Der „Maulaffenbäck „hat neue Wirtsleute: Andreas Kern und seine Frau Petra Brand-Kern werden die Traditionsweinstube am kommenden Mittwoch, 29. April, um 10 Uhr wieder öffnen. Beide haben ihr Leben lang in der Gastronomie gearbeitet und wollen nun die Tradition des Maulaffenbäck in seiner ursprünglichen Form bewahren.
Die neue Wirtin ist Besitzerin des alteingesessenen Weingutes Brand in Randersacker, das sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Die Weine des Hauses werden nun auch im Maulaffenbäck ausgeschenkt. Dort sind derzeit Handwerker damit beschäftigt, das alte Mobiliar behutsam aufzufrischen. Die Wände zieren künftig wieder alte Bilder unter anderem von Schiestl und Rother.
Seit November letzten Jahres war die Weinstube geschlossen, nachdem der vorherige Pächter nach weniger als einem Jahr für viele Gäste überraschend aufgegeben hatte. Zu den Hintergründen wollen sich die Beteiligten nicht äußern. „Die Sache ist abgehakt, wir schauen in die Zukunft. Und da bin ich sehr optimistischen, dass wir die schöne alte Tradition des Maulaffenbäck wieder zum Leben erwecken“, sagt Kern.
Den neuen Wirtsleuten steht als rechte Hand Thomas Beck zur Seite. Der Bürokaufmann aus Gerbrunn hat ebenfalls lange Erfahrung mit der fränkischen Gastronomie. Er ist auch Vorsitzender des TSV Gerbrunn und war für manche Veranstaltung verantwortlich.
Das Trio verspricht, dass auch die Küche wieder in die traditionelle Form gebracht wird: fränkisch, ehrlich, rustikal, und das zu bürgernahen Preisen. „Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern einfach wieder zum
Laufen bringen“, sagt Beck. So sollen die Klassiker des früheren Maulaffenbäck wie Tartar angemacht oder angebraten wieder auf den Tisch kommen. Zudem haben die neuen Wirte Bedienungen engagiert, von denen einige in früheren Jahren schon im Maulaffenbäck gearbeitet haben und bei den Gästen beliebt waren. „Die Würzburger werden ihren Maulaffenbäck wieder lieben“, verspricht Andreas Kern.
Neu ist, dass der Maulaffenbäck künftig auch am Sonntag und damit sieben Tage die Woche geöffnet hat. Sonntags wolle man versuchen, eine alte Wirtshaustradition mit Frühschoppen und Weißwurstfrühstück wieder
einzuführen, sagt Andreas Kern. Geöffnet ist dann von 10 bis 16 Uhr, werktags bis 23 Uhr.
Der Maulaffenbäck ist über 100 Jahre alt. Ursprünglich hieß er „Augustinerbäck“ wegen der nahen Augustinerkirche. Seinen neuen Namen hat er von Studenten, die den Wirt hänselten, weil er gerne mal am Türpfosten lehnte und „Maulaffen feilbot“. Die Würzburger Bäcks sind aus Bäckereien entstanden, denen zur Verbesserung der Umsätze das Recht zum Weinverkauf zugestanden worden war. Weil es nur Backwaren gab, brachten die Gäste ihre Wurscht mit. Daraus entstand die Bäck-Tradition, dass man auch heute noch seine mitgebrachte Brotzeit dort verzehren darf.
3,00 €uro u. veget. Gericht.