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Würzburg
Der Standort Aumühle ist für die Würzburger Posthalle wohl keine Wahlmöglichkeit mehr
Seit 2008 gibt es die Posthalle am Würzburger Bahnhof. Weil dort neu gebaut werden soll, sind ihre Tage gezählt. Ein potenzieller neuer Standort scheint nun aus dem Rennen.
Die Werkshallen der Firma Glas Keil in der Aumühlstraße in Würzburg. Sie kommen nach neuesten Informationen wohl nicht mehr als Nachfolgestandort für die Posthalle infrage.
Foto: Daniel Peter | Die Werkshallen der Firma Glas Keil in der Aumühlstraße in Würzburg. Sie kommen nach neuesten Informationen wohl nicht mehr als Nachfolgestandort für die Posthalle infrage.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:20 Uhr

Sie waren als eine mögliche, spätere neue Heimat der Würzburger Posthalle im Gespräch, die Hallen der Firma Glaskeil in der Aumühle. Im Mai vergangenen Jahres hatte Stadtbaurat Benjamin Schneider noch diesbezügliche Gespräche zwischen der Stadt und Glaskeil bestätigt. Sogar die Verkehrsverhältnisse rund um die dortigen Hallen waren von der Stadt bereits in näheren Augenschein genommen und bewertet worden, um zu sehen, ob sich dort größere Veranstaltungen verwirklichen lassen könnten.

Der Mietvertrag zwischen der Posthalle und ihrem Vermieter wird 2025 auslaufen

Der Grund: Wie berichtet, will die Firma Glaskeil ins Giebelstädter Gewerbegebiet Airpark umziehen und der Mietvertrag zwischen der Posthalle und ihrem Vermieter, der Würzburger Bismarckquartier GmbH, wird auslaufen. Zwar wurde dieser jüngst noch einmal bis Ende 2025 verlängert, aber dann soll endgültig Schluss sein.

"Die Stadt und ich sind in guter Kommunikation für die weiteren Schritte"
Frank Knüpfing - Halleninvestor

Denn die Würzburger Bismarckquartier GmbH, die das Areal westlich des Bahnhofs 2015 gekauft hatte, will dort ein Büro-, Hotel- und Wohnquartier errichten. Und da steht die Posthalle, in der seit 2008 Konzerte und Veranstaltungen stattfinden und die Platz für den Musiktreff Immerhin, Start-Ups und Kreativbüros bietet, im Weg.

Nun aber berichtet Posthallen-Betreiber Jojo Schulz auf Anfrage, dass die Firma Glaskeil ihm mitgeteilt habe, dass das 14.500 Quadratmeter umfassende Areal in der Aumühle allenfalls noch als Ausweichquartier bis zur Findung eines neuen Standortes für eine Veranstaltungshalle dieser Größenordnung dienen könne. "Die wollen das Areal weiter selber nutzen", weiß Schulz. "Kurzfristig könnten wir es haben, aber nicht mehr für die mittel- bis langfristige Nutzung, die wir anstreben", sagt er. 

Bei Glas Keil in der Aumühle wollte man sich zum Thema nicht äußern

Bei Glas Keil in der Aumühle war zum Thema keine Auskunft zu erhalten. Eine Rückrufbitte blieb ebenso wie eine E-Mail bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

Der Hintergrund: Im vergangenen November hatte der Stadtrat zwar mit knapper Mehrheit im Haushalt 2023 einen Zuschuss für den Weiterbetrieb der Posthalle genehmigt - aber weil kurz zuvor Pläne des Würzburger Geschäftsmanns Frank Knüpfing für eine Veranstaltungshalle bekannt geworden waren, gab es kein Geld für die Entwicklung des Alternativstandorts Glaskeil in der Aumühle. Denn dass ein privater Investor eine solche Halle bauen will, war für die Mehrheit des Stadtrats die perfekte Lösung, weil sie die Stadt nichts kosten soll.

Der Kulturausschuss des Rates hatte daraufhin aber dennoch beschlossen, dass sich die Stadtverwaltung trotzdem mit beiden Projekten beschäftigen solle. Es sollte geklärt werden, ob das Glaskeil-Areal als künftige Posthalle realisierbar wäre und man wollte wissen, welches Angebot Knüpfing in seiner neuen Halle plane. Dem weiteren Auftrag, mit dem Vermieter der Posthalle zu sprechen, um den Mietvertrag zu verlängern, wurde ebenfalls nachgekommen. Mit Erfolg: Dieser endet nun nicht mehr im Juni nächsten Jahres, sondern erst 2025.

Gespräche zum Hallenthema mit der Stadt stattgefunden, bestätigt der Geschäftsmann

Frank Knüpfing betreibt unter anderem den Club Odeon in der Augustinerstraße und die Großraumdisco Airport in der Gattinger Straße. Der Geschäftsmann möchte eine Veranstaltungshalle als Ersatz für die Posthalle auf seinem Grundstück in der Gattinger Straße bauen. Es hätten bereits Gespräche zum Hallenthema mit der Stadt stattgefunden, bestätigt er. "Die Stadt und ich sind in guter Kommunikation für die weiteren Schritte", so Knüpfing. In einem Gespräch mit dieser Redaktion im Dezember vorigen Jahres war der Geschäftsmann aber alleine für das Genehmigungsverfahren von einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten ausgegangen.  

 
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  • R. R.
    Ein Zirkus wir hier gemacht um Vergnügungsstätten die private Leute betreiben wollen und die Stadt sich In Verantwortung da einmischt. Soll sich Betreiber Posthalle und Odeon einen Acker kaufen und zwischen Ikea und Lengfeld ne Halle privat hinstellen wenn sie es wollen.
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  • C. G.
    Klar, macht strategisch Sinn für Herrn Knüpfing wenn nach Veranstaltungsschluss in der Veranstaltungshalle die Leute durch die räumliche Nähe noch ins Airport gelockt werden sollen. Allerdings wäre das keine echte Alternative zur Posthalle, da viel zu dezentral.
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  • G. L.
    Entweder Airport oder Halle beides passt mMn nicht auf das Grundstück.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    irgendwo im nirgendwo

    Was will man dort oben in der Gattingerstraße? Kein Bahnhof, keine Straba und Busverbindung so gut wie nicht vorhanden. Parkplätze sind dann wo? In nächster Nähe so gut wie kein weiteres Kulturangebot wie Gastronomie, Hotels zum Schlafen. Für die Disco hat das Umfeld gereicht. Aber für Großveranstaltungen wo der Vor und Nachlauf der Besucher bei Veranstaltungen einen Wert von gleich 0 hat? Da fehlt es einfach an der kompletten Infrastruktur, die nicht nur die Wegstrecke betrifft.
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