
| Wie fühlt es sich an, trotz Impfung an Corona zu erkranken? Fünf Menschen aus Würzburg berichten.
Die Corona-Impfung bietet nachweislich einen guten Schutz vor schweren Corona-Verläufen und verringert auch die Ansteckungsgefahr. Dennoch bietet sie keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion, viele geimpfte Menschen in Würzburg sind daher in Sorge. Wie verläuft die Krankheit bei Geimpften und wo haben sie sich angesteckt? Betroffene aus Würzburg und Umgebung berichten.
1. Wolfgang Beischmidt (52), Bankkaufmann/ ehemaliger Fußballspieler

Wo sich Wolfgang Beischmidt mit Corona angesteckt hat, weiß er nicht. Im Arbeitsalltag trifft der Bankkaufmann und ehemalige Fußballspieler viele Menschen, vielleicht war einer davon infiziert. Aber informiert wurde er nicht. Stattdessen bemerkte der 52-Jährige, der vor fünf Monaten geimpft wurde, typische Symptome: "Erst Schnupfen und Kopfschmerzen, dann Geruchs- und Geschmacksverlust". Er hätte keinen Unterschied zwischen Leberwurst und Marmelade geschmeckt.
Erstaunt hat den Mann aus Gaukönigshofen, wie schnell er selbst infektiös wurde. Bevor er am letzten Oktoberwochenende zu einem Ausflug startete, machte er wegen leichten Schnupfens einen Schnelltest. Das Ergebnis war negativ. Nach dem Wochenende wurden die Symptome stärker, er testete sich wieder, diesmal positiv. Genauso wie bei seinen drei Mitreisenden. "Ich muss also ein oder zwei Tage nach dem ersten negativen Test den Höhepunkt meiner Infektiosität erreicht haben."
Inzwischen geht es dem 52-Jährigen und allen anderen Erkrankten wieder gut. Sein Verhalten wird er auch nach der überstandenen Krankheit nicht ändern: "Wir haben uns vorher verantwortungsbewusst verhalten und werden es auch weiterhin tun." Allerdings möchte er ungern erneut alle Verwandten, Freunde und Kolleginnen, die er hätte infizieren können, anrufen müssen, um ihnen das zu sagen.
2. Lara Remmelberger (24) Medizinstudentin in Würzburg

Auch Lara Remmelberger bleibt der Aufwand mit der Kontaktnachverfolgung besonders in Erinnerung. "Es war schlimm, allen meinen letzten Kontaktpersonen mitzuteilen, dass sie wegen mir krank sein könnten", erinnert sich die 24-Jährige. Eine Freundin hätte deswegen beinahe ihre fest gebuchte Reise nach Afrika absagen müssen.
Die Medizinstudentin musste in der Quarantäne Lehrstunden als Tutorin geben und verpasste eigene Univeranstaltungen, auch einen extra gebuchten Spanischsprachkurs. Belastend sei vor allem die Situation in ihrer WG gewesen. "Normalerweise sitzen wir vier jeden Abend zusammen", erzählt die Würzburgerin, die in den vergangen Tagen ihr Zimmer kaum verlassen hat.
Sowohl Lara Remmelberger als auch Wolfgang Beischmidt haben sich in der Corona-Pandemie immer wieder darüber geärgert, dass die Politik so lange braucht, Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig sind beide aber auch froh, nicht diese Verantwortung tragen zu müssen. Im Gegensatz zu Beischmidt weiß die Studentin wo sie sich angesteckt hat: Auf einer privaten Feier, auf der 3G-Regeln galten.
3. Ehepaar Pia Beckmann (58) und Klaus Hiltrop

Auch Pia Beckmann und ihr Mann Klaus Hiltrop besuchten im Oktober eine private Veranstaltung mit 3G-Regeln. "Als wir vier Tage nach der Veranstaltung erfuhren, dass von dort jemand Corona hat, hatten wir schon leichte Symptome gespürt", schildert die ehemalige Würzburger Oberbürgermeisterin den Verlauf ihrer Ansteckung. "Nachdem die Schnelltests positiv waren, haben wir uns sofort beim Gesundheitsamt gemeldet und sind direkt in Quarantäne."
Laut Pia Beckmann und ihrem Mann lag die Impfung zu diesem Zeitpunkt vier Monate zurück. "Ganz ohne Immunschutz wäre die Krankheit bestimmt heftiger verlaufen", ist sich die 58-Jährige sicher. Fünf Tage lang ging es ihr "ziemlich schlecht". Müdigkeit, stechende Kopfschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust waren die Symptome. Geblieben ist davon zum Glück nichts.
4. Clemens Lückemann (67) ehemaliger Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg

