
Seit Donnerstagmittag gibt der Deutsche Wetterdienst Entwarnung: In Unterfranken herrscht wieder normales Winterwetter mit Schnee, Frost und leichter Glättegefahr. Die Meteorologen empfehlen Autofahrerinnen und Autofahrern, ihr Verhalten an die winterlichen Straßenverhältnisse anzupassen.
Am Donnerstagmorgen bestand noch - vor allem für den Norden Unterfrankens - "erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen". Trotzdem meldeten die Integrierten Leitstellen Würzburg und Schweinfurt am Morgen bis auf ein paar umgestürzte Bäume im Landkreis Main-Spessart "keine witterungsbedingten Einsätze".
In Würzburg kam es gegen Donnerstagmittag aufgrund starken Schneefalls bei den WVV-Omnibuslinien im innerstädtischen Verkehr auf den Höhenlagen zu Einschränkungen und Ausfällen im Busverkehr. Die Straßenbahnen waren davon nicht betroffen, teilt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH mit. Ab 16 Uhr lief auch der Busverkehr wieder normal.
Lkw-Unfall sorgte für rund zweistündige Sperrung der A3
Laut Polizeipräsidium Unterfranken kam es am Donnerstagmorgen zu einem größeren Unfall in der Region: Ein Pannen-Lkw auf dem Standstreifen der A3 hatte einen Auffahrunfall und eine rund zwei Stunden lange Vollsperrung der Autobahn in Richtung Nürnberg zur Folge. Der 63-jährige Unfallverursacher wurde schwer verletzt, teilt die Aschaffenburger Verkehrspolizei mit.
Ein 30-Jähriger war am Donnerstag gegen 7 Uhr bei winterlichen Straßenverhältnissen mit seinem Lkw auf der A3 in Richtung Nürnberg unterwegs. Auf Grund eines technischen Defekts blieb sein Lkw auf dem Standstreifen kurz vor der Rastanlage Spessart stehen. Einen Abschleppdienst für sein Fahrzeug hatte der Mann bereits verständigt, als gegen 7:30 Uhr ein 63-Jähriger mit seinem Lkw aus noch ungeklärter Ursache seitlich auf den Lkw des 30-Jährigen auffuhr. Der 63-Jährige wurde schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 30-Jährige wurde leicht verletzt.
Die Trümmerteile der beiden Fahrzeuge wurden auf einer Länge von rund 300 Metern auf die komplette Fahrbahn verteilt. Die A3 musste vollgesperrt werden. Mehrere Streifen der Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach waren an der Unfallstelle. Sie wurden durch die Feuerwehren Weibersbrunn, Waldaschaff und Dammbach, den Rettungsdienst und die Autobahnmeisterei unterstützt. An den beiden Fahrzeugen und der Leitplanke entstand ein Schaden von rund 120.000 Euro. Aus beiden Lkw liefen größere Mengen Diesel aus.
Schulausfall in einigen Kreisen Unterfrankens auch am Donnerstag
Am Mittwochabend wurde bekanntgegeben, dass sowohl im Kreis Main-Spessart wie auch im Kreis Schweinfurt sowie in der Stadt Schweinfurt am Donnerstag die Schule ausfällt. Am Donnerstagmorgen fiel die Entscheidung, dass auch in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Miltenberg an diesem Donnerstag kein Präsenzunterricht stattfindet.
Mittwoch blieben sämtliche Schulen in Unterfranken geschlossen
Seit Dienstag hatte der Deutsche Wetterdienst vor einer Extremwetterlage in Bayern gewarnt: Durch Schnee und gefrierenden Regen und Eisansatz habe eine sehr hohe Glättegefahr auf den Straßen bestanden. Wer könne, solle zu Hause bleiben, lautete die offizielle Empfehlung.
Aufgrund der Warnung blieben am Mittwoch in Unterfranken sämtliche Schulen geschlossen, die Schülerinnen und Schüler sollten, wo es ging, am Distanzunterricht teilnehmen. Auch viele Arbeitnehmer blieben zu Hause und arbeiteten im Home-Office. Die Folge: Gähnende Leere auf den Straßen.
Einsatzleitstellen meldeten bis Mittwochmittag kaum wetterbedingte Einsätze
Während in Schwaben und Oberbayern die vorhergesagte Glätte schon am Mittwochmorgen einsetzte und dort zahlreiche Unfälle verursachte, blieb Mainfranken vor Glatteis-Unfällen weitgehend verschont. "Keine wetterbedingten Einsätze, keine Stürze", meldeten die Integrierten Leitstellen Würzburg und Schweinfurt am Mittwochmittag.
30 bis 40 Einsätze am Untermain: Zahlreiche Stürze und Knochenbrüche
Den Untermain traf es dagegen schon am Mittwochmorgen heftig: Wie Schichtführer Martin Schmitt von der Integrierten Leitstelle Untermain am Nachmittag mitteilte, kam die Eisfront in der Region Aschaffenburg schon gegen 11 Uhr an und sorgte für "zahlreiche Stürze und Knochenbrüche". Schmitt zufolge waren dort "die Straßen nicht das große Problem", sondern die Gehwege: 30 bis 40 Menschen rutschen dort Schmitt zufolge aus; entsprechend viele Einsätze der Rettungskräfte waren die Folge. Gegen 14 Uhr verabschiedete sich die Eisfront vom Untermain und zog weiter Richtung Osten.
