
Die Inzidenzen sind auf einem Rekordniveau, dennoch lockert die Bundesregierung die Corona-Maßnahmen. So sollen strengere Regeln in Zukunft nur noch in Hotspots erlaubt sein, also Gebieten, in denen zum Beispiel eine Überlastung der Gesundheitsversorgung droht. Fest steht nun auch in Bayern: Ab Sonntag, 3. April, fällt die Maskenpflicht im Einzelhandel. Dann muss eine Maske nur noch in Bussen und Bahnen sowie in Einrichtungen mit vulnerablen Menschen getragen werden.
Trotzdem können Einzelhändler an der Maskenpflicht beim Einkauf weiter festhalten, denn sie verfügen über das Hausrecht. Wie wird in Würzburg damit umgegangen?
Maskenpflicht für Mitarbeitende, für Kunden eine "gewisse Freiwilligkeit"
Der Laden "Tee Gschwendner" in der Domstraße lebt von Düften und Geschmack. Kleine Schnuppergläser in den Regalen sollen Kundinnen und Kunden die verschiedenen Aromen der Teesorten näher bringen – so zumindest vor der Corona-Pandemie. "In der derzeitigen Situation und ohne Maske halte ich das Ganze jedoch für mehr als bedenklich", sagt der Geschäftsführer Frank Teitscheid in einem Gespräch mit der Redaktion.

Was die Maskenpflicht angeht, befindet sich das Team derzeit noch im Überlegungsprozess. Denn wie sich herausstellte, so Teitscheid, seien die intensiven Aromen auch mit FFP2-Maske zu erriechen. "Generell finden wir Masken für sehr sinnvoll – sie sind das einfachste und beste Mittel um Infektionen zu vermeiden", sagt der Geschäftsführer. "Allein in der letzten Woche hatten wir aufgrund von Corona mehrere Ausfälle auf einmal. Und das ist wirklich sehr unschön, wenn gerade in einem kleinen Team ein Drittel des Personals wegfällt."
Aus diesem Grund werden die Mitarbeitenden die Maske weiterhin anbehalten. Für Kundinnen und Kunden soll vorerst eine "gewisse Freiwilligkeit" eingeführt werden – vermutlich mit einem Schild vor dem Laden "mit der Bitte die Maske zum Schutz aller zu tragen."
Geschäftsführer des Würzburger Stadtmarketings empfiehlt Hinweise in Läden
Für Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß", ist die Maske zum ständigen Begleiter im Alltag geworden – und soll das auch vorerst bleiben. "Ich persönlich werde nach wie vor in Innenräumen meine Maske aufziehen. Ich selbst hatte trotz dreifacher Impfung Corona und war eine Woche lang flach gelegen, ich möchte das nicht nochmal durchmachen müssen", berichtet er.
Er empfiehlt deshalb auch dem Würzburger Einzelhandel, Kundinnen und Kunden darauf hinzuweisen, dass das Risiko einer Ansteckung weiterhin besteht. "Die Zahlen sind irre hoch!" Bei einer "dermaßen hohen Inzidenz" zu lockern, widerspreche der Politik der letzten Jahre, so Weier.
Dass Einzelhändlerinnen und -händler trotzdem an der Maskenpflicht in ihrem Laden festhalten, davon kann Weier in Würzburg nicht berichten. Er nennt den Wettbewerbsnachteil als Grund. "Die Masse besteht nicht darauf, würde man eine Maskenpflicht anordnen, schneidet man sich ins eigene Fleisch." Trotzdem könne er sich vorstellen, dass es Ausnahmen geben wird. "Dann aber nur von kurzer Dauer, die Händler werden merken, dass die Kunden dann einfach nicht mehr kommen werden."
Handelsverband setzt auf Eigenverantwortung
Auch der bayerische Handel steht der Lockerung gespalten gegenüber, sagt Geschäftsführer Bernd Ohlmann gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Ein Teil freue sich, dass die Maske "endlich" wegkomme. Andere seien in Sorge, Kundinnen und Kunden zu verlieren. "Wir hatten schon Kunden, die sich bei uns gemeldet haben und gesagt haben: 'Dann kaufe ich nur noch online ein.'"
