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Würzburg
Dr. Helds Corona-Tagebuch: Wenn eine Familie Covid-19 anzweifelt
Ein Ungeimpfter liegt wegen Corona auf der Intensivstation. Dass seine Angehörigen andere Gründe dafür suchen, ist für das Team schwer begreifbar, sagt Dr. Matthias Held.
Lockerungen in der Gesellschaft, Personalengpässe im Krankenhaus: Die Mitarbeiter stehen in einem Spannungsfeld, sagt Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte.
Foto: Archivbild: Fabian Gebert | Lockerungen in der Gesellschaft, Personalengpässe im Krankenhaus: Die Mitarbeiter stehen in einem Spannungsfeld, sagt Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte.
Bearbeitet von Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Wir behandeln aktuell im Klinikum Würzburg Mitte 34 Covid-Erkrankte, davon drei auf den Intensivstationen. Das sind etwa gleich viele wie Anfang der Woche. Trotzdem ist die Stimmung im Team momentan von einer gewissen Anspannung geprägt. Gerade in den letzten Tagen haben wir viel darüber diskutiert, wie wichtig die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen in der Klinik noch ist. Denn die Durchseuchung ist hoch, und wir dürfen unsere Patienten nicht gefährden.

Lockerungen im Alltag, angespannte Lage im Klinikum

Das aber steht in starkem Kontrast zu der Diskussion um die allgemeinen Öffnungen derzeit. Das Personal ist da in einem Spannungsfeld. Wir erleben, wie wir selbst mit Personalengpässen kämpfen und uns anstrengen müssen, um Ausfälle zu kompensieren – und gleichzeitig stehen die Zeichen in der Gesellschaft überall auf Lockerungen.

Zudem fällt auf, dass wir tendenziell mehr onkologische Patientinnen und Patienten mit Covid-19 bekommen. Sie haben meist aufgrund einer Tumortherapie keine Antikörper nach der Corona-Impfung gebildet und werden mit monoklonalen Antikörpern behandelt. Das funktioniert gut. Die meisten Betroffenen vertragen die Therapie und wir können ihnen damit relativ gut helfen.

Berührt und nachdenklich gemacht hat mich in dieser Woche das Gespräch mit der Familie eines Covid-Patienten. Der Mann ist Mitte 50 und ungeimpft, wie auch seine Frau und sein Sohn. Er ist bei uns an der Beatmungsmaschine und wir fürchten, dass es bei ihm keinen guten Verlauf nehmen wird. Das wollten wir auch den Angehörigen vermitteln. Allerdings zweifeln sie an der Erkrankung Covid-19 und suchen nach anderen Gründen für den Zustand des Patienten.

Innerliche Frustration - und Verwunderung über die vielen Ungeimpften auf den Stationen

Die Mitarbeiter setzen sich extrem für den Mann ein, da gibt es keine Vorbehalte und wir versuchen, unsere Sicht sachlich dazulegen. Das aber ist nicht einfach, denn die Familie vertritt eine Denkweise, die man mit unseren Erfahrungen überhaupt nicht nachvollziehen kann. Man kann sich vorstellen, dass innerlich eine gewisse Frustration dabei ist – aber die Gespräche waren auf keiner Seite von Vorwürfen geprägt. Generell sehen wir auf den Stationen immer noch verhältnismäßig viele ungeimpfte Patientinnen und Patienten. Das ist angesichts der Lage verwunderlich.

Gleichzeitig machen sich momentan viele geimpfte Menschen Gedanken um eine vierte Impfung. Für diejenigen, bei denen der Booster bereits mehr als ein halbes Jahr zurückliegt, ist das zu erwägen. Insbesondere bedarf es hier bei Risikopatienten mit Tumorerkrankungen und unter Immunsuppression einer eher großzügigen Indikationsstellung.

