Braune Haare, ein gewinnendes Lächeln und 23 Jahre jung: Matthäus Flohr aus Sommerhausen wird der erste Weinprinz im Landkreis Würzburg. Damit löst er Pauline Steinmann ab, die das Amt der Sommerhäuser Weinprinzessin nun vier Jahre lang bekleidet hatte. Es habe sich einfach keine Nachfolge finden lassen, erzählt der 23-Jährige im Telefongespräch mit dieser Redaktion. Das habe er mitbekommen und sich gedacht "dann mache ich das eben".
Das Potenzial hat der junge Mann jedenfalls, hat er doch schon als kleiner Junge in dem zwei Hektar umfassenden Weinberg der Eltern mitgeholfen, die Trauben zu ernten. Zudem ist er staatlich geprüfte Fachkraft für Weinbau. Er liebe Wein, erzählt der junge Mann, "was die Sensorik angeht, muss ich allerdings noch ein bisschen dazulernen".
Seine Mutter war selbst von 1987 bis 1989 Weinprinzessin in Sommerhausen
Just an diesem Wochenende lässt sich das bestimmt machen, denn bei einem Seminar in Sommerach (Lkr. Kitzingen) trifft er auf seine Kolleginnen, 24 Weinprinzessinnen aus dem Frankenland. Themen vom Pressebriefing bis hin zu den vielen kleinen Details rund um den Wein und seine Verkostung stehen auf dem Lehrplan, gibt er einen kurzen Einblick. Ob er aufgeregt ist? "Ja, tatsächlich bin ich schon etwas nervös und frage mich, wie ich von den Weinprinzessinnen als Mann aufgenommen werde."
Seine Mutter, so der zukünftige Weinprinz Matthäus, dessen Inthronisierung am 14. April im Bürgersaal des Rathauses Sommerhauses stattfindet, habe ihn bei seiner Idee gleich unterstützt. Kein Wunder, war sie doch selbst von 1987 bis 1989 Weinprinzessin in Sommerhausen. Freunde und Familie, erzählt er weiter, hätten unterschiedlich reagiert – von positiv bis zu ungläubig. "Ich glaube, manche dachten nicht, dass ich es wirklich ernst meine."
Besonders freut sich der 23-Jährige darauf, seine Region und den hiesigen Sommerhäuser Wein auf Festen und Veranstaltungen repräsentieren zu dürfen und "mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen". Schön wäre natürlich, sagt er am Telefon, wenn sich da auch mal ein Glas Wein mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ergeben würde.
In einer Pressemitteilung des Obst-, Wein- und Gartenbauvereins Sommerhausen heißt es indes, dass man sich freue, neue Wege zu beschreiten, denn bislang gab es in Sommerhausen "immer nur weibliche Weinprinzessinnen". Auch Artur Steinmann, der Präsident des fränkischen Weinbauverbands, steht einer "Zeitenwende" aufgeschlossen gegenüber, sagte er dieser Redaktion. Ihm sei wichtig, dass die männliche oder weibliche Weinhoheit eine gute Botschafterin oder ein guter Botschafter des hiesigen Weines sei und "sich der Position als öffentliche Person bewusst ist".
Den ersten unterfränkischen Weinprinzen gab es in Gaibach
Für Steinmann ist es in seiner Amtszeit nicht der allererste unterfränkische Weinprinz, denn schon 2020 war Karol von Feilitzsch in Gaibach zum Weinprinzen gekürt worden. Wichtig, so Steinmann, sei ihm, dass der Weinprinz seinem weiblichen Pendant absolut gleichgestellt werde, "das heißt, er hat die gleichen Aufgaben zu erfüllen, wird auf die gleichen Feste eingeladen und könnte sich letztendlich auch für das Amt des fränkischen Weinkönigs bewerben".
Für Matthäus Flohr ist das kein Thema, er konzentriert sich erstmal auf die kommenden Aufgaben, die Inthronisierung und natürlich sein Outfit. Er werde, so verrät er, keine Krone tragen, sondern habe sich eigens eine Brosche anfertigen lassen – mit dem Sommerhäuser Wappen. Was die Kleidung angeht, orientiere er sich am Sommerhäuser traditionsblau. Ein nahbarer "Prinz" wird er wohl auch in Zukunft bleiben, schenkt er doch öfter mal im "Flohr's", dem Weinbistro seiner Eltern, aus.
Aktualisierung: Wie der Redaktion mitgeteilt wurde, gibt es auch in Possenheim (Lkr. Kitzigen) seit 2014 traditionell einen Weinprinzen.
Der erste Weinprinz in Franken kommt nicht aus Possenhofen (Starnberg),
sondern aus Possenheim (Ortsteil von Iphofen).
https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/gestatten-weinprinz-daniel-von-possenheim-art-8183120
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Besser wie alles andere, ruhe.
Was will uns der/die /das GWM damit sagen?