Gegen 14 Uhr erreichte der gefrierende Regen auch Mainfranken
Gegen 14 Uhr am Mittwoch erreichte die Eisfront dann auch Mainfranken. Gefrorene Regentropfen trafen auf seit Tagen gefrorene, teils mit Schnee bedeckte Straßen und Wege und verwandelten sie in spiegelglatten Untergrund. Wer da noch auf die Straße trat, riskierte es, auszurutschen. Wer da noch fuhr, riskierte einen Unfall.
Im Landkreis Schweinfurt entschieden sich die Busunternehmer gegen 14 Uhr deshalb, den Busbetrieb auf allen Linien des Landkreises einzustellen. Im Landkreis Rhön-Grabfeld wurde der Busbetrieb ab 16 Uhr ausgesetzt und auch im Landkreis Bad Kissingen fuhren die Busse am Nachmittag nicht mehr.
Im Landkreis Bad Kissingen blieben am Mittwochnachmittag einige Lkws an Steigungstrecken vorübergehend hängen. Bei Bad Brückenau kam es zu einem Unfall. Gegen 19.20 Uhr geriet ein Lkw-Fahrer mit seiner Sattelzugmaschine auf der Staatsstraße von Neuwirtshaus kommend in Richtung Untergeiersnest in einer scharfen Linkskurve ins Schleudern und rutschte auf schneeglatter Straße eine Böschung hinunter. Am Fahrzeug entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Mehrere Leitplanken und Pfosten wurden herausgerissen und verbogen. Der Lkw-Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.

Lob von der Berufsfeuerwehr: Die Bevölkerung habe die Wetterwarnung "gut angenommen"
Am späten Mittwochnachmittag berichtete Pressesprecher Mark Berninger von der Berufsfeuerwehr Würzburg von "etwa vier bis sechs wetterbedingten Kleinsteinsätzen" im Einsatzbereich der Integrierten Leitstelle Würzburg. Dass im Einsatzbereich nicht mehr passiert sei, liege sicher daran, dass "die Bevölkerung die Warnung vor der Extremwetterlage gut angenommen und befolgt" habe, sagte Berninger.
Der Schichtführer der Integrierten Leitstelle Schweinfurt, Sven Hoveling, berichtete am Abend von 13 registrierten Unfällen bis 16.30 Uhr, darunter fünf Rettungsdiensteinsätzen. Wegen der Glatteis-Situation habe die Feuerwehr sechs Mal ausrücken müssen. Allerdings: "Auf der A7 und der A71 scheint es derzeit etwas anzuziehen mit dem Glatteis", so der Schichtleiter am Abend.
Sechs Unfälle auf unterfränkischen Autobahn-Abschnitten: Aber Chaos blieb aus
Auch die Polizei lobte am Mittwochabend "das besonnene Verhalten der Verkehrsteilnehmer". Zwar habe es auf den Autobahnen A7, A71 und A3 sechs wetterbedingte Unfälle gegeben, dabei sei aber nur Sachschaden entstanden. "Erfreulicherweise ist das befürchtete Chaos auf den Straßen in Unterfranken ausgeblieben", sagte Maximilian Basser, Sprecher des Polizeipräsidiums Würzburg.
Um nicht missverstanden zu werden: Ja wir sollten Wetterwarnungen melden, aber
- im Winter wird es kalt und es kann tatsächlich Schnee fallen und glatt werden
Wie sind wir blos früher in die Schule oder auf Arbeit gekommen. Es fuhren doch auch tatsächlich Züge und Busse. Autos fuhren langsam, Schüler gingen langsam zum Bus...und der kam etwas später... machmal kamen Schüler oder Berufstätige später
Wir tun in unserer "modernen Welt" wirklich alles, damit wir immer weniger selbst können!
- Blos kein Auto bei Regen, Schnee oder Glätte fahren -- Man könnte dann wissen wie sich das Auto bei diesen Verhältnissen verhält und wir könnten es üben
- Blos keine Schule oder Kindergarten, damit auch die Ärztin mit Kindern daheim bleiben muss und in der Praxis fehlt
Mein Schulweg ab der 5. Klasse war Heidingsfeld-Zellerau jeden Tag mit den öffentlichen. Ich hatte kein Elterntaxi!! Sie werden’s nicht glauben, es hat Sommer wie Winter funktioniert! Unglaublich, gelle? Und, wir haben es überlebt!
Das bitte ich zu bedenken.
Nochmal Schulausfall morgen. Muss ich gerade nicht verstehen. Aber gut. 🤔
Früher lag bis zu einem halben Meter Schnee und wir mussten trotzdem in die Schule. Heutzutage ist es ja schon ein Wahnsinn wenn 1 cm Schnee mal liegen sollte.
Trotzdem muss es mal auagesprochem werden: Danke und Lob an die Bauhöfe des Landkreises, der Stadt und den Gemeinden für den immer sehr guten und ünermüdlichen Einsatzes bei nicht nur winterlichen Verhältnissen.
Wäre nur 1 mit Schulkindern besetzter Schulbus wegen Glatteis verunfallt, wäre das "Geschrei" zurecht gross.
Ich erinnere mich nicht, daß unsere Kinder wegen geschlossener Schneedecke auf den Strassen "schulfrei"hatten, im Gegenteil, der Schulweg war gerade deshalb schön!
Gott sei Dank lässt unser Nachbarortschaft die Messe heute abend um 19.00 ausfallen, ersten
kämen eh keine Leute, zum andern muß man nicht bei solch einem Wetter noch in der Dunkelheit auf glatten Straßen rumfahren. Meine Devise für heute Abend: Füße hoch und faulenzen!
Viele Grüße Jochen
Hans Sartoris