Auch wenn die Region Würzburg im landesweiten Vergleich zu den Gebieten mit den geringsten Corona-Fallzahlen gehört, bleibt die Lage dramatisch. Selbst in der kleinen Main-Klinik in Ochsenfurt wird inzwischen ein Patient aus dem Raum Augsburg invasiv beatmet, weil dort die Intensivkapazitäten erschöpft sind. Der Versuch, die Impfkapazitäten auf ein Maximum hochzufahren, scheiterte bislang an der Verfügbarkeit des Impfstoffs. Soweit der Sachstand, vor dessen Hintergrund die Verantwortlichen von Landratsamt und Gesundheitsamt am Mittwoch vor die Presse traten.
Impfen bleibt der einzige Ausweg aus der Pandemie, davon ist auch der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Johann Löw, überzeugt. Die Inzidenz unter den Ungeimpften in Stadt und Landkreis lag in den letzten Tagen bei rund 900, sagt Löw, bei den Geimpften unter 200. Noch krasser falle das Verhältnis unter den schwer Erkrankten aus. Bei den zweifach Geimpften, die in eine Klinik eingewiesen werden mussten, handele es sich fast ausschließlich um alte Menschen, nicht selten mit Vorerkrankungen, die ihre Immunabwehr schwächen.
Täglich nur 700 bis 800 Impfung möglich
Wegen gekürzter Liefermengen können statt geplanter 2500 Impfungen täglich in den beiden neuen Impfzentren in Lengfeld und Margetshöchheim und den übrigen staatlichen Impfangeboten derzeit nur 700 bis 800 Menschen geimpft werden. Die meisten von ihnen lassen sich boostern. Die Zahl der Erstimpfungen nimmt zwar wieder leicht zu, bleibt aber weit hinter den Erwartungen der Mediziner und den Erfordernissen der pandemischen Lage zurück. Deshalb sollen Erstimpfungen weiterhin Vorrang haben und ohne Terminvereinbarung möglich sein.
Ob, wie erhofft, in der kommenden Woche mehr Impfstoff geliefert werden kann und deshalb mehr Impftermine freigegeben werden können, will Nina Opfermann, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit im Landratsamt, nicht zusichern. Zu oft schon sind Erwartungen geweckt worden, die dann nicht erfüllt werden konnten. Dass es Stadt und Landkreis gemeinsam mit THW und Feuerwehr gelungen ist, innerhalb weniger Tage die beiden neuen Impfzentren einzurichten, sei ein "toller Erfolg", sagt Landrat Thomas Eberth.
Die Anweisung dazu aus München sei sehr kurzfristig gekommen, nachdem seit Anfang Oktober vorrangig in den Arztpraxen geimpft werden sollte. "Seit Anfang November wurden wir von einem Wechsel der Impfstrategie überrollt", sagt Opfermann. Aber war der hohe Bedarf an Boosterimpfungen nicht vorhersehbar? Schließlich wurden Mitte Mai in Stadt und Landkreis erstmals mehr als 10 000 Zweitimpfungen pro Woche verabreicht, vornehmlich an ältere Menschen der beiden höchsten Priorisierungsstufen. Nach der aktuellen Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) hätten sie ab Mitte Oktober eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen, weil ihre Erstimmunisierung mehr als fünf Monate zurückliegt.
70 000 Menschen warten bereits auf ihre Booster-Impfung
Inzwischen trifft diese Booster-Empfehlungen nach den Daten des Robert-Koch-Instituts auf rund 110 000 Personen aus Stadt und Landkreis zu, die bis Ende Juni ihre Impfserie abgeschlossen haben. Tatsächlich wurden bis jetzt 38 000 Auffrischimpfungen verabreicht, so Nina Opfermann. Und auch jetzt sind es wieder die Hausarztpraxen, die das Impftempo entscheidend voranbringen. Dort werden derzeit pro Tag etwa 2000 Patienten geimpft, zitiert Landrat Eberth den Bezirksvorsitzenden des Hausärzteverbands, Dr. Christian Pfeiffer (Giebelstadt).
