Was hat Bundestagsabgeordnete und Claudia Roth mit dem Würzburger Club Dornheim zu tun? Einiges, denn am Mittwoch überreichte die Kulturministerin den Verantwortlichen des Clubs in Rostock den "Applaus-Award". An dem Abend wurden Livemusik-Spielstätten und Veranstalter aus ganz Deutschland ausgezeichnet – und eben auch das Dornheim in Würzburg.
Bereits zum elften Mal wurde der "Applaus-Award" in diesem Jahr überreicht. Er zählt in Deutschland zu den höchstdotierten Kulturauszeichnungen. Insgesamt 1,9 Millionen Euro gingen an Preisträgerinnen und Preisträger in sechs verschiedenen Kategorien. Darunter die Sparte "Bestes Livemusik-Programm", mit dem auch das Dornheim in Würzburg ausgezeichnet wurde und sich gleichzeitig über 45.000 Euro freuen kann.
Clubs in ganz Deutschland stecken tief in der Krise
"Für uns ist das eine ganz besondere Auszeichnung. Die Wertschätzung hat uns sehr berührt", freut sich Daniel Klein, einer der Inhaber des Dornheims. Claudia Roth habe in ihrer Rede erwähnt, wie wichtig Kulturräume und Clubs als Räume der Begegnung in Krisenzeiten seien. "Es ist eine unglaubliche Anerkennung unserer Arbeit. Wir stecken so viel Herz und Leidenschaft und Energie in unser Programm", so Denny Garcia, Resident-DJ und zuständig für das Booking im Club.
Die Clubbranche steckt seit einiger Zeit in einer tiefen Krise. Immer wieder gibt es Medienberichte über die Schließung von Diskotheken – auch in Würzburg. Deshalb komme die Auszeichnung für das Dornheim gerade recht, nicht nur in finanzieller Hinsicht. "Clubs sind auch Orte, wo man die Freiheit haben kann, man selbst zu sein – unabhängig von Identität und Herkunft." Das sei aktuell wichtiger denn je, sagt Garcia.
Dornheim in Würzburg will weiter auf Nachwuchsförderung setzen
Das Dornheim in Würzburg ist ein Club mit dem Fokus auf elektronischer Musik für unterschiedliche Zielgruppen und Subgenres. Im Sommer bietet der Club tagsüber außerdem einen Biergarten mit gastronomischem Betrieb. Abends legen auf zwei Etagen verschiedene DJs Livemusik auf. "Bei uns zählt nicht, was du anhast oder wo du herkommst – hier kannst du einfach du selbst sein", beschreibt es Daniel Klein.
Und was passiert mit dem Preisgeld in Höhe von 45.000 Euro? "Da wollen wir noch nicht zu viel verraten, aber es stehen spannende Projekte an", so Garcia. Der Club wolle auch weiter internationale und nationale DJs nach Würzburg holen und gleichzeitig lokale Nachwuchstalente fördern. Auch das für den Club wichtige Awareness-Konzept werde von dem Geld profitieren.
