60 Jahre in ein und demselben Unternehmen ist eine bemerkenswerte Leistung. Dieses große Betriebsjubiläum konnte am 1. August die 76-jährige Monika Hoier im Autohaus Keller in Veitshöchheim feiern. Ihr Vater Erwin Keller hatte die Firma 1946 gegründet und bis zu seinem Tod 2002 geleitet. Seitdem ist sie die Chefin der 60 Mitarbeitenden der Firma, die Vertragspartner von VW, Audi, Skoda und Seat ist.
Am 1. August 1963 hatte Monika Hoier, nach der Schulzeit bei den Englischen Fräulein in Bad Kissingen und Würzburg, eine Ausbildung als Bürokauffrau im Autohaus ihres Vaters begonnen. Für sie war es selbstverständlich, auch in der Werkstatt Autos sauber zu machen, die Fettpresse zu treten oder Bremsen zu entlüften.
Auch im Alter von 76 Jahren denkt Monika Hoier noch lange nicht ans Aufhören
Ihre Mutter Anny, die den Betrieb kaufmännisch führte, habe ihr ihr gesamtes Wissen vermittelt, so dass sie nach deren Tod für die Buchhaltung, den Verkauf und die Lohnkalkulation der Firma zuständig war. 1966 kam die Tankstelle mit Pflegehalle und Verkaufsraum hinzu. 1970 stieg Monikas jüngerer Bruder Bernhard als Kfz-Meister in den Betrieb ein. Leider verlor er 2005 den Kampf gegen den Krebs, bedauert sie. Meilensteine der Firma waren 1978 der Bezug des heutigen Hauses und im Jahr 2012 die Fertigstellung des neuen Karosserie- und Reifenzentrums in der Scheffelstraße als weiteres Standbein.
Auch im Alter von 76 Jahren denkt Monika Hoier noch lange nicht ans Aufhören, lenkt an sechs Werktagen von zehn bis 17 Uhr die Firma, und überlegt ständig, wie sie das Unternehmen auch energietechnisch und digital voranbringen kann. Und das, wie sie sagt, ohne Stress zu verspüren.
Ihre beiden Kinder wirken in der Führung des Autohauses tatkräftig mit
Schon 2016 hat sie Vorsorge für ihre Nachfolge getroffen und das Unternehmen in eine GmbH übergeführt, wo sie als Geschäftsführerin mit 51 Prozent die Majorität besitzt. Ihre beiden Kinder Roland, seit 2000 in der Firma, und Maria, seit 2010, hat sie aber gleichberechtigt mit 49 Prozent beteiligt. Beide wirken in der Führung des Autohauses tatkräftig mit, Roland als Serviceleiter und Maria als Prokuristin.
Großer Stolz erfüllt Monika Hoier auch, dass nicht nur ihre beiden Kinder, sondern inzwischen zwei Enkelinnen nun schon in vierter Generation in der Kfz-Branche ihre berufliche Zukunft sehen. So schloss Rolands Tochter Fabienne gerade ihre Ausbildung zur Automobilkauffrau ab, ihre Schwester Sophie beginnt Anfang September eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin.
2022 gehörte das Autohaus zu den 18 besten Betrieben von 1350 Audi-Partnern deutschlandweit
Wichtig war der Geschäftsführerin stets, dass die Firma nicht nur auf einem Standbein ruht. So hat das Autohaus einen Abschleppdienst, ein Räderhotel und eine Karosserie Instandsetzung. Stolz ist die Familie, dass ihr Autohaus 2022 zu den 18 besten Audi-Betrieben von 1350 Audi-Partnern deutschlandweit gehörte. 2019 konnte der Betrieb zum fünften Mal den Titel "Audi Top Service Partner" gewinnen.
Keine Frage, dass für die Jubilarin ihre Großfamilie und der Betrieb stets im Mittelpunkt ihres Lebens standen. 1970 hat sie Günther Hoier geheiratet, Roland kam 1975 auf die Welt und Maria 1983. Ihren 70. Geburtstag feierte sie mit ihrer Großfamilie in Marokko und ihren 75. in Ägypten. So hat sie auch keine Zeit für Hobbies, außer Radfahren in der Umgebung und Wandern in den Bergen im Urlaub, lange Zeit auch Skifahren. Außer einem Arm- und einem Beinbruch, erfreute sich die Frohnatur bislang immer bester Gesundheit.