
Gerüchte über eine baldige Schließung gab es schon länger, noch Mitte Dezember aber hieß es auf Anfrage von Seiten des Pächters der Würzburger Traditionsweinstube Maulaffenbäck Andreas Kern, er denke darüber nach, den Pachtvertrag, der in diesem Frühjahr ausläuft, zu verlängern. Aber es sei alles noch offen, Anfang Januar wisse er mehr, sagte er am Telefon. Und Anfang Januar kommt nun doch das "Aus".
Der letzte Öffnungstag des Maulaffenbäck ist vorerst am Samstag, 11. Januar
In einem über soziale Medien verbreiteten Schreiben wendet sich der Wirt des Lokals in der Maulhardgasse 9 an seine treuen Gäste. "Die Zeit ist nun leider doch gekommen, wir müssen unsere Traditionsweinstube schließen und sind darüber sehr traurig", heißt es darin. Und weiter: "Vor fast zehn Jahren haben wir eröffnet, jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen". Das Schreiben endet mit dem Satz: "Unser letzter Öffnungstag ist am Samstag, 11. Januar 2025."
Damit scheint alles gesagt: Denn auf Anfrage dieser Redaktion sagt Andreas Kern, der das Lokal mit seiner Frau Petra Brand-Kern seit April 2015 als Pächter betrieben hatte, am Telefon nur noch: "Kein Kommentar".
Der Verpächter der Weinstube ist Karl-Heinz Pfister. Der Würzburger Immobilienmakler hatte das Haus samt Weinstube vor rund 35 Jahren von der früheren Wirtin Hilde Dietz erworben, um, wie er damals sagte, die uralte Bäck-Tradition zu erhalten. "Das ist richtig, der Pächter hat den Vertrag nicht verlängert, wie er mir sagte, aus Altersgründen", berichtet Pfister.
Weil es nur Backwaren gab, brachten die Gäste Wurst und Käse selbst mit
Der Maulaffenbäck ist über 125 Jahre alt. Ursprünglich hieß er „Augustinerbäck“ wegen der nahen Augustinerkirche. Seinen neuen Namen hatte er von Studenten bekommen, die den Wirt hänselten, weil er gerne mal am Türpfosten lehnte und „Maulaffen feilbot“. Die Würzburger Bäcks sind aus Bäckereien entstanden. Die Bäcker durften in ihren Geschäften auch den Wein aus ihren eigenen Weinbergen verkaufen. Weil es nur Backwaren gab, brachten die Gäste Wurst und Käse selbst mit. Daraus entstand die Bäck-Tradition, die es erlaubt, auch heute noch seine mitgebrachte Brotzeit dort zu verzehren.
2005 hatte die Familie Hofmann den Maulaffenbäck übernommen. Die Wirtsleute Siegfried und Birgit Hein-Hofmann hörten Ende Januar 2014 auf – nicht freiwillig, wie der Wirt damals sagte. Der Verpächter hatte den Pachtvertrag nicht verlängert. Die Familie übernahm den Johanniterbäck in der Sanderstraße und nahm viele ihrer Stammkunden mit.
Das vermuteten viele als Hintergrund dafür, dass die Nachfolgepächter Michael und Pia Schloßareck, die im Januar 2014 den Maulaffenbäck zusätzlich zu ihren Heidingsfelder Büttnerstuben übernommen hatten, bereits im November desselben Jahres wieder das Handtuch warfen. Sie betreiben nun das Restaurant der Mainfranken-Säle in Veitshöchheim als neue Büttner-Stuben. Ihre Nachfolger im Maulaffenbäck waren ab April 2015 Andreas Kern und seine Frau Petra.
Man sei mit potenziellen Betreibern in Gesprächen, berichtet der Verpächter
Wie geht es nun weiter? "Wir wollen, dass der Maulaffenbäck in seiner langen Tradition als eine der ältesten Weinstuben der Stadt auch künftig als Weinstube weiter geführt wird", versichert Pfister. Man sei mit potenziellen Betreibern in Gesprächen, konkret sei noch nichts. "Es wird noch etwas dauern", sagt er.
Nur man muß auch einige Jahre in der Berichterstattung zurück gehen.
Zur der Zeit wo das Pächterehepaar Schloßareck die Gastätte übernahmen wurden auch
die Pachtsumme veröffentlicht.
Diese waren ja auch in einer Höhe nicht gerade günstig.
Diese Beträge die damals, wenn ich mich richtig entsinnen kann, bei 12k €uro lagen.
Was damals schon zu Schwierigkeiten bei dessen Nachfolger geführt hatte.
Was es für die Pächter ja nicht einfacher macht, ist dann die auch Preisentwicklung
in der Gastronomie, die auch nicht mehr für viele in einer Frequenz (2-3x wöchentlich)
leistbar ist.
Hoffentlich wird das und viele weitere möglich werden.
Solche Traditionslokale sind ein wichtiges Kulturgut.
Bitte erhalten!!!!!
Dafür ein Döner mehr bald?
Ein Pächterwechsel ist ja wohl ganz normal und kommt immer wieder vor.
Es wird ja auch explizit erwähnt, dass der Maulaffenbäck als Weinstube weitergeführt werden soll.
Das "Zeitfenster" unter Kern war nur eine Lachnummer und keine Tradition.