.
    Das klappt immer dann, wenn keine Politiker in den Bau involviert sind.
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  • E. Z.
    Leute , Leute wer plant denn sowas , das soll ein Familienbad sein .... Never , Ever , das was ich auf Bildern gesehen habe ist ja sowas von ernüchternd !!!! Da war ja das ,, alte ,, noch besser !!!! Und sowas kostet auch noch viel viel Geld ... sorry versteh ich nicht !!!!!!
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  • E. Z.
    Leute , Leute wer plant denn sowas bitte , das was ich auf Bildern bis jetzt gesehen habe ist einfach nur ernüchternd , das war vorher ja noch schöner !!!! Und sowas kostet auch noch viel viel Geld ... versteh es nicht !!!
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  • K. K.
    ja .... lange dauert es

    leider ist von einer eventuellen Parkmöglichkeit auf den Fotos nur ein "Fitzelchen zu sehen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Bade- oder Saunabesuch für Viele aus Stadtrandgebieten und aus den Lkrs. WÜ vom >Zeitaufwand nahezu unmöglich. Trotz Straba-Haltestelle "Nautiland.
    Besucher- und oder Einnahmerekorde....... ??? Fragezeichen.... ?
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  • A. M.
    Auf der Talavera lässt sich an vielen Tagen im Jahr kostenlos parken. Fußweg zum Bad etwa 5 Minuten. Wollen Sie etwa mit dem Auto ins Bad reinfahren?

    Und von den Stadtrandgebieten (ich kenne die Situation in Waldbüttelbrunn, Höchberg und Margetshöchheim) sollte es auch mit dem ÖPNV in erträglicher Zeit möglich sein, vorausgesetzt man will den ÖPNV nutzen und keine Ausrede suchen, um doch mit dem Auto fahren zu "müssen".
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