Felix von Zobel ist überglücklich. "Ich freue mich riesig", sagt er kurz nach Bekanntwerden seines Wahlerfolgs am Dienstagnachmittag. "Ich kann noch gar nicht klar denken, einfach nur noch grinsen." Bis zuletzt war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinen beiden Mitbewerbern Thomas Zöller (Stimmkreis Miltenberg) und Frank Helmerich (Haßberge-Rhön-Grabfeld).
Alle drei mussten auch am Dienstag noch lange auf die Ergebnisse aus Würzburg und Kitzingen warten. In Würzburg musste ein Briefwahl-Bezirk nachgezählt werden, erklärt Pressesprecher Christian Weiß die Verzögerung. Um 13.56 veröffentlicht der Landeswahlleiter dann die Stimmen aus Kitzingen: Aus dem Nachbarlandkreis bekommt der junge Landwirt 2265 Listenstimmen - und zieht damit seinen parteiinternen Mitbewerbern davon.
Kurze Zeit später liegt auch das Würzburger Ergebnis vor - und jetzt ist sicher: Felix von Zobel holt nach der Bezirksvorsitzenden Anna Stolz mit 18.998 Stimmen unterfrankenweit das zweitbeste Gesamtergebnis für die Freien Wähler.
Für den Wahlkampf hat Felix von Zobel alles gegeben
"Das habe ich nicht erwartet. Ich bin wahnsinnig glücklich und zufrieden." Und schon kommt ein Anruf aus München. Am Mittwoch muss er zur ersten Fraktionssitzung der Freien Wähler in der Landeshauptstadt sein. "Eigentlich muss ich noch Plakate abhängen. Dass ich jetzt so schnell in München sein muss, hat mich schon überrascht", gibt er zu.
Hat er denn keine Unterstützung? "Die Freien Wähler haben im südlichen Landkreis Würzburg kaum Mitglieder", erklärt der 31-Jährige. Fast alle Plakate musste er alleine kleben und war im Wahlkampf ziemlich auf sich gestellt, auch finanziell. "Mein ganzes Geld ging in die Kampagne. Mit Urlaub ist jetzt erst einmal nichts drin. Nicht einmal für ein paar Tage in der Rhön reicht es mehr", sagt er und setzt auf den Sommer im nächsten Jahr, wenn auch der Landtag Ferien macht.
"Ich hoffe, dass ich durch das Landtagsmandat jetzt hier etwas aufbauen kann, dass die Freien Wähler mehr Mitglieder bekommen und wir uns auch besser präsentieren können." Die schwierige Situation der Freien Wähler auf dem Land kennt er gut. Schon der Großvater war bei der Unabhängigen Wählergemeinschaft, Vater Heinrich Vorsitzender der Freien Wähler, Stadtrat und stellvertretender Landrat. Bis auf den FW-Vorsitz schlägt Sohn Felix den gleichen politischen Werdegang ein.
Zobels erstes Ziel: Fördergelder für den Schutz vor Starkregen
In Darstadt arbeitete der studierte Landwirt bisher in der elterlichen Landwirtschaft mit. Zusammen mit seinem Bruder konzentrierte er sich auf den ökologischen Anbau von Haselnüssen und Trüffeln. "Wir führen die Betriebe zwar zusammen, aber mein Bruder ist mehr der Chef, ich eher der Knecht", sagt er. Deshalb sei es auch kein Problem, wenn der Bruder jetzt den Betrieb weiterführen wird. "Mein Traum war es schon immer, Berufspolitiker zu werden", sagt der Neuling im Bayerischen Landtag. So liegt es auch nahe, dass er gerne einen Sitz im Landwirtschafts-Ausschuss hätte.
Für den Landkreis Würzburg möchte er sich in München als erstes um Fördergelder für einen besseren Schutz vor Hochwasser- und Starkregenereignisse bemühen. Und darauf einwirken, dass die B19-Ortsumgehung in Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen endlich gebaut wird, wohlwissend, dass dies eine Aufgabe der Bundespolitik ist. Zobel setzt auf die überparteiliche Zusammenarbeit. Denn mit Björn Jungbauer (CSU), Kerstin Celina (Bündnis90/DieGrünen) und Volkmar Halbleib (SPD) hat der Landkreis jetzt mit Felix von Zobel vier Abgeordnete im Maximilianeum - das ist historisch einmalig.
Herzlichen Glückwunsch zum Einzug in den
Landtag wünschen Dir Felix, Hildegard,
Klaus & Michael Habermann aus Estenfeld ! ! !
Freue mich sehr für Dich.
Martin Heilig
Auch bauliche Veränderungen, die den Verkehr entschleunigen, müssen zeitnah umgesetzt werden! Und nein, mit zeitnah sind hier keine 30 Jahre gemeint!
Das alles kann dennoch nur eine Brückenlösung darstellen, bis die lang überfällige Umgehung umgesetzt ist!
Der Verkehr wird weiter zunehmen, ÖPNV und Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene sind - genau wie Umgehungsstraßen - ein Teil der Lösung.
Es gibt hier kein schwarz/weiß denken.
Die pauschale Ablehnung von Umgehungsstraßen bzw. Straßenbau im allgemeinen durch den BUND ist einfach falsch und es muss von Fall zu Fall mit gesundem Menschenverstand abgewogen werden.