Trotz möglicher Proteste und Behinderungen im Straßenverkehr findet an den Schulen in Bayern am Montag regulärer Unterricht statt. Das teilte das bayerische Kultusministerium am Freitag mit. Für den ersten Tag nach den Weihnachtsferien ist auch in Unterfranken mancherorts mit Traktoren, Demonstrationen und Kundgebungen zu rechnen. Auch die Lokführer könnten wieder streiken.
Als Reaktion auf die Sparpläne der Bundesregierung haben Landwirtinnen und Landwirte zu einer Aktionswoche aufgerufen. Es könne am 8. Januar und den Folgetagen in Unterfranken zwischen 6 und 16 Uhr zu Verkehrsbehinderungen durch Traktoren kommen, teilt ein Sprecher des Vereins "Landschaft verbindet Bayern" (LSV) mit, der die Proteste maßgeblich organisiert.
Wann Schülerinnen und Schüler im Unterricht fehlen dürfen
Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und über "keine alternativen Fahrtmöglichkeiten verfügen", können ausnahmsweise dem Präsenzunterricht fernbleiben, teilt das Kultusministerium mit. In diesem Fall müsse die Schule – ähnlich wie bei einer Krankmeldung – umgehend informiert werden. Die Schülerinnen und Schüler würden in diesem Fall als entschuldigt gelten. Dies sei auch erforderlich, wenn ein Kind infolge der Einschränkungen im Schulbusverkehr nur verspätet zum Unterricht erscheinen kann.
Je nach Situation vor Ort ist es laut Ministerium im Einzelfall möglich, etwaige Prüfungen zu verschieben. Auch Distanzunterricht könne angeboten werden. Eine landesweite Regelung bestehe dazu aber nicht.
Unterfränkische Polizei rät, sich rechtzeitig zu informieren
Die unterfränkische Polizei kündigte an, mit Beamtinnen und Beamten in den jeweiligen Bereichen rund um die Proteste vor Ort zu sein und die Versammlungen zu betreuen. "Einerseits, um das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten, zudem, um Beeinträchtigungen für die Allgemeinheit zu minimieren", erklärt Pressesprecher Maximilian Basser. "Verkehrsteilnehmern empfehlen wir, sich vor Fahrtantritt über etwaige Verkehrsbeeinträchtigungen zu informieren."
Nicht nur die Straßen könnten teilweise versperrt sein, auch Zugausfälle sind möglich. Die Lokführergewerkschaft GDL steckt aktuell in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und wird absehbar in den nächsten Tagen zu einem längeren Streik auf der Schiene aufrufen. Ob Aktionen der Bauern zeitgleich zu einem GDL-Streik für Chaos im Verkehr sorgen, ist noch offen.
Ist das ein vorgezogener Aprilscherz?