
Deutschlandweit sind den ganzen November über Proteste in Apotheken angekündigt. In Bayern sind Apothekerinnen und Apotheker an diesem Mittwoch aufgerufen, ihre Läden zu schließen. Laut einer Umfrage werden sich 92 Prozent der Apotheken daran beteiligen, sagt Bernward Unger, Pressesprecher des Bayerischen Apothekenverbands (BAV) im Landkreis Kitzingen.
Wie steht es um die Arzneimittelversorgung von Kunden und Kundinnen an diesem Tag? Und warum protestieren die Apotheken eigentlich?
Wie viele Apotheken schließen in Unterfranken am Mittwoch?
Insgesamt rechnet Unger bei einer Kundgebung in Stuttgart, bei der Apothekerinnen und Apotheker aus Bayern und Baden-Württemberg protestieren, mit rund 200 Vertretern und Vertreterinnen aus Unterfranken. Auch Unger wird seine Apotheke in Dettelbach schließen.
Eine offizielle Angabe zur genauen Anzahl der Apotheken, die am Mittwoch in Unterfranken schließen, gibt es nicht. Insgesamt dürften es aber die meisten sein. Im Raum Main-Spessart etwa gibt es 27 Apotheken, 24 wollen sich an der Protestaktion beteiligen, erklärt Anne Lahoda, Sprecherin des BAV im Landkreis.
Wo bekommt man im Notfall noch Medikamente?
Einerseits werden einzelne Apotheken in Unterfranken am Mittwoch geöffnet haben. Andererseits wird der Notdienst der Apotheken nicht ausgesetzt. In jedem Landkreis gibt es mindestens eine Notdienstapotheke. Welche das ist, kann auf der Internetseite der Bayerischen Landesapothekerkammer eingesehen werden. Einen telefonischen Apothekenfinder gibt es unter der Nummer 22 8 33.
Warum protestieren die Apotheken?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Im Kern geht es den Apothekern um den Erhalt der Versorgungsstrukturen, wirtschaftliche Planungssicherheit und eine gesicherte Zukunft für Apotheken mit ihren Angestellten.
- Honorar: Die Apotheken fordern eine Steigerung der Packungshonorare, denn diese habe sich seit 20 Jahren nicht geändert, sagt Apotheker Unger. Das Packungshonorar ist der Anteil am Preis eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels, den die Apotheken an Gewinn machen, wenn sie ein Medikament verkaufen. Hier habe es keine Anpassung an die Inflation gegeben, beanstandet Unger.
- Apothekenschließungen: "In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Apotheken in Bayern von 3400 auf 2800 gesunken", sagt Unger. Das liege am Fachkräftemangel, geringen Gehältern und an den hohen Arbeitsstunden, so Dr. Clemens Hock, Apotheker aus dem Landkreis Miltenberg. Auch die Lieferengpässe von Medikamenten seien ein Problem. BAV-Sprecherin Lahoda protestiert am Mittwoch, weil sie die wohnortnahe Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet sieht. Es würden immer mehr Apotheken schließen, weil sich keine Nachfolger fänden, die diese immense Verantwortung und finanzielle Belastung zu den aktuellen Bedingungen übernehmen würden, so Lahoda.
- Karl Lauterbachs Politik: Der Bundesgesundheitsminister "hat eine große Arroganz gegenüber den Apothekern", so die Kritik von Bernward Unger. Der SPD-Politiker schlage immer wieder Gesprächstermine aus und bringe den Apotheken keine Wertschätzung entgegen. Auch Hock kritisiert Lauterbach: "Die Nöte und Sorgen der Apotheker werden nicht gehört", sagt er. Lauterbach rede nicht mit den Apothekern. Beim letzten Deutschen Apothekertag sei er zum ersten Mal in seiner Zeit als Gesundheitsminister erschienen, dann aber auch nur per Videoschalte und ohne einen richtigen Dialog oder Austausch. Auch Lauterbachs Zukunftspläne für die Struktur der Apotheken in Deutschland sei bei den deutschen Apothekern und Apothekerinnen nicht gut angekommen. Das habe sich beim Deutschen Apothekertag dieses Jahres gezeigt.
"Laut Aussagen der apoBank [Deutsche Apotheker- und Ärztebank] beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines selbstständigen Apothekers beziehungsweise einer selbstständigen Apothekerin 173.900 Euro im Jahr. Anders ausgedrückt liegt das Monatsbrutto somit bei knapp 14.500 Euro. "
https://www.mainpost.de/im-fokus/gehalt/gehalt-als-apotheker-und-apothekerin-wie-viel-verdient-man-art-11046239
https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/kommentar-apotheker-streik-mit-den-apothekern-klagen-die-falschen-id66813926.html
2 Jahre Ampel:
Erhöhung des Mindestlohns
Reduzierung Anzahl Abgeordneter im Bundestag
Abhängigkeit von Rußland reduziert (LNG-Terminals)
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Bafög-Reform
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verbesserte Verteidigung (100 Mrd)
Streichung §219a
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EEG-Umlage abgeschafft
Abschaltung Atomkraft
49-Euro Deutschlandticket
16 Jahre GroKo: