Es ist quasi ein steigender Dreiklang: Jeden Tag melden die Behörden die aktuelle Zahl der Corona-Infizierten, die Todesfälle und mittlerweile auch die Genesenen. Alle Werte klettern im Laufe der Pandemie natürlich nach oben, in Unterfranken wie überall. Die Landratsämter der Region teilen zudem mit, wie viele Menschen sich in Quarantäne befinden, wie viele in Krankenhäusern behandelt werden und wie viele auf Intensivstationen liegen.
All diese Zahlen sollen einen Einblick in die Verbreitung des Coronavirus geben. Aber: Wie viele Menschen werden eigentlich getestet?
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"Die Zahl an Komplett-Testungen von allen Einrichtungen wird bei uns zurzeit noch nicht erfasst", sagt Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken. Der Grund: Corona-Tests werden nicht nur von verschiedenen Stellen in Auftrag gegeben, sondern dann auch von unterschiedlichen Einrichtungen durchgeführt und von mehreren Laboren ausgewertet. So können laut Hardenacke zum Beispiel neben den Gesundheitsämtern auch Hausärzte oder Kliniken Tests veranlassen. Wie häufig das geschieht, sei der Regierung nicht bekannt.
"Alle Gesundheitsämter Unterfrankens geben derzeit etwa 2300 Tests pro Woche in Auftrag", sagt Hardenacke. Die Zahl sei aber eine "Momentaufnahme" der vergangenen Woche, sie könne stark variieren. Muss beispielsweise an einem Tag ein komplettes Pflegeheim getestet werden, würden die Zahlen nach oben schnellen. Hinzu kommt: Genommen werden die Tests ebenfalls nicht zentral, sondern von verschiedenen Einrichtungen - etwa von Arztpraxen, Krankenhäusern oder vom mobilen Dienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Dazu haben die örtlichen Kreisverwaltungen in der Region laut Hardenacke mittlerweile 13 Corona-Teststrecken eingerichtet. Sie könnten insgesamt "maximal 1400 Tests am Tag bewältigen". Limitierender Faktor sei dabei das Testmaterial, so Hardenacke: "Das ist Mangelware."
Kapazität der Labore in Unterfranken laut Regierung: rund 1500 Tests am Tag
Beispiel Main-Spessart: Dort steht die Teststrecke in Marktheidenfeld, in der ersten Woche sind laut Landratsamt 124 Personen getestet worden. Kapazität besteht für maximal 50 Tests pro Tag, also 250 pro Woche. Eine landkreisweite, absolute Testzahl gibt es nicht: "Wir wissen leider nicht, wie viele Menschen im Landkreis Main-Spessart bisher auf Sars-CoV-2 getestet wurden", heißt es beim Landratsamt. Dem Gesundheitsamt würden von allen Stellen nur die positiven Nachweise gemeldet.
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Leichter erfassbar ist hingegen die Kapazität der Labore in Unterfranken, also die Frage, wie viele Tests ausgewertet werden können. "Wenn man die vier größten Labore plus die Uniklinik zusammen rechnet, gehe ich davon aus, dass wir in Unterfranken zurzeit eine Laborkapazität von rund 1500 Tests am Tag haben", sagt Regierungssprecher Hardenacke. Damit sei man im bayernweiten Vergleich "ganz gut dabei".
Im gesamten Freistaat könne die Testkapazität auf etwa 13 000 Tests pro Tag ansteigen, so Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Davon würden rund 11 000 Tests in Privatlaboren durchgeführt, gut 2000 vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Voraussetzung: genügend Probenmaterial. Bayernweit gab es bis Anfang April rund 110 000 Tests, davon waren 8,7 Prozent positiv.
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Tja scheint wohl doch eine sehr große Dunkelziffer zu geben mit Infektionen die aufgrund der Milde nie getestet wurden. Sterblichkeitsrate laut Studie in Gangelt nun nicht 1,98% sondern 0,37%. Ich denke das lässt sich schön auf einen großen Teil Deutschlands übertragen.
