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Würzburg
Dr. Helds Corona-Tagebuch: Eine ungeimpfte Patientin spricht über ihren "Irrweg"
Eine Frau verzichtet auf die Impfung, erkrankt schwer an Covid, wird sechs Wochen beatmet. Heute bereue sie ihren Leichtsinn, berichtet Lungenspezialist Dr. Matthias Held.
Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte, beobachtet die Ausbreitung der Omikron-Variante mit Wachsamkeit.
Foto: Archivbild: Daniel Peter | Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte, beobachtet die Ausbreitung der Omikron-Variante mit Wachsamkeit.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:00 Uhr

Wir behandeln im Klinikum Würzburg Mitte momentan zwölf Corona-Patientinnen und Corona-Patienten, davon fünf auf den Intensivstationen. Damit ist die Situation bei uns recht entspannt – was im Kontrast zu Berichten aus dem Ausland steht, wo Krankenhäuser durch Omikron an die Belastungsgrenze kommen.

Das registrieren wir natürlich und es sorgt für Wachsamkeit: Möglicherweise steigen auch bei uns die Patientenzahlen bald an, möglicherweise liegt die Verzögerung schlicht am typischen Covid-Verlauf, der erst nach zwei Wochen schwerer wird. Im besten Fall kann es sein, dass trotz steigender Infektionszahlen weniger Menschen in die Kliniken müssen und die Omikron-Variante mildere Verläufe bewirkt. Das müssen wir abwarten.

Noch kein Omikron-Fall im Klinikum, Differenzierung dauert

Bislang haben wir erstaunlicherweise keinen bestätigten Omikron-Fall unter unseren Patienten – es stehen allerdings noch Differenzierungen aus. So betreuen wir eine Patientin, die um den Jahreswechsel herum krank wurde und bei der wir von einem Kontakt zu einem Omikron-Fall wissen. Da die Labore jedoch stark belastet sind, dauert die Differenzierung leider teilweise mehrere Tage. Zur Sicherheit ist die Frau daher einzeln isoliert.

Auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten Kontakt zu Corona-Infizierten, beispielsweise über Kinder im Kindergarten oder in der Schule, und sind jetzt in Quarantäne. Bisher betrifft das nur wenige. Aber es beschäftigt uns, und die verkürzte Quarantänezeit kommt uns sehr zu Gute.

Nach zehn Wochen der erste Tag ohne Beatmungsmaschine

Was mich am Montag bei der Visite auf der Intensivstation sehr gefreut hat: Wir konnten bei zwei langzeitbeatmeten Patienten die Tracheal-Kanüle entfernen. Die Entwöhnung von der Beatmungsmaschine war erfolgreich. Auch bei einem anderen Covid-Erkrankten, der seit zehn Wochen künstlich beatmet wird, ist die Entwöhnung weit fortgeschritten. Bei ihm planen wir einen sogenannten Auslassversuch – das heißt, den ersten Tag komplett ohne maschinelle Beatmungsunterstützung.

Wirklich bewegt hat mich auch ein Gespräch mit einer Patientin auf der Normalstation. Die 55-Jährige ist nicht mehr isoliert, war aber schwer an Covid-19 erkrankt und musste sechs Wochen lang auf der Intensivstation beatmet werden. Wir hatten sie aus Lohr zur Beatmungsentwöhnung übernommen, auch bei ihr ist das erfreulicherweise gelungen.

Auf Impfung verzichtet: ein Leichtsinn!

Diese Patientin hat mir erzählt, dass sie nicht geimpft gewesen sei und wie leichtsinnig ihr das rückblickend erscheine. Sie sagt, sie lebe sehr bewusst und sei der Überzeugung gewesen, sie könne es sich leisten, zunächst auf die Impfung zu verzichten. Dann wurde sie von der Wirklichkeit überholt und erkrankte schwer an Covid-19. Mittlerweile sagt sie ganz klar: Der Verzicht auf die Impfung sei Unsinn und ein Irrweg gewesen – und sie sei enorm dankbar und froh, dass sie Covid mit Hilfe der Hochleistungsmedizin überstanden habe.

Priv.-Doz. Dr. Matthias Held (51) ist Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte. Dort ist der Lungenspezialist für die Covid-19-Patienten zuständig. In seinem Tagebuch gibt er regelmäßig Einblicke in den Klinikalltag. Alle Folgen finden Sie unter www.mainpost.de/corona-tagebuch

 
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  • Steler06501902
    Es ist erbärmlich.
    Da heult die Dame NACH der Beatmung rum, dass es Unsinn und Leichtsinn war.

    Die Erkenntnis kommt der guten Frau reichlich spät. Aber man weiß es ja immer selber besser. Scheiß auf Experten.

    Und wer darf für den ganzen Zinnober wieder blechen?

    Es ist nur noch zum Kotzen mit den Impfverweigerern.

    Erst nix machen, dann Krankenhausbelagern und Personal belästigen, hinterher rumnöhlen.

    Wie lange soll die Gesellschaft diese Schwachsinn noch mitmachen?

    Wer nicht geimpft ist, soll sich selber um die Konsquenzen kümmern und nicht der Gesellschaft quälen.
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  • seneca
    Man sollte Ungeimpfte prozentual an der Behandlung im Kh beteiligen und Reha komplett selbst zahlen lassen.
    Sie halten die Pandemie am Laufen, stellen sich gegen die Gesellschaft und fordern dann genau von dieser Gesellschaft die Leistungen ein.
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  • steffenlink2@web.de
    Ich kenn keine, du vielleicht ?
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  • 1958kosb
    Wenns welche gäbe, hätten Menschen wie Sie das bestimmt schon gepostet.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
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  • Laeufer61
    An alle Impfskeptiker...

    ...(den Corona-Leugnern ist wohl ohnehin nicht zu helfen): Lassen sie sich die Aussage einer bis zur Erkrankung Ungeimpften (Zitat; " Mittlerweile sagt sie ganz klar: Der Verzicht auf die Impfung sei Unsinn und ein Irrweg gewesen ") in diesem Bericht von Dr. Held mal in Ruhe durch den Kopf gehen.
    Dann können auch sie zur Erkenntnis kommen das derzeit nur eine Impfung das Mittel gegen dieses Virus ist.
    Zumindest wird eine trotzdem eingefangene Infektion einen leichteren Verlauf nehmen!

    Danke an Dr. Held für seine immer wieder eindringlichen Berichte aus dem Klinikalltag mit Corona 👍
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
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