In diesem Licht betrachtet, sei die Schließung der Impfzentren ein Fehler gewesen, bekennt der Landrat. Allerdings sei der Landkreis damit nur den Weisungen der Staatsregierung gefolgt. "Im September hat uns noch niemand gesagt, dass wir so schnell alle boostern müssen, manche haben damals sogar einen Freedom Day und die Aufhebung aller Maßnahmen gefordert", so Eberth. Auch die STIKO hat ihre Empfehlung zur Auffrischimpfung für Menschen ab 18 erst im November ausgesprochen.
Dass es auch abseits der Arztpraxen und staatlichen Impfangebote möglich ist, die Impfkampagne zu beschleunigen, hat am vergangenen Wochenende der Impf-Event in Leinach eindrucksvoll gezeigt. Initiiert von der Feuerwehr Oberleinach und mit Unterstützung von 120 Ehrenamtlichen wurden dort an zwei Tagen in Zusammenarbeit mit einer Frankfurter Impfpraxis fast 5000 Impfungen verabreicht.
Landrat Thomas Eberth begrüßt dieses Engagement. Inzwischen sei auch eine andere Gemeinde mit dem Wunsch an ihn herangetreten, einen ähnlichen Event zu organisieren. Die Main-Klinik in Ochsenfurt hat derweil ihr Impfangebot an Mitarbeitende auf deren Angehörige ausgeweitet. Außerdem stünden in den kommenden Wochen rund 1000 Impfstoffdosen zur Verfügung, die man in einem öffentlichen Angebot verimpfen wolle, so der stellvertretende Verwaltungsleiter Dr. Georg Sonnek am Mittwoch gegenüber der Redaktion.
Main-Klinik will Impf-Event organisieren
Derzeit überlege man, wie ein solches Impfangebot am besten realisiert werden könne. Viele Ärzte und medizinische Fachkräfte hätten sich bereits bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen. Problem seien die begrenzten räumlichen Möglichkeiten in der Klinik und der Mangel an Hilfspersonal. Deshalb könne er sich ebenfalls vorstellen, die Impfdosen im Rahmen eines Impf-Events in einer öffentlichen Halle, unterstützt von ehrenamtlichen Helfern, zu verimpfen, so Sonnek.
Aktuell gelten laut Gesundheitsamt in Stadt und Landkreis Würzburg 73,2 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft, 13 Prozent haben eine Auffrischimpfung erhalten. Bayernweit liegt die Impfquote gleichauf mit Baden-Württemberg bei knapp 67 Prozent. Es ist der niedrigste Wert unter den westlichen Bundesländern.
Aber keiner der Politiker und vor allen die Medien greifen sich mal die Verantwortlichen in den täglichen Talksrunden und gehen in die Tiefe.
Jens Span sagt bestimmt keinen Großhändler, kürze die Lieferungen um 30%.
Statt diese Versäumnisse aufzukläre kommen neue Vorschläge: Impfen durch Apotheker.
Ich glaube in dem ganzen Vertriebsweg mischen zu viele mit und wollen Geld verdienen.
2 Wochen im Voraus bestellen und dann kommt nichts?
Vielleicht sollte Amazone oder Bofrost die Zustellung durchführen.
In Leinach reist ein Externer-Profi- an und hat mehr Impfdosen im Gepäck als geplant.
Wie geht das?
Aber bitte keinen Politiker fragen, wäre nur Zeitvergeudung.
Und Herr Meissner sollte mal Rechnen üben.
Er schreibt:
"bis jetzt trifft die Boosterempfehlung auf 110.000 Personen zu, die bis Ende Juli geimpft waren"
5 Monate nach Ende Juli ist Ende Dezember und bis vo einigen Tagen war die Empfehlung noch bei 6 Monaten.
Gerhard Meißner, Redakteur
Jetzt hat ein Bundeswehrgeneral die Logistikleitung übernommen. Mal gespannt, ob’s klappt.
Lage, Auftrag, Auswertung des Auftrags, Durchführung.
Was geht in diesen verschwurbelten Köpfen vor???🙈
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm
Gruß Gerhard Meißner, Redakteur
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Alle Ü 80 sollten die eigentlich schon haben.