In Gärten und Parks blühen Bäume und Blumen, Wälder und Weinberge sind grün: Die Natur in Unterfranken ist Mitte April schon deutlich weiter, als es eigentlich für die Jahreszeit üblich ist. Woran liegt das? Was bedeutet das für die Vegetation? Und wie geht es weiter? Die wichtigsten Antworten zu Ursachen und Folgen.
Was blüht in Unterfranken im April 2024 schon?
"In den Würzburger Parkanlagen hat der Frühling heuer etwa drei Wochen früher begonnen", sagt Helge Grob, Leiter des städtischen Gartenamts. Normalerweise pflücke man zum Muttertag am ersten Maisonntag einen Fliederstrauß. Heuer könne man das jetzt schon tun. Auch Kirsch- und Apfelbäume oder Maiglöckchen blühen bereits.
Was ist der Grund für die frühe Blüte?
"Länger werdende Tage und steigende Temperaturen" sind laut Dr. Gerd Vogg, Kustos des Botanischen Gartens der Uni Würzburg, für die Pflanzen Signale, die den Austrieb auslösen. Auf einen milden Winter seien der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen und ein März mit Rekord-Temperaturen gefolgt. Und der April startete mit Sommertemperaturen.
Das Ergebnis: "Die Obstbaumblüte ist heuer 10 bis 14 Tage früher dran als vergangenes Jahr", sagt Alexander Zimmermann von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg). Im Vergleich mit den 1960er Jahren habe sich die Apfelblüte sogar um vier bis fünf Wochen nach vorne verschoben: "Früher blühten Apfelbäume nie vor Mai."
Ist der Frühling 2024 ein Ausnahme-Frühling?
Anfang April 2023 schneite es in Würzburg. Heuer gab es Sommertemperaturen, jetzt droht Frost - der Blick auf einzelne Wetterphänomene sagt wenig aus. Die Tendenz zu höheren Durchschnittstemperaturen ist dagegen langfristig zu beobachten.
Das zeigt laut Versuchsingenieur Zimmermann zum Beispiel der Vergleich der "Vegetationstage": Die Tage mit einer Durchschnittstemperatur von über fünf Grad Celsius sind Voraussetzung für pflanzliches Wachstum. In den 60er Jahren habe es in Unterfranken weniger als 200 Vegetationstage pro Jahr gegeben, sagt der Obstbau-Experte. "Heute sind es über 220."
Wie ist die Situation im Weinberg?
Bereits zehn Zentimeter lang sind die jungen Triebe der Reben am Würzburger Stein: "Drei Wochen weiter als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre", sagt Peter Rudloff, Weinbergmeister im Juliusspital. Vor 20 Jahren habe der Austrieb noch deutlich später begonnen.
"Ich erlebe am Würzburger Stein den Klimawandel", sagt Rudloff, der seit 1986 im Würzburger Weingut arbeitet. "Damals haben wir im Oktober geerntet, jetzt im August."
Was bedeutet der frühe Frühling für die Umwelt?
"Prinzipiell verträgt das Ökosystem Schwankungen", erklärt Dr. Andrea Holzschuh vom Biozentrum der Universität Würzburg. Mal kälter, mal wärmer, trockener oder nasser - die Umweltbedingungen seien jedes Jahr anders. Doch vor allem die Temperaturen seien zuletzt immer stärker gestiegen, sagt die Ökologin. "Weil diese Veränderung sehr schnell geht, werden sich nicht alle Tier- und Pflanzenarten daran anpassen können."
Die Bienenexpertin nennt ein Beispiel: Als heuer die ersten Frühlingsblumen blühten, fehlten Insekten, um sie zu bestäuben. "Denn Wildbienen fliegen trotz höherer Temperaturen nicht so früh aus", sagt Holzschuh. Dadurch bilden zum Beispiel die geschützten Küchenschellen jetzt weniger Samen.
Für die rund 550 Wildbienen-Arten in Deutschland gebe es zwar später noch andere Blüten, erklärt die Biologin. Dafür drohten den Bienen Probleme durch tödliche Parasiten wie bestimmte Wespenarten, die sich bei steigenden Temperaturen schneller entwickeln.
Was passiert, wenn es jetzt Frost gibt?
"Wenn die Reben so weit ausgetrieben haben wie jetzt, sterben sie ab, wenn es Frost gibt", sagt Weinbergmeister Peter Rudluff. Auch die Blüten und Früchte von Obstbäumen gehen durch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kaputt. Je früher Pflanzen in der Entwicklung dran sind, desto "länger sind Triebe und Blüten der Frostgefahr ausgesetzt", sagt Obstbau-Experte Alexander Zimmermann.
Vor zehn Jahren hatten Reben Mitte April noch keine Triebe und Bäume keine Blüten - Frost konnte ihnen zu diesem Zeitpunkt nichts anhaben. Jetzt drohen die angekündigten niedrigen Nachttemperaturen Blüten und Triebe zu zerstören. Und die Gefahr bleibt bis zu den Eisheiligen Mitte Mai.
Jahr drauf ankäme, Mutter und Vater an diesem Tag jeweils zu Ehren, das ganze Jahr aber nicht
an sie denkt.... Blumen erhalten zwar meist die Freundschaft, aber an solchen Tagen wie Muttertag haben Gärtnereien Hochkonjunktur und am Vater-Tag (Christi-Himmelfahrt)
dann die Biergärten, bzw. Alkohollieferanten, meist in der Form von Bier, Wein, Schnaps ect.
pp. Am nächsten Tag kommt dann das böse Erwachen bei den Papis oder bei denen, die
es noch werden wollen:
Möglicherweise kann den Bauern geholfen werden, wenn ihnen zumindest dann, wenn die Triebe erfroren sind, Cannabis auf den sonnendurchströmten Hängen der fränkischen Wengert angebaut werden darf. Der fränkische Weinbaupräsident hat ja beste Verbindungen ins bayr. Kabinett. Und die Alkohollobby ist mächtig. Mich würde nicht wundern, wenn Söder:in unter diesen Umständen die Cannabispflanze zur Retterin der fränkischen Wein- und Obstbauern ausruft. 180 Grad Wendungen innerhalb kürzester Zeit, hat er ja schon oft vollzogen.