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Würzburg
Entfällt die Maskenpflicht wirklich? So wird im Würzburger Einzelhandel nun damit umgegangen
Ab Sonntag fällt die Maskenpflicht – auch im Einzelhandel. Trotzdem können Händler dank ihrem Hausrecht weiter an ihr festhalten. Wie das in Würzburg gehandhabt wird.
Dieses Bild aus der Würzburger Innenstadt vom Januar dieses Jahres gehört bald der Vergangenheit an: Ab Montag können bayernweit Menschen wieder ohne Maske einkaufen gehen.
Foto: Patty Varasano | Dieses Bild aus der Würzburger Innenstadt vom Januar dieses Jahres gehört bald der Vergangenheit an: Ab Montag können bayernweit Menschen wieder ohne Maske einkaufen gehen.
Katharina Edele
 und  Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:05 Uhr

Die Inzidenzen sind auf einem Rekordniveau, dennoch lockert die Bundesregierung die Corona-Maßnahmen. So sollen strengere Regeln in Zukunft nur noch in Hotspots erlaubt sein, also Gebieten, in denen zum Beispiel eine Überlastung der Gesundheitsversorgung droht. Fest steht nun auch in Bayern: Ab Sonntag, 3. April, fällt die Maskenpflicht im Einzelhandel. Dann muss eine Maske nur noch in Bussen und Bahnen sowie in Einrichtungen mit vulnerablen Menschen getragen werden.

Trotzdem können Einzelhändler an der Maskenpflicht beim Einkauf weiter festhalten, denn sie verfügen über das Hausrecht. Wie wird in Würzburg damit umgegangen?

Maskenpflicht für Mitarbeitende, für Kunden eine "gewisse Freiwilligkeit"

Der Laden "Tee Gschwendner" in der Domstraße lebt von Düften und Geschmack. Kleine Schnuppergläser in den Regalen sollen Kundinnen und Kunden die verschiedenen Aromen der Teesorten näher bringen – so zumindest vor der Corona-Pandemie. "In der derzeitigen Situation und ohne Maske halte ich das Ganze jedoch für mehr als bedenklich", sagt der Geschäftsführer Frank Teitscheid in einem Gespräch mit der Redaktion.

Die Mitarbeitenden im 'Tee Gschwendner' werden weiterhin Maske tragen, sagt Geschäftsführer Frank Teitscheid (rechts). Auf dem Foto mit seiner Frau Anja.
Foto: Ulises Ruiz | Die Mitarbeitenden im "Tee Gschwendner" werden weiterhin Maske tragen, sagt Geschäftsführer Frank Teitscheid (rechts). Auf dem Foto mit seiner Frau Anja.

Was die Maskenpflicht angeht, befindet sich das Team derzeit noch im Überlegungsprozess. Denn wie sich herausstellte, so Teitscheid, seien die intensiven Aromen auch mit FFP2-Maske zu erriechen. "Generell finden wir Masken für sehr sinnvoll – sie sind das einfachste und beste Mittel um Infektionen zu vermeiden", sagt der Geschäftsführer. "Allein in der letzten Woche hatten wir aufgrund von Corona mehrere Ausfälle auf einmal. Und das ist wirklich sehr unschön, wenn gerade in einem kleinen Team ein Drittel des Personals wegfällt."

Aus diesem Grund werden die Mitarbeitenden die Maske weiterhin anbehalten. Für Kundinnen und Kunden soll vorerst eine "gewisse Freiwilligkeit" eingeführt werden – vermutlich mit einem Schild vor dem Laden "mit der Bitte die Maske zum Schutz aller zu tragen."

Geschäftsführer des Würzburger Stadtmarketings empfiehlt Hinweise in Läden

Für Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß", ist die Maske zum ständigen Begleiter im Alltag geworden – und soll das auch vorerst bleiben. "Ich persönlich werde nach wie vor in Innenräumen meine Maske aufziehen. Ich selbst hatte trotz dreifacher Impfung Corona und war eine Woche lang flach gelegen, ich möchte das nicht nochmal durchmachen müssen", berichtet er.

"Ich selbst hatte trotz dreifacher Impfung Corona und war eine Woche lang flach gelegen, ich möchte das nicht nochmal durchmachen müssen."
Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Würzburger Stadtmarketings

Er empfiehlt deshalb auch dem Würzburger Einzelhandel, Kundinnen und Kunden darauf hinzuweisen, dass das Risiko einer Ansteckung weiterhin besteht. "Die Zahlen sind irre hoch!" Bei  einer "dermaßen hohen Inzidenz" zu lockern, widerspreche der Politik der letzten Jahre, so Weier.

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Dass Einzelhändlerinnen und -händler trotzdem an der Maskenpflicht in ihrem Laden festhalten, davon kann Weier in Würzburg nicht berichten. Er nennt den Wettbewerbsnachteil als Grund. "Die Masse besteht nicht darauf, würde man eine Maskenpflicht anordnen, schneidet man sich ins eigene Fleisch." Trotzdem könne er sich vorstellen, dass es Ausnahmen geben wird. "Dann aber nur von kurzer Dauer, die Händler werden merken, dass die Kunden dann einfach nicht mehr kommen werden."

