
Offiziell gegründet hat sich der Mercator Wirtschaftsclub Würzburg (WCW) schon vor etwa zwei Monaten, aber am Mittwoch wurden die Pläne im Rahmen des Basketball Champions League-Heimspiels der FIT/One Würzburg Baskets offiziell vorgestellt. Der WCW, der vom ehemaligen Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter beraten und koordiniert wird, ist eine Abteilung der Sport und Event Würzburg Baskets GmbH, dem offiziellen Träger des Spielbetriebs der Würzburger Erstliga-Basketballer.
"Der Club bietet eine hervorragende Plattform für den Austausch zwischen regionalen und überregionalen Unternehmen, die den Basketball und die Werte des Sports unterstützen", sagt Matthias Schneider vom namensgebenden Unternehmen Mercator-Leasing. Er sei überzeugt davon, dass starke Netzwerke und nachhaltige Partnerschaften der Schlüsse zu langfristigem Erfolg im Sport und in der Wirtschaft seien, so Schneider weiter.
Was sind die Ziele des Wirtschaftsclubs Würzburg?
Wirtschaftlicher Erfolg, aber natürlich nicht für den Club selbst, sondern für die Mitglieder des WCW. "Wir wollen, dass unsere Mitglieder von der Partnerschaft profitieren", erklärt Brandstätter. Spitzensport sei für eine Region ein erheblicher Standortvorteil, beschreibt der gebürtige Österreicher den Wert des Bundesliga-Standorts Würzburg. Deshalb plant der WCW regelmäßige Netzwerktreffen, Workshops und eine digitale Plattform. Unter dem Dach des Wirtschaftsclubs sollen Wirtschaftsunternehmen aus der Region miteinander in Verbindung gebracht werden, damit beide Seiten von Geschäftsabschlüssen profitieren.
Warum agiert der Wirtschaftsclub Würzburg unter dem Dach der Würzburg Baskets?
"Ein Verein war keine Option, weil dazu viele Verwaltungsaufgaben gehören, mit denen wir uns nicht beschäftigen wollten", beschrieb es Brandstätter. Stattdessen nutzt der WCW die bestehenden Kontakte und Strukturen der GmbH, die hinter dem Spielbetrieb der Würzburg Baskets steht.
Was sind die Pläne des WCW?
Acht bis zehn hochkarätige Veranstaltungen kündigten die Verantwortlichen, zu denen mit Jochen Bähr, Wolfgang Heyder und Steffen Liebler natürlich auch drei Baskets-Gesellschafter und mit Hannah Ugrai und Konstantin Zeuch zwei im Vertrieb beschäftigte Mitarbeiter der Baskets gehören, am Mittwoch an. Die erste sei gleich ein richtiger Höhepunkt.
Am 9. April kommt Herbert Hainer ins Vogel Convention Center. Der langjährige Vorstandsvorsitzende von Adidas ist mittlerweile Präsident des FC Bayern München und wird auch über den Erfolg des SAP Gardens in München und die Bedeutung einer neuen Arena für die Basketball-Abteilung der Münchner sprechen. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit Cyber-Kriminalität, Künstlicher Intelligenz oder der Nachfolgeplanung im Unternehmen. Mit Joe Kaeser kommt außerdem der ehemalige Siemens-Chef im Sommer aufs Gut Wöllried.
Inwiefern profitieren die Würzburg Baskets davon?
Zunächst sind alle Sponsoren der Baskets automatisch Mitglied im Wirtschaftsclub. Perspektivisch wollen die Würzburger dadurch ihr Partnernetzwerk erweitern. "Wir haben aktuell 350 Plätze im VIP- und Hospitality-Bereich. Mit Blick auf die neue Halle soll das in den vierstelligen Bereich wachsen", erklärt Geschäftsführer Liebler. Der WCW soll den Baskets auch helfen, den Etat von aktuell 6,5 Millionen Euro perspektivisch auf über zehn Millionen Euro zu steigern. "Wir wollen weiterhin international spielen. Dafür muss unser Etat in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen", erläutert Bähr, der Brandstätter zu seiner Koordinatoren-Funktion überredet hat.

Welche Rolle spielt die geplante Multifunktionsarena?
Auf die Gründung des Wirtschaftsclubs hatte der Bau der Multifunktionsarena keinen direkten Einfluss. Aber natürlich spielt sie in den Planungen des Vereins eine Rolle. Nur mit der Hilfe des WCW wird es den Baskets möglich sein, die Vorzüge der Arena mit bis zu 6000 Plätzen adäquat zu nutzen. "Sportlicher Erfolg kostet Geld, füllt aber auch die Halle", weiß der erfahrene Sportmanager Wolfgang Heyder. "Bei Sponsoren bezüglich des Wirtschaftsclubs ist die Halle schon das Thema", so Baskets-Gesellschafter Jochen Bähr. "Für uns ist sie essenziell. Wir von den Baskets wünschen uns, dass es noch in der Ära Schuchardt zum Grundstückskauf kommt."
Der WCW ist nach dem Vorbild des Bamberger Wirtschaftsclubs konzipiert. Den hat Heyder in den frühen 2000er Jahren gegründet, um den oberfränkischen Basketball-Bundesligisten und heutigen Konkurrenten voranzubringen.
Als wenn es nicht schon genug Interessenvertretungen und Verbände für unsere Betriebe (incl. IHK) gäbe, die sich um die Themen Nachfolge, Cybersicherheit oder Netzwerken kümmern. Läuft dort soviel falsch, daß man einen Club ins Leben rufen muss oder geht es schlicht um Postengeschachere?