Bei der gleichen Veranstaltung wie Pia Beckmann und Klaus Hiltrop haben sich auch Cornelia und Clemens Lückemann infiziert. "Zum Glück hatten wir nur leichte Symptome", sagt der 67-jährige Lückemann, der bis vergangenes Jahr Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg war. "Etwas Schnupfen, Husten und vor allem Langeweile in der 14-tägigen Quarantäne", beschreibt er die Folgen der Infektion. Genauso wie Pia Beckmann ist er dankbar für seine Impfung: "Sonst hätte das bestimmt ganz anders ausgesehen." Deshalb appelliert der Würzburger an alle, die sich noch nicht haben impfen lassen, dies jetzt möglichst schnell nachzuholen: "Sie schützen sich und alle anderen."
5. Patrick Wötzel (55), freiberuflicher Journalist in Würzburg

Aktuell erkrankt ist Patrick Wötzel. "Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen", beschreibt der 55-Jährige die Symptome. Der freie Journalist ist auch für diese Redaktion tätig und alle Kolleginnen und Kollegen wissen, dass er sich strikt an Corona-Maßnahmen hält. Wie hat er sich trotzdem angesteckt? "Ich weiß es nicht. Denn ich hatte in den Tagen davor wenige Termine und wenn, dann habe ich in Innenräumen so gut wie immer Abstand gehalten oder FFP2-Maske getragen. Auch privat bin ich kaum unterwegs und gehe nur in zwei Stammkneipen, in denen die 2G-Regel kontrolliert wird."
Dass es ihn jetzt trotzdem erwischt hat, sei natürlich "frustrierend". Zum einen ist der Freiberufler für 14 Tage in Quarantäne und musste Termine absagen. Zum anderen habe er anfangs Sorgen gehabt, auf der Intensivstation zu landen. "Ich bin dankbar dafür, dass mir die Impfung das wohl erspart hat." Verständnis für Impfverweigerer hatte Wötzel nie und in seiner jetzigen Situation ärgert er sich noch mehr "über die Menschen, die bisher zu egoistisch oder zu bequem waren, sich rechtzeitig vor dem Herbst impfen zu lassen".
...also sollten wir uns drauf einstellen!
Aber da hält mein Mitleid sich stark in Grenzen.
.... sagt ein geimpfter Infizierter!
Selber schuld!
........'vor einem schweren Verlauf', müsste noch ergänzt werden.
Aber das weiss man/frau/kind eigentlich.
AHA und lüften obendrein....alles mit Impfung1/2/3.
Aber auf Ungeimpfte schimpfen.
Bei 3G kamen die nur mit Negativtest rein und bei 2G gar nicht.
Und wenn Sie es immer noch nicht verstanden haben. Teste zeigen immer nur den Testzeitpunkt an. Schnelltests sind eher unzuverlässig und allgemein ist ein falsch negatives Testergebnis immer eine Möglichkeit.
Der R-Wert rein unter gimpften ist auch mit Delta unter 1. Es ist eindeutig welche Gruppe die Pandemie am laufen hält.
Wer kein Bock mehr hat auf Lockdown und Maske lässt sich impfen.
Herummeckern und nichtstun wollen ist keine Lösung.
Bei 2G geht es darum, dass Ungeimpfte nicht angesteckt werden können. Das ist einzig und allein der Grund für 2G.
Aber momentan werden wir in Bayern nicht um deutliche Kontaktreduzierung herumkommen. Auch für Geimpfte.
Das ist bitter, den Anfang des Jahres hatten wir noch alle Chancen. Es wird auf eine Impfpflicht hinauslaufen. Ich hoffe, das Bundesverfassungsgericht - wenn es dann die Klagen der Besserwisser prüfen muss- weiß, was eine Pandemie ist und dass wir uns im Gegensatz zu anderen Ländern wie Dänemark, Portugal und Spanien die wirtschaftliche Zukunft durch das Impf-Mimimi so versauen, dass wir in ein paar Jahren deutliche wirtschaftliche Folgen in Deutschland spüren werden.
Na wer belastet den das Gesundheitssystem? Es sind nun mal die Ungeimpten..,
Danke für deine Einstellung, die unser Land kaputt macht.
7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz pro 100.000 Einwohner - Geimpfte2) 2,9
7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz pro 100.000 Einwohner - Ungeimpfte2) 14,1
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm
Rechnet man die Kinder heraus steht bei den ungeimpften Erwachsenen eine Hospitalisierung von 22.
Dass sie Kinder gefährden, blenden sie aus.
Dass sie wirtschaftlichen Schaden anrichten, sehen sie nicht.
Ich erlebe das in meinem persönlichen Umfeld leider selbst, wie schwierig es ist. Trotzdem werde ich nicht aufgeben, es zumindest zu versuchen, diejenigen mitzunehmen, die sich vielleicht aus der Blase herauslösen lassen.