Es ist eine gewaltige Zahl: 18,9 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen kamen in Deutschland im Jahr 2019 zusammen. Diesen Wert veröffentlichte Ende 2021 das Umweltbundesamt. Pro Kopf macht das 227,55 Kilogramm und damit rund 50 Kilo mehr als im europäischen Durchschnitt, der bei 177,38 Kilogramm liegt.
Zwar werden über 70 Prozent der Verpackungsabfälle recycelt, aber wäre es nicht besser, den Müll erst gar nicht entstehen zu lassen? Aus dieser Idee entwickelten sich in ganz Deutschland erste Unverpackt-Läden, also Läden bei denen man die Waren in seine eigenen Behältnisse abfüllt und somit Verpackungsmüll vermeidet. In Deutschland gibt es zurzeit gut 380 solcher Läden.
Bis 2019 machte der Würzburger Unverpackt-Laden gute Gewinne
Im Jahr 2017 gründete Susanne Waldmann einen ersten Unverpackt-Laden in Würzburg. Die kleinen Räumlichkeiten in der Sanderstraße wurden schnell zur Anlaufstelle für nachhaltig denkende Bürgerinnen und Bürger aus der ganzen Stadt. Sie schätzen die persönliche Beratung und den Umstand, dass ein Großteil der Produkte in der Region angebaut wird.
Der Laden konnte zunächst gute Gewinne erwirtschaften und bis zum Jahr 2019 stetig wachsen. Für Susanne Waldmann erfolgte dann der logische nächste Schritt. "Die Umsätze haben sich in den ersten drei Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt, Menschen sind von der Sache und der Umsetzung der Idee begeistert. So war es nur logisch, den Laden durch die Gründung einer Genossenschaft auf eine breitere Basis zu stellen", erzählt Waldmann. Inzwischen zählt die Genossenschaft etwa 500 Mitglieder.
Dann kam Corona und so wurde der Unverpackt-Laden vor Probleme gestellt. Es war nur schwer möglich, die vorgegebenen Hygienekonzepte umzusetzen, auch die beliebte Kinderecke im Laden gehörte erst einmal der Vergangenheit an. "Durch den viel zu kleinen Verkaufsraum, die Abstandsgebote und nicht zuletzt die Unmöglichkeit, auf Veranstaltungen zu werben, ist unser Umsatz zurück gegangen", erklärt die Gründerin. Jetzt steht der Laden an einem kritischen Punkt.
Unverpackt-Laden ist auf weitere Unterstützer angewiesen
Bei einem ersten "Unverpackt-Retter-Abend", an dem auch der Würzburger Klimabürgermeister Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) teilnahm, informierten Waldmann und der Schriftführer des Aufsichtsrates, Stefan Weinrich, nun über die aktuelle Lage. Demnach ist der Laden unbedingt auf weitere Unterstützer angewiesen. Es gebe ein Liquiditätsproblem und es sei ungewiss, ob man am Ende des Monats die Löhne noch zahlen kann, so Waldmann.
Nur mit weiteren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern sei die kurzfristige Zukunft gesichert. Diese könnten den Laden nicht nur finanziell, sondern auch ehrenamtlich unterstützen. "Aktuell sind nur fünf Genossenschafter wirklich aktiv dabei", berichtet Stefan Weinrich.
Laut Waldmann ist aber ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen: "Ein halbes oder dreiviertel Jahr wird es wohl dauern, bis das Geschäft wieder finanziell gesichert ist. Bis dahin müssen wir aber durchhalten und die Lage ist sehr ernst."
In anderen Städten gebe es genügend Beispiele, dass das Konzept grundsätzlich funktioniert. Das zeigten die Neugründungen von Unverpackt-Läden in Bayern. So berichtet der Genossenschafts-verband, dass 2021 sieben neue Verkaufsstellen geschaffen wurden.
Schon der Einfluss des Würzburger Unverpackt-Ladens ist nicht von der Hand zu weisen. Allein durch ihn kann im Jahr gut eine halbe Million Verpackungen eingespart werden – eine Zahl, die Susanne Waldmann glücklich macht.
Übrigens gibt es auch einige Unverpacktläden die wieder schließen mußten.
Was man bedenken sollte der Laden trägt sich ja anscheinend auch nur durch die Genossenschaft. Wirtschaftlich selber ist er also nicht.
Ich hoffe nur, dass nicht wieder die Allgemeinheit mit Steuergeldern einspringen muss um den Fehlbetrag zu decken.
Sind wir ehrlich, in so einem Laden kann sowieso nur einen Teil des Bedarfs kaufen, danach muß man zusätzlich (!) noch zum Supermarkt.
Und auch dort gibt es fair produzierte und regionale Lebensmittel.
Fazit: so ein Unverpackt Laden ist einfach nur nutzlos.
zu Punkt 1, natürlich Verpackungsmüll vermeiden:
Das ist in vielen Einzelhandelsgeschäften so. Ob Steineladen, Schmuckladen, Klamottenladen etc.
Das kommt auch alles in einer großen Lieferung und spart im Gegensatz zu den ganzen Onlinehändlern viel Müll.
Brauche ja wieder Verpackungen um die Lebensmittel zu holen , zu lagern usw.
Wir trennen Müll , was teuer ist und anscheinend auch nicht reicht !
Was ich nicht verstehen kann , das wir keine Verpackung nutzen , welche wieder
verwertet und das nicht nur einmal werden kann .
Das will die Industrie nicht , weil man sonst kein Geld damit verdient.
Die Waren werden verpackt, damit sie leicht zu transportieren sind, leicht zu lagern, frisch bleiben und nicht von Schädlingen/Pilzen/Bakterien etc. befallen werden.
Und das geht mit nur minimalem Aufwand an Plastik.
Beispiel: 500 g Nudeln in einer Tüte von vielleicht 5 g , die niemandem schadet, wenn sie recycelt wird.
"Nachhaltig" ist auch, nicht so oft zum Einkaufen zu fahren und keine Lebensmittel wegzuwerfen zu müssen, weil sie verdorben sind.
(Daß es Negativ-Beispiele gibt, wie Gurken oder gar Bananen in Plastikfolie, ist klar und steht nicht in Abrede)
Sie verschenken Ihr Geld ja lieber der Tankstelle. Da bleibt kein Geld für wertvolle Lebensmittel.
wenn ich aber seh
was jetzt wieder an Plastikbechern und Müll,
besonders am Wochenende in der Sanderstraße rumfliegt
dann frag ich mich schon ob das einen Sinn macht..
die einen bemühen sich
und den anderen ist es auf deutsch gesagt scheißegal
gäbe es Strafen wie in asiatischen Ländern
die auch wirklich vollstreckt werden
dann würde Würzburg viel saubererer sein...
aber hier macht die Stadtreinigung lieber schnell sauber
bevor es der normale Bürger sieht
der erst um 6 oder 7 das Haus verlässt...