Keine Hinweise, dass eine "Überimpfung" droht

Hinweise darauf, dass es eine Art Überimpfung, also ein zu häufiges Impfen, geben könnte, haben wir nicht. Ich kann verstehen, dass sich diese Frage stellt. Spekulationen über einen Wirkverlust durch eine höhere Anzahl an Impfungen sind aber unbegründet. Aus meiner Sicht werden wir in der Bevölkerung vielmehr Probleme bekommen, weil es keine volle Durchimpfung gibt – denn das begünstigt, dass sich neue Varianten entwickeln.

Priv.-Doz. Dr. Matthias Held (51) ist Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte. Dort ist der Lungenspezialist für die Covid-19-Patientinnen und -Patienten zuständig. In seinem Tagebuch gibt er regelmäßig Einblicke in den Klinikalltag. Alle Folgen finden Sie unter www.mainpost.de/corona-tagebuch

 
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  • J. L.
    Meinen allertiefsten Respekt an Dr. Held und Dein Team. Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Energie es kosten muss, sich zu motivieren um solch lernresistenten Mitmenschen dennoch eine angemessene Behandlung zukommen zu lassen.

    Wenn die eigene Verschwörungstheorie durchzogene Denkweise nicht mal vor dem drohenden Tod eines nahen Verwandten hakt macht, kann man erahnen wie beratungs- und bildungsresistent diese Menschen sein müssen. Auf der anderen Seite bricht vermutlich mit einem Anerkennen einer solchen Erkrankung auch eine (verschrobene) Weltanschauung, ein Kartenhaus der Verschwörungstheorien in sich zusammen. Wer will schon gern sein bisheriges Leben so in Frage stellen.

    Der Vorteil: sie alle lernen das Virus näher kennen. Denn statistisch gesehen haben bereits 63% der Leugner/Querdenker eine Infektion durchlaufen. Diese Zahl ist in den letzten vier Wochen geradezu explodiert.
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  • D. M.
    Intolerante Impfgegner fordern dieToleranz der Gesellschaft ein.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wir sollten nicht über THHA's Erlebnisse rätseln. Sie sind frei erfunden!
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  • W. L.
    Ein grosses Danke an Dr. Held und sein Team - meine Mutter 84 Jahre haben sie auch gepflegt und sie hat überlebt und leidet nun an Folgeerscheinung wie Müdigkeit und Belastungsschwäche! Die alte Dame sagt trotzdem Danke!
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  • S. K.
    Vielen Dank für den Hinweis.
    Lagen bei der Person, die auf den einen Auge erblindete folgende Vorerkrankungen vor:

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose)
    Bluthochdruck
    Diabetes
    Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämien)
    Blutbildveränderungen

    Welche Risikofaktoren treffen weiterhin zu?

    Rauchen
    Bewegungsmangel
    Übergewicht
    Ungesunde Ernährung
    Zu wenig Flüssigkeitszufuhr

    Bei der Krebspatientin: Um welche Krebserkrankung handelte es sich?
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  • W. S.
    Danke für Ihren Artikel und Ihre wertvolle Arbeit.
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  • H. D.
    Sehr geehrter Herr Dr. Held,

    umgekehrt gibt es bei uns in der Gemeinde einige Personen die seit der Impfung Schäden davongetragen haben, auch diese Zweifeln an das es evtl. an der Impfung liegen könnte.

    Eine Person ist seit der Impfung auf einem Auge blind geworden (evtl. Thrombose). Bei einer
    anderen Frau ist seit der Impfung wieder der Krebs ausgebrochen (14 Jahre hatte Sie jetzt nichts). Gestern haben wir sie beerdigt.

    Sehr geehrter Herr Held bzw. Redaktion der Mainpost. Auch solche Fälle mal ansprechen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Na da haben Sie aber alle Fälle aus Deutschland oder der Welt zusammengetragen. Vielleicht haben Sie das Alles aber auch frei erfunden. THHA viele hier kennen Ihre Posts der letzten Wochen! 🤔 Da hab ich so meine Zweifel. Frei nach dem Motto: Ich kenne da jemand, der kennt jemand, der ...
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  • D. E.
    Das ist eine auffällige Häufung von schweren Impfschäden in ihrer Gemeinde und von den Personen die sie alle kennen und deren Krankengeschichte.

