Ob sechsstelliger Gewinn bei "Wer wird Millionär", 60 Jahre in ein und derselben Firma oder das berühmte Ja-Wort bei der Würzburger Hochzeit des Jahres: Auch im Jahr 2023 sorgten Menschen mit ihren Geschichten oder Lebensentscheidungen für großes Interesse – hier sechs Beispiele:
Judith Jörg und Wolfgang Roth: Würzburger Polit-Promis geben sich das Ja-Wort
Normalerweise gehen beide im Würzburger Rathaus ein und aus, am 19. Mai hatten sie aber einen wichtigen Termin in einem anderen Rathaus, nämlich dem von Sulzfeld am Main (Lkr. Kitzingen): Dort gaben sich Würzburgs Schul- und Sportbürgermeisterin Judith Jörg und CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth das Ja-Wort. Die dritte Bürgermeisterin trägt seitdem den Nachnamen Roth-Jörg.
Für beide Lokalpolitiker war es die zweite Hochzeit. Bereits 2019 waren sie zusammengezogen, entstanden ist eine große Patchwork-Familie mit insgesamt acht Kindern. Der 53-Jährige und die 48-Jährige fühlen, dass sie gut harmonieren und in vielen Dingen gleich denken, sagten sie gegenüber der Redaktion. Und: "Es gibt nur ein Leben." Deswegen sei die Entscheidung füreinander die richtige gewesen.
Matthäus Flohr: Der erste Weinprinz im Landkreis Würzburg
Braune Haare und ein gewinnendes Lächeln: Matthäus Flohr aus Sommerhausen wurde im März der erste Weinprinz im Landkreis Würzburg. Damit löste der damals 23-Jährige Pauline Steinmann ab, die das Amt der Sommerhäuser Weinprinzessin vier Jahre lang bekleidet hatte.
Ein Prinz unter lauter (Wein)-Prinzessinnen? Seine Mutter habe ihn bei seiner Idee jedenfalls gleich unterstützt, erzählt Flohr. Kein Wunder, war sie doch selbst von 1987 bis 1989 Weinprinzessin in Sommerhausen. Freunde und Familie hätten unterschiedlich reagiert – von positiv bis zu ungläubig: "Ich glaube, manche dachten nicht, dass ich es wirklich ernst meine."
Weinprinz Matthäus trägt keine Krone, dafür eine eigens angefertigte Brosche mit dem Sommerhäuser Wappen. Was die Kleidung angeht, orientiert er sich am Sommerhäuser Traditionsblau. Und ein nahbarer "Prinz" wird er wohl auch in Zukunft bleiben, schenkt er doch öfter mal im "Flohr's" aus, dem Weinbistro seiner Eltern.
David Thelen: Würzburger Zahnarzt räumt 500.000 Euro bei "Wer wird Millionär" ab
Er hat hoch gepokert – und hoch gewonnen! 500.000 Euro räumte im Oktober der Würzburger Zahnarzt David Thelen in der 232. Folge von "Wer wird Millionär" ab. In der RTL-Sendung mit Günther Jauch hatte der 32-Jährige, der in einer Zahnarztpraxis in Hafenlohr (Lkr. Main-Spessart) beschäftigt ist, mit der 500.000-Euro-Frage eine harte Nuss zu knacken.
Um zu beantworten, welches Land das einzige weltweit ist, dessen gesamtes Staatsgebiet mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, setzte Thelen zunächst seinen Publikumsjoker ein, bemühte dann aber noch den Telefonjoker, seinen Kindheitsfreund Frederik. Dessen Wahl fiel auf die Antwortmöglichkeit "Lesotho". Thelen vertraute seinem Freund – und gewann. Was er mit dem Geld machen wird? Zu den Grand Slam Finals vom Tennis fahren – und vielleicht Urlaub in Lesotho machen, dem Land, das ihm in der Sendung viel Glück gebracht hat.
Monika Hoier: Auch nach 60 Jahren in der Firma keine Lust aufzuhören
Sie ist 76 Jahre alt, und 60 Jahre davon arbeitet sie in ein und derselben Firma: Monika Hoier, Chefin des Autohauses Keller in Veitshöchheim. Am 1. August 1963 hatte Monika Hoier nach der Schulzeit bei den Englischen Fräulein in Bad Kissingen und Würzburg eine Ausbildung als Bürokauffrau im Autohaus ihres Vaters Erwin Keller begonnen. Für sie war es selbstverständlich, auch in der Werkstatt Autos sauber zu machen, die Fettpresse zu treten oder Bremsen zu entlüften.
Sechs Jahrzehnte später denkt Monika Hoier noch lange nicht ans Aufhören. Seit 2002 ist sie Chefin, lenkt an sechs Werktagen von zehn bis 17 Uhr die Firma, und überlegt ständig, wie sie das Unternehmen auch energietechnisch und digital voranbringen kann. Und das, wie sie sagt, ohne Stress zu verspüren.
Schäfer Hans: Der Mann mit den großen weißen Hunden
Schon 2022 war er für einige Tage in Würzburg zu sehen, im Herbst 2023 sorgte er erneut für Aufsehen in der Innenstadt: Schäfer Hans mit seinen großen weißen Hunden. Der arbeitslose 64-Jährige lebt von dem, was ihm die Menschen so zustecken. Auch in diesem Jahr saß er wieder für eine Woche in der Eichhornstraße und zog mit seinen Hunden die Blicke auf sich.
Einen Unterschied zum vergangenen Jahr gab es: Die alte Hündin Frieda war nicht mehr dabei. "Sie ist zu krank, hat Arthrose und ist deshalb zu Hause", erzählte er der Redaktion. Dafür ist Friedas Nachwuchs mit auf Tour: Hündin Uschi. Wie es mit dem Schäfer weitergeht? Hans will 2024 seine Rente beziehen. Wirklich zur Ruhe setzen will er sich aber nicht. Und so könnte es sein, dass man ihn und seine drei Hunde auch im neuen Jahr wieder irgendwann in der Würzburger Innenstadt treffen kann.
Daniel Schröder: Der Sternekoch verlässt Würzburg
Knapp vier Jahre war Daniel Schröder Chef in der Küche des Restaurants "Kuno 1408" im Hotel Rebstock, mit seinem Team hat er zweimal einen begehrten Michelin-Stern geholt. Zum Jahresende 2023 verlässt er Würzburg, am Silvesterabend kocht er sein letztes Menü in Würzburg.
Das Kommando in der Kuno-Küche hatte der gebürtige Thüringer in denkbar schwieriger Zeit übernommen: Kurz nach seiner offiziellen Vorstellung als neuer Küchenchef im Februar 2020 brach die Corona-Pandemie aus. Dennoch erkochte er bereits 2021 einen Stern und 2022 erneut. Der Grund für den Abschied aus der Würzburger Neubaustraße ist privater Natur: Der 33-jährige Schröder wechselt im Januar 2024 in das Restaurant "Landgasthof Franz" seiner Schwiegereltern in Kreuzwertheim (Lkr. Main-Spessart).
