Die Bistumsleitung hat sich bei der Besetzung einer Führungsposition für eine Frau entschieden: Die 36 Jahre alte Architektin und Glockensachverständige der Diözese, Katja Mark-Engert, wird zum 15. November zunächst die Leitung der Liegenschaftsabteilung übernehmen und spätestens ab 1. April 2020 dann die neue Abteilung "Liegenschaften und Bauwesen". Damit werden laut Mitteilung des Ordinariats Liegenschaftsabteilung und Bischöfliches Bauamt zusammengeführt. Diese neue Abteilung wird Teil der künftigen Hauptabteilung "Finanzen und Immobilien" sein. Deren Leiter ist Sven Kunkel. Diese Personalie wurde bereits Anfang August bekanntgegeben.
Die neuen Abteilungen beziehungsweise Zusammenlegungen sind Teil der Umstrukturierungspläne im Ordinariat. Dieser Redaktion liegt ein entsprechender Entwurf vor. Er sieht künftig nur noch sechs statt neun Hauptabteilungen vor. "Die Reorganisation des bischöflichen Ordinariats wird voraussichtlich zum 1. Januar 2020 umgesetzt", bestätigte Bistumssprecher Bernhard Schweßinger Ende August auf Nachfrage.
Die Personalien von Mark-Engert und Kunkel haben eine Vorgeschichte. Zuvor war Otmar F. bis zu seiner plötzlichen Freistellung Ende Juni 2018 Leiter der Liegenschaften im Ordinariat. Gleichzeitig wurde er – ebenfalls über Nacht und nicht im gegenseitigen Einvernehmen – als Geschäftsführer der SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH abberufen. Sie betreut Bauprojekte und Sanierungen im Bistum Würzburg und ist eine Schwesterfirma des St. Bruno-Werks. Noch nicht endgültig geklärt ist der Vorwurf der Untreue gegen Otmar F., mit dem er sich nach seiner Ablösung als SBW-Geschäftsführer konfrontiert sieht. Generalvikar Thomas Keßler hatte im August 2018 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Würzburg gestellt.
Ebenfalls überraschend wurde im August bekannt, dass Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano zum 1. September in den Vorruhestand geht. Als Begründung war aus dem Ordinariat zu hören, dass ein Großteil seiner Tätigkeiten wegfalle. Das dürfte unter anderem mit dem im August in Kraft getretenen und auf drei Jahre befristeten Bau-Moratorium zusammenhängen. In dieser Zeit sind nur noch Baumaßnahmen bis maximal 15 000 Euro möglich – außer bei Notfällen oder zwingend erforderlichen behördlichen Auflagen. Baukostenzuschüsse sind auf höchstens 3000 Euro begrenzt. Zudem sollen die Immobilien im Bistum erfasst und kategorisiert werden.
Die neue Abteilungsleiterin Katja Mark-Engert stammt den Angeben zufolge aus Lohr-Sackenbach (Lkr. Main-Spessart). Nach dem Abitur am Gymnasium der Kreuzschwestern in Gemünden hat sie Architektur an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt studiert. Anschließend war sie laut Pressemitteilung als Architektin bei der SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH in Würzburg tätig. Parallel absolvierte sie ein Studium zur Glockensachverständigen in Regensburg. Seit 2010 arbeitet die Architektin auch als Glockensachverständige bei der Diözese Würzburg.
Gerade hat dies Reinhard Kardinal Marx als Ergebnis der Bischofskonferenz im Namen aller Bischöfe erklärt. " Es wird keinen deutschen Sonderweg ohne Rom geben." Diese Beschreibung des Dilemmas der katholischen Kirche verstärkt sich durch die Haltung von Kardinälen wie Bischöfen (Köln, Regensburg) mit ihrer Kritik und Drohungen bei angedachten Reformimpülschen wie dem synodalen Weg.