zurück
Goßmannsdorf
Geplante Schließung bei Danone: Politik und Gewerkschaft wollen sich für die Beschäftigten einsetzen
Danone sichert Gespräche zu, um Perspektiven für die Belegschaft zu finden. Betriebsrat und Gewerkschaft NGG kündigen Protestaktionen an.
Mit dem fränkischen Rechen, der am Werk in Goßmannsdorf weht, wird Danone bald nicht mehr viel zu tun haben.
Foto: Gerhard Meißner | Mit dem fränkischen Rechen, der am Werk in Goßmannsdorf weht, wird Danone bald nicht mehr viel zu tun haben.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 10.04.2025 02:39 Uhr

Ochsenfurts Bürgermeister Peter Juks, Landrat Thomas Eberth und die Mandatsträger aus der Region äußern sich besorgt über die geplante Schließung des Danone-Werks im Ochsenfurter Stadtteil Goßmannsdorf.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung bieten die vier Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer (CSU), Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen), Felix von Zobel (Freie Wähler) und Volkmar Halbleib (SPD) ihre Unterstützung an, gemeinsam mit Danone und der Gewerkschaft NGG nach einer guten Lösung für die rund 230 Danone-Beschäftigen zu suchen. Zeitnah wolle Danone die politisch Verantwortlichen zu einem Runden Tisch einladen, sichert Konzernsprecher Stefan Stohl gegenüber der Redaktion zu.

Die Suche nach Arbeitskräften als Perspektive für Danone-Beschäftigte

"Wir können die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen der Unternehmen nur schwer beeinflussen, aber wir können uns gemeinsam für die Beschäftigten einsetzen und dafür, dass die Region ein wirtschaftlich attraktiver Standort bleibt", schreiben die vier Landtagsabgeordneten in ihrem Statement.

Gleichzeitig verweisen die Abgeordneten darauf, dass die Region über ein breites Portfolio an Firmen verfügt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen. Sie kündigen an, gemeinsam mit Danone, Betriebsrat und regionalen Unternehmen konkrete Unterstützungsmöglichkeiten zu besprechen. Hülya Düber (CSU), seit wenigen Tagen im Bundestag, fordert eine neue Weichenstellung in den deutsch-französischen Beziehungen, um Nachteile für deutsche Standorte zu verhindern.

"Für den Landkreis ist das eine Hiobsbotschaft, die mit der angekündigten Schließung von Brose in Würzburg vergleichbar ist", schreibt Landrat Thomas Eberth in einer Pressemitteilung. In Abstimmung mit Bürgermeister Peter Juks und den örtlichen Abgeordneten wolle er sich dafür einsetzen, für die 230 Beschäftigten das Bestmögliche zu erreichen.

"Wir sind schockiert, Danone gehört zu Ochsenfurt", sagt Bürgermeister Juks. Einbußen bei der Gewerbesteuer seien für die Stadt leichter zu verschmerzen als der Verlust von 230 Arbeitsplätzen. Außerdem seien auch viele örtliche Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe betroffen, die teils seit Jahrzehnten für Danone arbeiten. 

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten kündigen für die kommende Woche Protestaktionen an. Angesichts der hohen Summen, die Danone in den letzten Jahren in den Standort investiert hat, sei die Entscheidung nicht nachvollziehbar, sagt NGG-Geschäftsführer Ibo Ocak.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Goßmannsdorf
Gerhard Meißner
Björn Jungbauer
Bündnis 90/Die Grünen Würzburg
CSU Würzburg
Danone Ochsenfurt
Deutscher Bundestag
Firmenmitarbeiter
Freie Wähler
Gewerkschaften
Hülya Düber
Kerstin Celina
Peter Juks
SPD Würzburg
Stadt Ochsenfurt
Thomas Eberth
Volkmar Halbleib
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Karl-Heinz Schmid
    Alles nur ein Pfeiffen im Dunkeln von den Gewerkschaften und der Politik!
    Wenn mein Laden als Unternehmer desolat ist, mache ich ihn zu!
    Viellicht sind auch dei Forderungen der Gewerkschaften nach immer höheren Lohnforderungen bei einfachen Lohnarbeiten schuld?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Elisabeth Hofmann
    der Laden als Unternehmen ist nicht desolat, das Unternehmen hat 2 Milliarden Gewinn gemacht, man will nur noch mehr aus dem Laden als Gewinn rauspressen und Mitarbeiter an die Luft setzen

    siehe hier: "Wie steht der Danone-Konzern wirtschaftlich da?

    Nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung hat Danone den Konzerngewinn im Geschäftsjahr 2024 mehr als verdoppelt - auf rund zwei Milliarden Euro. Die Danone-Aktie legte seit Bekanntwerden der Schließungspläne am Mittwoch um sechs Prozent auf rund 75 Euro zu.

    Wenn mit den Produkten nicht mehr soviel Umsatz gemacht wird, siehe Dany Sahne was seit über 50 Jahren hergestellt wird, dann hat man nicht früh genug die Weichen in Neuentwicklungen gestellt. Das müssen jetzt die Mitarbeiter und Zulieferer ausbaden.

    Wenn sich dann noch der Landrat von Würzburg einmischen will, dann wird es höchstens noch schlimmer

    gez L. Hofmann
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Erich Spiegel
    Es sieht nicht gut an für die
    Industrie Arbeitsplätze in Deutschland. Sie sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Löhne und Energiekosten zu hoch. Genehmigungen dauern zu lange oder scheitern komplett an Umweltschützer und Bürgerinitiativen. Im Ausland ist die Arbeitszeit zum Teil doppelt so lang wie bei uns. Der Abbau von gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Industrie reduziert die Kaufkraft im Land und zieht auch kleine Handwerksbetriebe und Dienstleister nach unten. Solange die Wettbewerbsfähigkeit nicht wieder erlangt ist geht es weiter bergab. Da kann die Gewerkschaft soviel Protestieren wie sie will. Effektive Massnahmen vermeiden die Politiker, weil sie den Wählern weh tun würden. Stattdessen wird Geld gedruckt. Keine gute Entwicklung. Das Beispiel anderer Länder wie Argentinien zeigt, dass das nicht ewig gut geht. Die aktuelle Wirtschaftskrise ist Wasser auf die Mühlen der AFD.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten