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Würzburg
Warum der Frankoniabrunnen für eine Weile verschwindet
Ein Gerüst und Planen werden den berühmten Brunnen vor der Residenz verdecken. Dafür sprudelt ein anderer Brunnen in der Stadt bald wieder.
Der Frankonia Brunnen vor der Würzburger Residenz wird restauriert. Unter anderem sollen die bronzenen Figuren von Tilman Riemenschneider, Matthias Grünewald und Walther von der Vogelweide von ihrer Kalkschicht befreit werden.
Foto: Thomas Obermeier | Der Frankonia Brunnen vor der Würzburger Residenz wird restauriert. Unter anderem sollen die bronzenen Figuren von Tilman Riemenschneider, Matthias Grünewald und Walther von der Vogelweide von ihrer Kalkschicht ...
Bearbeitet von Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:30 Uhr

125 Jahre hat der Frankoniabrunnen vor der Residenz jetzt schon auf dem Buckel. Und die Touristenattraktion auf Würzburgs schönstem Parkplatz ist fürwahr in die Jahre gekommen.Da ist es Zeit für eine umfassende Restaurierung. Die beginnt nächste Woche und daher wird der beliebte Treffpunkt für ein Jahr hinter Baugerüst und Planen verschwinden. Rund 500 000 Euro lässt sich das bayerische Finanz- und Heimatministerium diese Maßnahme kosten, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Haus von Minister Albert Füracker.

Die Figur des Malers Matthias Grünewald ist nahezu vollständig von einer Kalkschicht überzogen und ähnelt eher einer Steinfigur, als einem Bronzeguss.
Foto: Thomas Obermeier | Die Figur des Malers Matthias Grünewald ist nahezu vollständig von einer Kalkschicht überzogen und ähnelt eher einer Steinfigur, als einem Bronzeguss.

Dicke Kalkschichten bedecken die Brunnenfiguren

Bei oberflächlicher Betrachtung lässt sich nämlich kaum noch erkennen, dass es sich bei den Brunnenfiguren des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider, des Malers Matthias Grünewald und des Minnesängers Walther von der Vogelweide nicht um Steinskulpturen, sondern um Bronzegüsse handelt - so dicht sind sie von Kalkschichten überlagert. Erst ein Blick auf die Frankonia-Figur an der Brunnenspitze lässt den grünlichen Farbton von lange der Witterung ausgesetzter Bronze noch erkennen.  Aber nicht nur an den vier Bronzefiguren müssen die dicken Kalkkrusten entfernt werden, gleiches gilt auch für alle Natursteinoberflächen des Wahrzeichens auf dem Residenzplatz.  Und schließlich muss auch die veraltete Brunnentechnik grundlegend auf Vordermann gebracht werden.

Liebesdenkmal des ganzen fränkischen Volkes

Der Brunnen wurde als "Liebesdenkmal des ganzen fränkischen Volkes" anlässlich des 70. Geburtstags von Prinzregent Luitpold von Bayern am 12. März 1891 errichtet. Zum Geburtstag erhielt der beliebte in der Würzburger Residenz geborene Jubilar nur eine erste Skizze des Brunnens überreicht. Die Einweihung des fertiggestellten Brunnendenkmals fand erst drei Jahre später, am 3. Juni 1894, in Anwesenheit des Prinzregenten statt. Zur Finanzierung des Brunnens wurden private Spenden gesammelt, der Kreis Unterfranken und Aschaffenburg sowie die Stadt Würzburg beteiligten sich ebenfalls an den Kosten für das Geburtstagsgeschenk. Als Erwiderung auf dieses Geschenk stiftete der Prinzregent im Jahr 1895 den Kiliansbrunnen vor dem Hauptbahnhof.

Walther von der Vogelweide, Matthias Grünewald und Tilman Riemenschneider sind nahezu vollständig vom Kalk des Brunnenwassers überzogen.
Foto: Thomas Obermeier | Walther von der Vogelweide, Matthias Grünewald und Tilman Riemenschneider sind nahezu vollständig vom Kalk des Brunnenwassers überzogen.

Die Bronzefiguren der drei berühmten fränkischen Künstler entstanden in der Münchner Erzgießerei des Ferdinand Freiherr von Miller, der auch den Gesamtentwurf geliefert hatte. Die architektonischen Teile des Brunnens hatte Gabriel von Seidl geplant. 

Vierröhrenbrunnen soll bis Ende Mai fertig sein

Während die Sanierung des Frankoniabrunnens erst bevorsteht, nähert sich die Restaurierung eines anderen Brunnendenkmals in der Innenstadt ihrer Vollendung. Wie die Rathaus-Pressestelle auf Anfrage mitteilte, soll der Vierröhrenbrunnen ab Ende Mai wieder sprudeln. Allerdings habe sich nach den Reinigungsarbeiten herausgestellt, dass der Sanierungsaufwand größer sei, als ursprünglich angenommen. Im April sollen jedoch die ersten Teile des Baugerüsts zurückgebaut werden. Ab Mitte April sollen die restaurierten Figuren wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren. Im unteren Brunnenbereich werden dann aber noch abschließende Arbeiten durchgeführt. Dies könnte das angepeilte Ende der Sanierung noch etwas verzögern.

 
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