Der Handelsverband setzt auf Eigenverantwortung. Ohlmann gehe dabei aber nicht davon aus, dass viele Geschäfte per Hausrecht das Tragen einer Maske verlangen werden.
Diskussionen würden den Ladenablauf behindern
Auch den Mitarbeitenden im Einzelhandel ist der Selbstschutz wichtig. Wie beispielsweise Lisa Brunner aus dem Spielwarengeschäft "Die Murmel" in der Augustinerstraße. Ihr wäre es persönlich lieber, wenn die Maskenpflicht offiziell verlängert werden würde. Denn gerade die Diskussionen mit Kundinnen und Kunden über das Tragen der Maske würden den alltäglichen Ladenablauf behindern, sagt sie.
"Außerdem fühlt man sich doch noch sehr unwohl. Wir haben noch nicht Sommer und Corona ist noch nicht vorbei." Sie selbst ist schwanger und arbeitet mit FFP2-Maske, welche sie "auf jeden Fall weiterhin auflassen wird." Generell will das ganze Team "sehr vorsichtig" mit dem Thema umgehen, da gerade hauptsächlich Familien mit Kindern den Laden betreten.
Die Frage sei nicht ob, sondern wann die Leute sich anstecken würden
Carl Schlier, der Geschäftsführer des Modehauses "Schlier", wiederum überlässt die Entscheidung seinen Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden selbst. "Jeder kann freiwillig und für sich selbst entscheiden, ob Maske oder nicht", sagt er. Denn generell sei die Frage nicht mehr ob, sondern wann die Leute sich anstecken würden. "Früher oder später erwischt es vermutlich jeden einmal."
Für sich persönlich entscheidet Schlier, die Maske erstmal weiterhin zu tragen – zumindest für die ersten Wochen. In seinem Laden solle das so gehandhabt werden, wie das Gesetz es vorgibt. Ob die aktuellen Lockerungen gerade jetzt der richtige Weg sind, kann er nicht beantworten. Auf alle Fälle wolle er "die Situation so nehmen wie sie kommt und das Beste daraus machen."
Es erschöpft mich, wenn ich lese "die meisten bekommen es sowieso einmal". Einmal, das wird wohl nicht reichen siehe UK und eine Kur an der Gesundheit ist eine derartige Erkrankung nicht.
Interessiert vielleicht hier niemand, aber könnte sein, dass ein "Heuschnupfer" unter den Lesern und Kommentatoren ist.
Wer also ein Problem damit hat: Mail an Herrn Buschmann schreiben, und ihm versichern, dass das Wahlergebnis der FDP im Saarland nur ein Vorgeschmack sein wird, auf das, was bei den nächsten Wahlen noch auf diese Partei zukommen wird...
Im Saarland machen sie Ihrem ehemaligen Spitznamen "Fast Drei Prozent" ja schon alle Ehre...
Ganz so einfach ist das nicht: je mehr Infektionen umso höher ist das Risiko, auch und vor allem für alte Menschen, sich damit anzustecken. Für Sie vielleicht nicht bedrohlich, für andere aber schon.
Je mehr Infektionen umso höher das uisiko einer Mutation und was dabei rauskommt wissen die Götter.
Was mich ausserdem bedenklich stimmt ist die Tatsache, daß Shanghai inzwischen fast komplett geschlossen ist, ein Wahnsinnsausfall für die chinesische Wirtschaft - sicherlich hat man diesen lockdown nicht ohne triftigen Grund veranlasst...
Vor Corona gab es rel. wenig Nachfrage nach den Masken, also auch rel. wenig Angebot. Plötzlich waren sie weltweit gesucht, das Angebot war aber noch das gleiche. Also explodierten die Preise.
Also wurde schnell eine riesige Produktionskapazität aufgebaut, also explodierte auch das Angebot, die Preise sanken.
Jetzt gibt es ein großes Angebot, aber die Nachfrage sinkt langsam. Also sinken die Preise noch weiter.