Handelsverband setzt auf Eigenverantwortung

Auch der bayerische Handel steht der Lockerung gespalten gegenüber, sagt Geschäftsführer Bernd Ohlmann gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Ein Teil freue sich, dass die Maske "endlich" wegkomme. Andere seien in Sorge, Kundinnen und Kunden zu verlieren. "Wir hatten schon Kunden, die sich bei uns gemeldet haben und gesagt haben: 'Dann kaufe ich nur noch online ein.'"

Der Handelsverband setzt auf Eigenverantwortung. Ohlmann gehe dabei aber nicht davon aus, dass viele Geschäfte per Hausrecht das Tragen einer Maske verlangen werden.

Diskussionen würden den Ladenablauf behindern

Auch den Mitarbeitenden im Einzelhandel ist der Selbstschutz wichtig. Wie beispielsweise Lisa Brunner aus dem Spielwarengeschäft "Die Murmel" in der Augustinerstraße. Ihr wäre es persönlich lieber, wenn die Maskenpflicht offiziell verlängert werden würde. Denn gerade die Diskussionen mit Kundinnen und Kunden über das Tragen der Maske würden den alltäglichen Ladenablauf behindern, sagt sie.

"Außerdem fühlt man sich doch noch sehr unwohl. Wir haben noch nicht Sommer und Corona ist noch nicht vorbei." Sie selbst ist schwanger und arbeitet mit FFP2-Maske, welche sie "auf jeden Fall weiterhin auflassen wird." Generell will das ganze Team "sehr vorsichtig" mit dem Thema umgehen, da gerade hauptsächlich Familien mit Kindern den Laden betreten.

Die Frage sei nicht ob, sondern wann die Leute sich anstecken würden

Carl Schlier, der Geschäftsführer des Modehauses "Schlier", wiederum überlässt die Entscheidung seinen Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden selbst. "Jeder kann freiwillig und für sich selbst entscheiden, ob Maske oder nicht", sagt er. Denn generell sei die Frage nicht mehr ob, sondern wann die Leute sich anstecken würden. "Früher oder später erwischt es vermutlich jeden einmal."

Für sich persönlich entscheidet Schlier, die Maske erstmal weiterhin zu tragen – zumindest für die ersten Wochen. In seinem Laden solle das so gehandhabt werden, wie das Gesetz es vorgibt. Ob die aktuellen Lockerungen gerade jetzt der richtige Weg sind, kann er nicht beantworten. Auf alle Fälle wolle er "die Situation so nehmen wie sie kommt und das Beste daraus machen."

 
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  • K. H.
    Das ist richtig schwach geschätzte Mainpost Redaktion das mein Kommentar nicht freigegeben wurde, weil er offensichtlich nicht ins Meinungsbild passt.
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  • A. F.
    Gibt es schon eine Liste oder Website von Geschäften aus Würzburg und Umgebung die auch ab kommender Woche mittels Hausrecht die FFP2-Maskenpflicht weiterführen? Wäre besonders für den Bereich Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs sinnvoll.
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  • K. H.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Falschbehauptungen) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • H. K.
    Ich werde auch in Zukunft in der Öffentlichkeit Maske tragen. Die schützt ja nicht nur vor Corona sondern auch vor anderen Erkrankungen.
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  • S. G.
    Solange die Zahlen so hoch und viele so uneinsichtig sind, gehe ich nur dort einkaufen, wo eine Maske, am Besten FFP2, getragen werden muss. Ansonsten wird im Internet eingekauft.
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  • R. F.
    Ich werde auch in Zukunft, freiwillig, keine Maske tragen.
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  • U. A.
    Jetzt werden viele halt noch mehr im Internet einkaufen. Da rückt ihnen nämlich keiner ohne Maske zentimeternah auf die Pelle.
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  • U. S.
    Ich bin für Maskenpflicht in allen Geschäften, am besten für immer. Schützt sie doch nicht nur vor Corona sondern ganz offensichtlich auch vor anderen Krankheiten. So ist z. B. die Grippe seit wir Masken tragen so gut wie ausgestorben. Also Maske auf! Der Gesundheit und Hygiene wegen!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Politik hat dem Einzelhandel einen Bärendienst erwiesen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung möchte die Maske aus gutem Grund beibehalten. Wie viele werden jetzt zum "Shopping" gehen, wenn zu befürchten ist, dass jetzt gut ein Drittel ohne Maske rumrennt.