Das Problem bei Corona besteht hauptsächlich in der Geschwindigkeit der Verbreitung und der nicht vorhandenen Immunität. Das Zeug verbreitet sich ohne Gegenmaßnahmen rasend schnell. Sobald die Kapazitätsgrenze der medizinischen Versorgung erreicht wird, knallt Ihnen auch die Sterblichkeitsrate nach oben.
Ihre Zahlen sind eine Momentaufnahme aus einer extrem frühen Phase der Verbreitung in einer sehr kleinen Region mit einem optimal funktionierenden Gesundheitssystem und ergriffenen Gegenmaßnahmen. Wenn Sie glauben, das ließe sich 1:1 auf ganz Deutschland in einer Pandemiesituation hochrechnen, dann sollten Sie besser nochmal nachdenken und diesen Glauben bis dahin erst mal für sich behalten!
Da sorgt schon jeder von uns selbst vor;
Alkohol Nikotin, ungesunde Ernährung, zuviel Stress, Umweltverschmutzung und so weiter.
Brauchst da Corona noch dazu?
Ich bezweifle das. Corona ist da nur ein weiterer Sargnagel.
Die aktuelle Entschleunigung tut vielen mal gut, das höher schneller weiter auf Kosten der andren wird aufhören müssen.
Dass so eine Epidemie ein Jahrhundertereignis ist auch und auch, das sehr viel über die Langzeitfolgen einer Infektion noch geforscht werden muss und dass man diese Infektionen nicht auf die leichte Schulter nehmen darf - da gebe ich Ihnen Recht. Und da kann man schon Muffensausen bekommen.
Aber dennoch: lassen sie die Experten, die jetzt gerade Fakten sammeln und dann basierend auf diesen Fakten Empfehlungen für daraus abzuleitenden Handlungen geben werden, das Wort führen.
Was würde die Konsequenz sein, wenn wir die Ausbreitung des Virus ganz stoppen? Richtig: irgendwann in ein paar Monaten kommt das Virus wieder ins Land und alles geht von vorne los. Und die Wirtschaft würde über einen so langen Lockdown bis zum „Verschwinden“ des Virus in Deutschland nachhaltig geschädigt.
Wie gesagt: keiner hat momentan wirklich Ahnung, was das Beste ist. Wir müssen etwas Geduld haben und Schritt für Schritt ausprobieren, was helfen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Hardenacke
Pressesprecher, Regierung von Unterfranken
findet man hier doch relativ viel interessante Informationen.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/15/Art_01.html
In weiteren Bulletins ist dann der dramtische Rückgang der anderen respiratorischen Erkrankungen beschrieben.
was sich mir nicht erschließt, wieviele der mittlerweile über 1,2 Mio Tests wurden bei wie vielen Menschen durchgeführt?
Und übermittelt das RKI auch die Daten für jeden Regierungsbezirk?
Wäre super das auf der Website der Regierung von Unterfranken zu finden.
Vielen Dank und eine gute Zeit.
Stoppt das Virus !!!
Jegliche Form von Durchseuchung - egal ob kontrolliert oder unkontrolliert - ist Wahnsinn. In Südkorea sind 51 genese Covid-19-Patienten erneut erkrankt (siehe shorturl.at/avOX0). Es könnte bedeuten, dass die Rechnung mit der Herdenimmunität nicht aufgeht. Man weiß zu wenig über das Virus, um eine Ausbreitung zu riskieren. Ich kann nicht begreifen, dass immer noch über Verdopplungsraten geredet wird. Das Virus muss gestoppt werden. Nicht "flatten the curve", sondern "stop the virus" muss das Ziel sein. Testen,testen,testen und Maskenpflicht im öffentlichen Raum.
JETZT
Und dann könnte man auf die Idee kommen, dass beispielsweise unser Gesundheitsministerium irgendetwas komplett verpennt haben könnte …
Solange diese Gefahr besteht, wird man wohl eher keine Maskenpflicht verordnen … 😉