Ende dieser Woche ist es soweit – und groß die Spannung: Nach neunmonatiger Arbeit erscheint die erste Würzburg-DVD mit historischen Filmaufnahmen unserer Leser. Gezeigt wird der Film am Freitag und Sonntag auch zweimal in öffentlichen Vorstellungen im Central-Programmkino auf dem Bürgerbräugelände – passend zum ersten Kino-Geburtstag am neuen Standort.

Fast 50 Leser waren dem Main-Post-Aufruf zu Jahresbeginn gefolgt und haben über 160 Filmspulen, Videokassetten und DVDs zur Verfügung gestellt. Mit diesen Würzburg-Aufnahmen – ergänzt um Material aus Archiven der Stadt, Diözese und des Bayerischen Rundfunks – ist ein einmaliges Stadtporträt entstanden. Bewegende Geschichte des 20. Jahrhunderts in bewegten Bildern.

Filmaufnahmen und Zeitzeugen machen Geschichte lebendig

Die Filmszenen werden eingeordnet von Zeitzeugen, die über das Erlebte berichten. 42 Frauen und Männer hat das Filmteam von „art & weise“ um Produzent Bernd Nebeling dafür vor die Kamera geholt. Sie erzählen eindringlich, detailreich und emotional von „ihrem“ Würzburg der vergangenen Tage. So ist nicht nur ein dokumentarisch wertvoller, sondern auch ein sehr berührender Film herausgekommen.

In Kooperation mit regionalen Zeitungsverlagen hat „art & weise“ schon für 15 deutsche Städte insgesamt 27 solcher DVDs produziert. Aber noch nirgends wurde so viel altes und spannendes Filmmaterial gesammelt und eingereicht wie in Würzburg.

Ältere Würzburger identifizieren sich stark mit ihrer Stadt

Eine Erklärung: „Die Menschen hier scheinen sich sehr stark mit ihrer Stadt zu identifizieren. Gerade bei den Älteren dürfte dies auch an der bewegten Geschichte mit Zerstörung und Wiederaufbau liegen“, ist Nebeling überzeugt. Ferner sei das große Echo bei den Lesern auch ein Indiz für die gute Verankerung und das große Vertrauen, das die Main-Post als Medienhaus in der Bevölkerung genieße.

Dabei war der Beginn eher verhalten: Zwar hatten sich kurz nach dem Aufruf gleich die ersten Leser gemeldet, das angebotene Material war aber nicht allzu üppig. Dann aber, so Nebeling, „entstand ein nicht versiegen wollender, kontinuierlicher Fluss von Einreichungen.“ Worüber sich der Produzent und Geschäftsführer besonders freut: Erstmals erhielt man ergänzendes Material von Sendeanstalten. Der Bayerische Rundfunk habe – nach langwierigen Verhandlungen – ein faires Angebot gemacht, „darüber sind wir sehr glücklich.“

Einen Rekord hat Würzburg auch bei der Zahl von Zeitzeugen aufgestellt. All ihre Aussagen und Erzählungen zu sortieren und den Filmausschnitten zuzuordnen, war eine Mammutaufgabe. Weit über 40 Stunden Rohmaterial hat Bernd Nebeling für die Würzburg-DVD gesichtet, über zehn Stunden davon wurden digitalisiert.

Drei Würzburg DVDs von 1929 bis 1990

Durch die Fülle an Material entsteht nun sogar eine Film-Trilogie mit drei DVDs, sie endet mit der Landesgartenschau 1990. Für die fertigen Kapitel hat Nebeling, mit seiner Filmfirma ansässig in Marburg, eine persönliche Qualitätskontrolle. Als erste, berichtet er schmunzelnd, dürfe seine Frau die Geschichten sehen: „Wenn sie als gebürtige Würzburgerin damit zufrieden ist – dann muss es ja passen...“

Der erste Teil nimmt die Zuschauer mit in das Würzburg der Jahre 1929 bis 1956. Nach der Premiere für geladene Gäste am Donnerstag wird der gut 90-minütige Film auch zweimal öffentlich gezeigt – am Freitag, 3. November, um 20.30 Uhr, und am Sonntag, 5. November, um 18.30 Uhr jeweils  im „Central“. Karten zum Sonderpreis von fünf Euro können über die Kino-Homepage ( www.central-bb.de ) reserviert werden oder telefonisch: Tel. (0931) 78 01 10 57.

DVD-Verkauf in den Main-Post-Geschäftsstellen

Der Film beginnt mit Aufnahmen aus dem unzerstörten Würzburg vor dem Krieg, dem Rhönradturnen mitten in der Stadt, führt in die NS-Zeit, zeigt die Zerstörung im Krieg, den Einmarsch der Amerikaner – aber auch den Wiederaufbau als gemeinsame Energieleistung der Würzburger Bevölkerung.

Die Würzburg-DVD, Teil 1 (1929 - 1956) gibt es zum Preis von 19,95 Euro ab 3. November in allen Geschäftsstellen der Main-Post sowie im Online-Shop: https://shop.mainpost.de