125 Jahre alt ist der Frankoniabrunnen vor der Residenz bereits. Und da die beliebte Touristenattraktion fürwahr in die Jahre gekommen ist, wurde es Zeit für eine umfassende Restaurierung. Das Gerüst wurde nun abgenommen, weshalb man meinen könnte, dass die Arbeiten am Brunnen nach nun knapp eineinhalb Jahren beendet seien. Die Bayerische Schlösservewaltung jedoch klärt auf: Die Sanierungsmaßnahme am Frankoniabrunnen dauert nach wie vor an.
Mittlerweile kann man wieder erkennen, dass der Brunnen vor allem durch die Bronzeskulpturen des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider, des Malers Matthias Grünewald und des Minnesängers Walther von der Vogelweide besticht. Doch bis vor Kurzem ließ sich dies auch bei ausführlicher Betrachtung kaum noch erkennen, waren die Figuren doch dicht von Kalkschichten überlagert. Und genau diese Schichten wurden seit Mai 2019 mithilfe eines besonderen Hochdruckreinigers beseitigt.
Aber nicht nur an den vier Bronzefiguren mussten die dicken Kalkkrusten entfernt werden, gleiches galt auch für alle Natursteinoberflächen des Wahrzeichens auf dem Residenzplatz. Nur die letzten Feinheiten sind in der Folge von Hand zu erledigen, die Arbeiten dauern noch an.
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Voraussichtliches Ende der Arbeiten im Frühjahr 2021
Rund 500 000 Euro lässt sich das bayerische Finanz- und Heimatministerium diese Maßnahme kosten. Das Ziel war, den restaurierten Brunnen bereits im Mai 2020 zu präsentieren. Corona machte jedoch dem Schlösserverband einen Strich durch die Rechnung. "Ein genaues Ende der Arbeiten kann aufgrund der aktuellen Lage nicht prognostiziert werden", heißt es auf Anfrage dieser Redaktion. Aus heutiger Sicht werde jedoch von einer Fertigstellung und Inbetriebnahme des restaurierten Brunnens im Frühjahr 2021 ausgegangen.
Der Brunnen wurde als "Liebesdenkmal des ganzen fränkischen Volkes" anlässlich des 70. Geburtstags von Prinzregent Luitpold von Bayern am 12. März 1891 errichtet. Zum Geburtstag erhielt der beliebte in der Würzburger Residenz geborene Jubilar nur eine erste Skizze des Brunnens überreicht. Die Einweihung des fertiggestellten Brunnendenkmals fand erst drei Jahre später, am 3. Juni 1894, in Anwesenheit des Prinzregenten statt.
Zur Finanzierung des Brunnens wurden private Spenden gesammelt, der Kreis Unterfranken und Aschaffenburg sowie die Stadt Würzburg beteiligten sich ebenfalls an den Kosten für das Geburtstagsgeschenk. Als Erwiderung auf dieses Geschenk stiftete der Prinzregent im Jahr 1895 den Kiliansbrunnen vor dem Hauptbahnhof.