    Das sollte die Main-Post mal näher beleuchten was tatsächlich belegt ist und was nur Mutmaßungen sind.
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  • L. W.
    @ THHA

    Und wie wäre es denn diesen genannten Personen ergangen wenn sie sich an Corona infiziert hätten?

    Und vielleicht hatte die Krebspatientin gerade wegen den vielen Ungeimpften die Vorsorge schleifen lassen, weil sie Angst hatte sich in der Praxis zu infizieren. Auch solche Fälle gibt es zuhauf. Genauso gibt es viele Fälle, deren "planbare" Operationen einfach nicht mehr zeitgerecht erfolgen konnten, weil die Intensivstationen regional schlicht überlastet waren.

    Und kommen Sie mir jetzt mit dem verfälschten Lauterbach Zitat aus der BLÖD!
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  • M. D.
    Das ist zwar alles sehr schlimm... Nur - gibt es einen Beweis, dass das alles wegen der Impfung passiert ist oder ist das nur eine Vermutung ?? Denn von "gleichen Fällen" hat man noch nirgendwo etwas gelesen und darüber wäre bestimmt berichtet worden.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Impfgegner versuchen halt, hier immer einen Zusammenhang mit der Impfung herzustellen. Ist nicht belegbar! Fakt ist hingegen, dass eine Impfung vor schweren Verläufen schützt!
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  • G. K.
    Werter THHA,

    ein zeitlicher Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Problemen und einer Impfung reicht aus, um uns sofort über einen kausalen Zusammenhang spekulieren zu lassen. So sind wir Menschen eben gestrickt- wir sind nicht immer objektiv …

    Auch ich bin mir sicher, dass es mehr Impfschäden gibt, als offiziell ausgewiesen werden. Aber das allein ist noch kein valider Grund, sich nicht impfen zu lassen.

    Jede Impfung hat potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen. Der Witz ist doch nicht, dass eine Impfung vollkommen risikofrei ist – der Witz ist, dass das mit einer Impfung verbundene Risiko im Vergleich zum Risiko einer Erkrankung wesentlich kleiner ist. Und bei 120.000+ Todesfällen halte ich das für gesetzt.

    Was soll es in so einer Situation denn bringen, wenn wir ständig darüber rätseln, ob dieser eine oder andere Erkrankungsfall jetzt ursächlich auf die Impfung zurückzuführen sein könnte? Wir würden damit nur unsere eigene Wahrnehmungsverzerrung verstärken …
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  • S. K.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • S. K.
    Du musst dir auch bewusst sein, dass Du durch solche Faschinformationen Menschenleben gefährdest. Aber sicherlich bist du bereit Leben anderer für für deine "Ideale" zu opfern grinsen
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  • H. M.
    Das ist absolut bewundernswert, zeigt aber auch die Sinnlosigkeit der Erklärung und Beratung.
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  • T. F.
    Ein herzliches Dankeschön an Dr. Held, Dank seiner Berichte, ist er für mich ein Fels in der Brandung, an dem ich mich orientieren kann...
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich weiß ein Dankeschön an ihr Team ist nur ein ganz kleiner Tropfen auf dem heißen Stein und bringt Ihnen auch keine Entspannung auf den Stationen und auch nicht mehr Personal. Doch ich bin nicht in der Politik und auch kein Ungeimpfter um hier etwas konkret stärkeres gegen die Situation zu tun. Deshalb bleibt einfach nur ein Danke für all den Einsatz jedes Einzelnen.
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    Ja, man muss sich immer wieder wundern, in welch geistiger Einbahnstraße diese Coronaleugner denken!
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  • H. E.
    Gardner. Ihre Kommentare sprechen für sich.
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