    Es erschöpft mich, wenn ich lese "die meisten bekommen es sowieso einmal". Einmal, das wird wohl nicht reichen siehe UK und eine Kur an der Gesundheit ist eine derartige Erkrankung nicht.
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  • E. H.
    Ich will Corona nicht mal einmal und ich möchte den Virus auch nicht weitergeben. Ich werde weiterhin da, wo viele Menschen sind auf jeden Fall weiterhin meine Maske tragen.
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  • J. G.
    Warum muss es die FFP2-Maske sein. Ich denke, wenn man auf die OP-Maske ausweichen würde, wäre die Diskussion nicht so groß. Die schützt nämlich auch.
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  • E. N.
    Und leider wieder so ein unqualifizierter Kommentar. Man man man ja wenn ALLE eine OP Maske tragen würden, dann hätte das auch einen Sinn. Wobei ich sowieso nicht verstehen kann, wie man bei Pro Contra Abwägung gegen die Maske bei solch hohen Infektionszahlen sein kann. Und bitte nicht mit dem fehlgeleiteten Freiheitsbegriff oder Selbstverantwortung argumentieren. Welche Freiheit wird durch die Maske denn genommen? Eher das Gegenteil ist der Fall, sie ermöglicht unter gegebenen Umständen eben diese.
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    Ja, das Maskentragen hat auch so seine Vorteile.... schon mal dran gedacht, dass Pollen-Allergiker und Heuschnupfen-Geplagte auch davon provitieren.... so wie ich zum Beispiel. Also ich hab festgestellt, die "Maske" ist ne gute Abwehr.
    Interessiert vielleicht hier niemand, aber könnte sein, dass ein "Heuschnupfer" unter den Lesern und Kommentatoren ist.
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  • H. S.
    Weder der Expertenrat der Bundesregierung, noch die Grünen, oder die SPD wollten das, was wir jetzt haben. Alle echten Experten finden es sogar grundfalsch. Und Lauterbach hat bis zuletzt darum gerungen, dass er wenigstens diese halbgare Hotspot-Regelung gegen unseren neuen FDP-Justizminister Marco Buschmann durchsetzen konnte. Denn der wollte eigentlich alle Regeln weghaben, so wie die AfD auch.
    Wer also ein Problem damit hat: Mail an Herrn Buschmann schreiben, und ihm versichern, dass das Wahlergebnis der FDP im Saarland nur ein Vorgeschmack sein wird, auf das, was bei den nächsten Wahlen noch auf diese Partei zukommen wird...
    Im Saarland machen sie Ihrem ehemaligen Spitznamen "Fast Drei Prozent" ja schon alle Ehre...
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  • E. M.
    Was ist denn schwer zu verstehen? Jeder darf nach wie vor eine Maske tragen und sich so SELBST schützen. Infizieren wird sich so oder so jeder mehrmals, da die Übertragungen schon immer zum größten Teil im privaten Umfeld stattfinden. Letzendlich werden die Infektionen "verschoben" aber keineswegs "aufgehoben". Nicht wenige meinen hier wirklich, Sie können sich dem dauerhaft entziehen und meinen die Schuld bei anderen Menschen zu finden.
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  • G. K.
    @ernler 22290809

    Ganz so einfach ist das nicht: je mehr Infektionen umso höher ist das Risiko, auch und vor allem für alte Menschen, sich damit anzustecken. Für Sie vielleicht nicht bedrohlich, für andere aber schon.

    Je mehr Infektionen umso höher das uisiko einer Mutation und was dabei rauskommt wissen die Götter.

    Was mich ausserdem bedenklich stimmt ist die Tatsache, daß Shanghai inzwischen fast komplett geschlossen ist, ein Wahnsinnsausfall für die chinesische Wirtschaft - sicherlich hat man diesen lockdown nicht ohne triftigen Grund veranlasst...
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  • K. F.
    also ich werde meine Maske auch beim Einkaufen noch tragen. Ich hab erst neulich wieder einige neue gekauft, sollen die Packungen jetzt in meinem Regal verstauben. Man kann sie nach dem Einkaufen gleich wieder runternehmen wenn man im Freien ist. Ne halbe Stunde am Samstag oder sonstwann beim Einkaufen mit Maske hat noch keinen geschadet. im Gegenteil man schützt sich und die anderen. Aber was mir auffällt: beim Einkaufen ist es auch mit dem Abstand nicht mehr so weit her, wenn man an der Kasse steht. Man hängt dem anderen wieder auf der Pelle und kaum ein halber Meter ist da noch Abstand. Auch das sollte mal überdacht sein.
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    @ klafie: Da bin ich voll und ganz bei Ihnen. Habe mir kürzlich FFP-2-Masken übers Internet von einem deutschen Hersteller bestellt.... und werde weiter Masken tragen, ist es doch meine persönliche Entscheidung.
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  • K. F.
    @wellis: wieviel haben dann ihre masken gekostet? mitlerweile bekommt man sie bei netto schon für 50 cent nachgeschmissen. da sieht man auch mal wieder, was da für ein "schindluder" mit getrieben worden ist. am anfang 2 euro und noch mehr und jetzt nicht mal mehr den viertels preis dafür. alles viel auch nur geldmacherei zum wohle unserer gesundheit, oder?
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  • M. Z.
    Das ist ein ganz normaler Schweinezyklus.

    Vor Corona gab es rel. wenig Nachfrage nach den Masken, also auch rel. wenig Angebot. Plötzlich waren sie weltweit gesucht, das Angebot war aber noch das gleiche. Also explodierten die Preise.

    Also wurde schnell eine riesige Produktionskapazität aufgebaut, also explodierte auch das Angebot, die Preise sanken.

    Jetzt gibt es ein großes Angebot, aber die Nachfrage sinkt langsam. Also sinken die Preise noch weiter.
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